Willard und seine Bowlingtrophäen. Richard Brautigan

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Willard und seine Bowlingtrophäen - Richard Brautigan

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      Die Bowlingtrophäen leuchteten weiterhin schwach im Zimmer, wo Willard ein Schatten mitten unter ihnen war wie ein ungesprochenes Gebet.

      John und Pat würden später wieder da sein und über Greta Garbo reden und das Licht im Wohnzimmer anknipsen, und der getreue Willard und seine Bowlingtrophäen wären da.

      „Sellerie“

      Bob nahm den Gürtel ab und begann langsam, Constance damit zu peitschen: Er hinterließ leichte rote Striemen auf ihren Pobacken und der Rückseite der Beine. Sie stöhnte undeutlich hinter ihrem Knebel, der fest in ihrem Mund steckte, und sie konnte ihn nicht ausspucken.

      Manchmal machte es sie immer noch an, wenn er sie auspeitschte. Es hatte sie wirklich erregt, die ersten paar Male, die er es mit ihr gemacht hatte, als sie das Geschichte-der-O-Spiel gespielt hatten, bevor er die Warzen in seinem Glied gekriegt hatte und die nicht wieder weggingen.

      Er schlug sie nie blutig, wenn er sie peitschte, noch hinterließ er Flecken auf ihrem Körper. Er ging sehr behutsam vor. Es lag ihm nichts daran, ihr wehzutun.

      Sie auszupeitschen machte ihn nicht annähernd so an wie sie zu fesseln und zu knebeln, aber er behielt es bei, da es Teil des Rituals war, das zu ihrem überaus erbärmlichen Sexakt führte, denn er hörte sie so gern hinter dem Knebel stöhnen.

      Was ihr daran ganz und gar nicht gefiel, war das Geknebeltwerden, aber das war der Teil, der ihn am meisten erregte, und der Teil davon, bei dem er sich am dümmsten anstellte, denn dabei wurde er so erregt und nervös. Sie konnte nie klären, warum er sich so auf das Knebeln versteifte, und er sagte es ihr nie, weil er es selbst nicht wusste.

      Manchmal wollte er herausfinden, warum er sie so gern knebelte, aber er konnte keinen rationalen Grund dafür finden. Es gefiel ihm eben, und er machte es.

      Wenn er mit dem Fesseln fertig war, was er immer als Erstes tat, sagte sie oft: „Bitte knebel mich nicht. Fesseln und Auspeitschen finde ich in Ordnung, aber bitte knebel mich nicht. Bitte. Ich mag das nicht“, aber er machte es trotzdem, und die meiste Zeit vermasselte er das, und manchmal tat er ihr weh, und das Geknebeltwerden gefiel ihr sehr selten, und diese wenigen, sehr seltenen Male gab es nur, weil sie sich erinnerte, dass es ihr am Anfang Spaß gemacht hatte.

      Dann legte er den Gürtel neben sie auf das Bett. Der Teil war vorbei.

      Ihre Augen sind wunderschön über dem Knebel, dachte er, so sensibel und intelligent glotzten sie ihn an.

      Er band ihr die Füße los.

      „,Lasset uns die Stirn mit Sellerie bekränzen und dem Dionysos ein großes Fest feiern‘“, sagte Bob zu ihr, auswendig aus der Griechischen Anthologie deklamierend.

      „Hübsch, was?“, fragte er.

      Sie schloss die Augen.

      Gummi

      Bob war noch angezogen, aber er konnte die Erektion in seiner Hose spüren. Sie schwoll an und drückte fest gegen sein Bein. Jetzt näherte sich der Augenblick, vor dem er sich wirklich fürchtete.

      Die einzige Möglichkeit, mit seinem Glied in ihre Scheide zu kommen, ohne dass sie wieder die Warzen kriegen würde, war die Benutzung eines Gummis, was er hasste und sie hasste.

      Er ging zu einer Kommode, und unter seinen Socken war ein Päckchen Gummis versteckt. Er fummelte einen Gummi aus dem Päckchen. Er fühlte sich schmutzig, als er ihn berührte.

      Constance sah ihm vom Bett aus zu.

      Sie wusste, wie sehr er es hasste, diese zu benutzen.

      Bob kam zum Bett zurück. Er zog sich aus. Er hatte einen hochgewachsenen, gesunden Körper. Wenn man den Körper ansah, konnte man nicht ahnen, dass er Warzen in seinem Glied hatte.

      Er nahm den in Folie verpackten Gummi, zerriss die Folie und nahm das schreckliche Ding heraus, und ihm wurde leicht übel vom Geruch des Dings. Er hasste den Gummigeruch wirklich. Er zitterte, als er sich den Gummi über das Glied streifte, und er sah Constance dabei nicht an.

      Er schämte sich immer, wenn er sich den Gummi überstreifte, und sie sah auch weg, weil sie seine Scham nicht mitansehen wollte.

      Der Gummi war drauf, und er kam sich verdammt blöd vor.

      Die Logan-Brüder warten

      Der Comicheft lesende Logan-Bruder legte das Comicheft neben sich auf das Bett. Er glotzte auf das Titelbild. Der Held darauf wirkte so ernst wie ein altbackener Cookie.

      Der Bier trinkende Logan-Bruder trank ein Bier aus und fing ein weiteres an. Er spürte gern die kalte Dose in der Hand. Das zählte zu den wenigen Freuden, die ihm nach drei Jahren der Jagd auf die gestohlenen Bowlingtrophäen geblieben waren.

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