Familie Dr. Norden Classic 48 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Nur nicht weich werden, dachte sie jedoch. Nur nicht gleich geschlagen geben. Ruben muß auch mal nachdenken, dann bleibt er vielleicht auf der Schule. So schlecht ist er doch gar nicht. Ich werde ihnen die Hälfte von ihrer Rente geben, mal sehen, was sie damit machen. Wenn alles in die Binsen geht, ist es auch nicht zu ändern, aber dann haben sie hoffentlich ihre Erfahrungen gemacht. Aufhalten kann ich nichts, ich habe es versucht, aber es klappt nicht. Also muß ich abwarten und hoffen, daß sie selbst zur Vernunft kommen.
Ihre Gedanken trugen Früchte, sie war wieder ganz ruhig. Nun war es Zeit für ein gutes Mittagessen, das sie auch bekam.
*
Im Hause Norden ging es auch nicht ganz friedlich zu. Danny wollte zu einem Fußballspiel ins Stadion fahren. Diesmal war es Daniel, der ein energisches Veto einlegte.
»Erstens bekommst du jetzt keine Karte mehr, und zweitens gibt es bestimmt wieder eine Schlägerei.«
»Man kann sich fernhalten«, sagte Danny mit rauher Stimme. Er war im Stimmbruch.
»So ’ne Schnapsidee, da allein hinfahren zu wollen! Das hat ihm bestimmt Sinja eingeredet, weil sie einen Begleiter braucht«, sagte Felix. »Die umgarnt ihn ganz schön.«
»So ein Quatsch«, widersprach Danny zornig. »Sinja ist gar nicht da. Hannes Wilhelm hat noch eine Karte übrig.«
»Ausgerechnet der! Er hat einen schlechten Ruf«, äußerte sich Felix verächtlich.
»Hannes Wilhelm«, sagte Fee erstaunt, »wieso hat er einen schlechten Ruf?«
»Weil er in der Drogen-Clique ist«, trumpfte Felix auf.
»Das ist wirklich alles nur Gerede«, behauptete Danny, aber er war schon ein kleines bißchen unsicher.
»Etwas Wahres muß da schon dran sein«, meinte Daniel nachdenklich. »Man hört so manches. Regen wir uns nicht auf. Du fährst nicht in die Stadt, Danny. Wir spielen nachher zusammen Tennis, okay?«
»Wenn bei dir nichts dazwischenkommt«, sagte Danny zweifelnd.
Fee war überrascht, daß Daniel plötzlich diesen Vorschlag gemacht hatte, denn eigentlich hatte er faulenzen wollen. Sie sah ihn fragend an, und sein Blick verriet ihr, daß er jetzt nichts mehr sagen wollte.
Sie hörte wenig später, wie Danny seinem jüngeren Bruder zuzischte: »Tratsch-Heini!«
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