Dr. Norden Bestseller Classic 49 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Bestseller Classic 49 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller Classic

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nächsten Tag bekam er noch eine andere Patientin, die ihn genauso beschäftigen sollte. Es war Isabell.

      Damit hatte nun niemand rechnen können. Arne sollte an diesem Tag nach Amsterdam fliegen. Daisy bestand darauf, daß sie vorher noch in ihrem Lokal essen sollten. Das wurde von Isabell ebenso wie von Arne akzeptiert. Nach dem Essen wollte Isabell ihn dann zum Flughafen fahren.

      Das Lokal war gesteckt voll. Was serviert wurde, sah einladend aus.

      »Scampis mag ich eigentlich nicht«, sagte Isabell leise zu Arne.

      »Es ist Mamas Spezialität. Du mußt sie probieren. Solche hast du bestimmt noch nicht gegessen, Isabell«, erwiderte er.

      Die Scampis waren eine Delikatesse. Sie schmeckten so köstlich, daß Isabell sie mit großem Appetit aß. Ihr sonst blasses Gesicht bekam Farbe, dann sogar eine tiefe Röte.

      »Es ist heiß hier«, sagte sie, sich an die Wangen fassend.

      »Es ist überhaupt heiß«, sagte Arne. »Wir haben Hochsommer. Ich bin ganz froh, ein paar Wochen umfächelt von kühlem Meereswind arbeiten zu können.«

      Isabell hatte das Gefühl, als würde ihr Gesicht zusehends anschwellen. Sie sagte das auch zu Arne.

      »Das wird besser, wenn wir zum Flughafen fahren. Da machen wir die Fenster auf, und es ist schön kühl. Entschuldigst du mich ein paar Minuten, Isabell? Ich habe noch etwas mit Mama zu besprechen. Bestell dir noch einen Nachtisch.«

      »Gibt es die Schokosahne?« fragte sie.

      »Sicher. Wenn nicht, wird man sie für dich zubereiten.«

      »Möchtest du keine?« fragte sie.

      »Nein, du Süßschnabel.«

      In seiner Stimme schwang ein Unterton mit, der aufhorchen ließ, aber niemand hörte es, Isabell ausgenommen. Sie lächelte ihm zu.

      Er ging zu Daisy, die in der Küche die Köche dirigierte. »Nur ein paar Minuten, Mama«, sagta Arne. »Könnte man Isabell eine Schokosahne bringen?«

      »Aber gewiß doch«, erwiderte Daisy.

      »Und dann wollte ich dich noch um etwas bitten, Mama. Hast du ein bißchen Zeit?«

      »Fur dich immer, Arne«, erwiderte sie. »Mit solchem Betrieb habe ich heute nicht gerechnet. Tut mir leid, mein Junge.«

      Sie gingen schnell ins Büro. Daisy war echauffiert, was wahrlich selten vorkam.

      »Schade, daß wir nicht länger beisammen sein können«, sagte Daisy.

      »Das können wir nachholen, Mama. Irgendwann werde ich Isabell mal heiraten.«

      »Irgendwann?« fragte Daisy atemlos.

      »Vielleicht bald. Ich möchte dich nur bitten, Sie nicht auszufragen. Ihr Vater ist krank. Er hat eine tolle Maschine entwickelt. Das behältst du aber für dich. Streng geheim. Bring sie nicht in Verlegenheit.«

      »Du solltest mich eigentlich kennen, Arne«, sagte Daisy.

      »Ist ja gut. Ich bin halt im Augenblick schon nicht mehr ganz da. Ich wollte dir auch noch sagen, daß Isabell nicht sehr gesellig ist und du es nicht übelnehmen sollst, wenn sie keine Einladung annimmt. Und außerdem wäre es mir sehr lieb, wenn sie nicht mit Donna zusammenkommen würde.«

      »Ist schon gut.« Daisy wußte, daß Arne nicht viel Worte machte. »Aber eine Frage möchte ich doch stellen, Arne. Liebst du Isabell?«

      »Mehr als alles auf der Welt, Mama, dich ausgenommen.«

      »Dann liebe sie mehr als mich«, sagte Daisy. »Euch gehört die Zukunft.«

      »Meine wundervolle Mama, ich danke dir«, sagte Arne zärtlich. »Ich habe nicht daran geglaubt, daß mir eine Frau begegnen könnte, die ich so liebe wie dich.«

      »Isabell werde ich ja heute abend daheim sehen«, sagte Daisy. »Laß von dir hören, Arne.«

      »Ja, das wollte ich dir auch sagen. Ich rufe vom Flugplatz an, wenn ich angekommen bin, aber dann bekommt ihr keine Nachricht mehr. Isabell weiß es. Aber was sie nicht von sich aus sagt, versuche bitte nicht in Erfahrung zu bringen, Mama. In drei Wochen sehen wir uns wieder.«

      Daisy sah ihren Sohn nachdenklich an. »So viele Menschen kommen mit all ihren Sorgen zu mir«, sagte sie leise, »aus meinem Sohn werde ich niemals klug.«

      »Dein Sohn liebt dich, Mama«, erwiderte Arne. »Aber er kann alles selbst entscheiden. Okay?«

      »Darf ich etwas fragen, Arne?«

      »Bitte.«

      »Es steht ganz fest, daß du Isabell heiraten wirst?«

      »Sie oder keine«, erwiderte er. »Aber das weiß sie selbst noch nicht. Richte dich danach.«

      Verflixter Bengel, dachte Daisy, als er gegangen war. Und das hatte sie schon oft gedacht, vor allem während seiner Schulzeit. Er hatte immer tiefgestapelt, war nie mit sich zufrieden gewesen. Und dann hatte er Zeugnisse heimgebracht, bei denen ihr die Augen übergingen. Alles Einser, nur im Turnen einen Dreier.

      Sie dachte nicht mehr an ihre Küche. Ihr Junge liebte Isabell. Er wollte sie heiraten, aber davon wußte Isabell noch nichts. Typisch Arne, dachte Daisy. Er wird es ihr jetzt auch nicht sagen.

      Und damit hatte sie recht. Worüber Arne und Isabell sprachen, hätte sie sowieso nicht verstanden. Und daß Isabells Gesicht glühte als sie sich von Arne verabschiedete, hätte Daisy auf die Aufregung, die ein Abschied immer mit sich brachte, geschoben.

      Isabell nahm ihre letzt Kraft zusammen. Überall juckte es sie. Sie war richtig froh, als Arne ging. Sie hätte sich die Kleidung vom Körper reißen können.

      Sie wurde angestarrt, als sie im Eilschritt zu ihrem Wagen lief, und als sie in den Rückspiegel blickte, erschrak sie, denn sie blickte in ein fremdes, geschwollenes, glühendes Gesicht.

      War das Scharlach, Masern, Röteln? Oder was für Krankheiten gab es noch, die solchen Ausschlag mit sich brachten? Sie hatte plötzlich eine höllische Angst, daß es eine ansteckende Krankheit sei und auch Arne davon betroffen werden könnte, gerade jetzt, wo ihr Vater ihn so unbedingt nötig brauchte. Jedenfalls mußte sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, oder besser noch, ihn rufen.

      Aber wenn nun Daisy daheim war und sie so sah? Mußte sie nicht erschrecken? Nein, wenn es ansteckend war, durfte sie gar nicht in Daisys oder Arnes Wohnung.

      Gewöhnt, sonst sehr sachlich zu denken und alles zu überlegen, kam Isabell zu dem Entschluß, Dr. Norden anzurufen. Das Ehepaar war ihr sehr sympathisch gewesen, und Daisy hatte geschwärmt, welch ein guter Arzt Dr. Norden sei.

      Sie sah vom Auto aus mehrere Telefonzellen, aber die Straßen waren so belebt, und sie wagte sich nicht unter Menschen zu gehen, die vor ihrem Anblick erschrecken mußten. So fuhr sie, bis sie in eine stille Seitenstraße kam, an deren Kreuzung eine Telefonzelle stand. Sie mußte Dr. Nordens Nummer erst aus dem Telefonbuch heraussuchen und atmete erleichtert auf, als sie diese endlich gefunden und gewählt hatte, und sich die Praxis meldete.

      Loni

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