Sophienlust Bestseller 11 – Familienroman. Marietta Brem
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Erst wenn Marions Zukunft geklärt sein würde, konnte er seinen Gefühlen nachgeben, die er momentan sogar für Liebe hielt.
»Du sagst ja gar nichts. Ich dachte, du wolltest etwas mit mir besprechen«, unterbrach Franziska seine Überlegungen, denn unter seinen forschenden Blicken fühlte sie sich etwas ungemütlich.
»Du hast recht wie immer.« Er schlug seine Beine übereinander, daß Franziska seine blank geputzten Schuhe sehen konnte. Überhaupt war Manfred Hirzel ein Mann, der größten Wert auf teure, gepflegte Kleidung legte. Ein Mensch sollte nicht über seinen Reichtum reden müssen, sondern man sollte es ihm ansehen, das war seine Devise.
Daran mußte die junge Frau plötzlich denken, als sie ihn so selbstherrlich in den fast ärmlichen Polstermöbeln ihres Bruders sitzen sah.
Einen Augenblick stand sie noch unschlüssig vor ihm, aber als er weiterhin schwieg, setzte sie sich ihm gegenüber.
»Es… es geht um Marion«, begann er etwas zögernd und brach dann ab, um die Wirkung seiner Worte abzuwarten.
Aber Franziska reagierte überhaupt nicht. Sie wollte hören, was er noch zu sagen hatte. Sie fühlte, daß ihr eine Gänsehaut über den Rücken kroch. Es konnte nichts Gutes sein, was er mit ihr besprechen wollte. Jetzt nicht mehr.
»Und weiter?« forschte sie und lehnte sich in ihrem Sessel zurück, wobei sie sich um Gelassenheit bemühte.
»Es bringt nichts, wenn wir wie die Katze um den heißen Brei herumstreichen. Ich möchte dich heiraten, Franziska. In den letzten Minuten ist es mir ganz klar geworden, daß ich dich an meiner Seite haben möchte. Du bist ein liebes Mädchen, fleißig und anständig, dazu bildschön, wie du sicher weißt.«
Franziska hielt den Atem an. Sollte sie sich so in Manfred getäuscht haben? Er wollte sie heiraten, wollte sie zu seiner Frau machen. Ein herrliches Leben erwartete sie an seiner Seite, ein Leben ohne Armut und Not. Sie würde so für Marion sorgen können, wie sie es sich immer gewünscht hatte, hübsche Kleider kaufen und niedliches Spielzeug, das sich das Kind schon immer sehnlichst gewünscht hatte.
Und trotzdem. Franziska Bölz konnte sich nicht so richtig über den Antrag des Mannes freuen. Das Wort Liebe war nicht gefallen. Auch von Marion hatte er nicht gesprochen. Dachte er wirklich daran, ein für ihn fremdes Kind in sein Haus aufzunehmen? Dann hätte sie ihm große Abbitte leisten müssen, weil sie ihn die ganze Zeit so verkannt hatte.
Als Manfred weitersprach, wurde ihr klar, daß sie sich doch nicht geirrt hatte. Manfred Hirzel war genauso, wie sie ihn eingeschätzt hatte: kalt, berechnend und ohne jedes Gefühl für andere Menschen.
»Da wäre nur noch eine Sache zu klären, nämlich: Was wird aus Marion, wenn wir erst verheiratet sind und einen eigenen Haushalt haben.«
Franziska erstarrte. »Marion ist keine Sache, sondern meine Nichte«, begehrte die Frau auf. Ihr Blick wurde hart, und ihre schönen Augen verdunkelten sich. Das also war der Haken, die Bedingung, die mit dem Heiratsantrag verknüpft war. Sie hatte es ja geahnt.
»Also gut, deine Nichte. Du siehst doch bestimmt ein, daß du mir nicht zumuten kannst, ein fremdes Kind aufzuziehen. Deshalb habe ich…«
»Was hast du?« unterbrach Franziska ihn. »Du redest immer nur davon, was ich dir nicht zumuten kann. Und was du mir zumutest, daran denkst du wohl nicht?«
Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, darum schaute sie schnell zur Seite.
»Laß mich doch bitte ausreden. Wir kommen auf keinen grünen Zweig, wenn wir uns schon zu Anfang unserer Unterhaltung streiten. Also, ich habe mir Gedanken gemacht, was wir mit deiner Nichte machen könnten. Und ich glaube, daß mein Entschluß auch dein Einverständnis finden wird.«
»Das wage ich zu bezweifeln.« Franziska hatte sich wieder gefangen. Ihr Mund verzog sich verächtlich nach unten, und sie bemühte sich, ihm ihre Enttäuschung nicht zu zeigen. Nun wußte sie, daß alle ihre Hoffnungen zerschlagen waren.
»Warte doch erst ab und unterbrich mich nicht dauernd. Es stimmt wirklich, daß ich mir die ganzen Tage überlegt habe, was das beste für das Kind ist. Und ich habe eine ausgezeichnete Lösung gefunden.«
»Du willst mir die Kleine wegnehmen«, murmelte Franziska tonlos. »Aber das eine sage ich dir, das wird dir nie und nimmer gelingen. Eher…«
»Was eher?« Forschend betrachtete der Mann seine Freundin.
»Ach nichts«, wehrte sie ab. Ihre feingliedrigen Finger fuhren nervös über die Tischplatte, als wollten sie Staub wegwischen, der gar nicht vorhanden war.
»Nun sag schon, was für eine wunderbare Lösung du für Marion gefunden hast. Davon, ob ich sie auch wunderbar finde, hängt doch unsere gemeinsame Zukunft ab, wenn ich dich richtig verstanden habe.«
»Sei nicht so zynisch, Franzi, das paßt nicht zu dir«, tadelte der Mann sichtlich verärgert. Trotzdem war seine Miene noch immer freundlich und unbewegt.
Franziska wußte, daß das die Ruhe vor dem Sturm war. So gut kannte sie den Juniorchef der Firma Hirzel und Sohn schon, daß sie die meisten seiner Reaktionen bereits vorausahnen konnte. Darum schwieg sie jetzt und bemühte sich um einen unbeteiligten Gesichtsausdruck. Er sollte nicht merken, wie aufgeregt sie war, wie ihr Herz vor Angst klopfte, ihn heute das letzte Mal zu sehen, weil sie seinen Vorschlag ablehnen mußte.
»Wie alt ist Marion eigentlich?« Geschäftsmäßig legte der Mann die Hände gegeneinander und schaute sein Gegenüber über den Tisch hinweg erwartungsvoll an.
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