Die großen Western Classic 47 – Western. G.F. Barner
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Die großen Western Classic 47 – Western - G.F. Barner страница 6
Aber er ist gekommen, jawohl. Und für ihn habe ich mein Haus gestrichen, so ist es, jawohl, ja. Das ist mein Freund, mein richtiger Freund.«
»Bin ich«, verkündete Old Rusty und steckte seinen Colt ein. »Will in die Hölle verdammt sein, wenn ich es nicht bin. Hallo, Blunt, hast du auch hier gelebt?«
»Nein, hat er nicht«, antwortete Sam Dale für Blunt. »Er ist Viehhändler, hat ein Office in Sonora und eins in San Antonio und woanders. Kommt manchmal hier vorbei. So ist das – keiner von denen, die mal hier gewesen sind – keiner – sie haben mich vergessen.
Du wirst vergessen, wenn du alt bist – das ist es, Rusty. Du hast mich nicht vergessen – hätte ich dich auch nicht, das schwöre ich. Hallo, Blunt, was soll es sein?«
Er mußte mehr als Old Rusty getrunken oder weniger vertragen haben, er war noch halb betrunken und lallte mehr als er sprach.
»Nun«, sagte John Blunt mit seinem freundlichsten und falschesten Lächeln. »Dale, die Sache ist die – ich habe einen günstigen Handel vor, wenn es so läuft, wie ich hoffe. Harris, ein mir bekannter Händler, der bis zur Bay hinunter Geschäfte macht, will mit seinem Partner Crossman nach San Angelo hinauf. Er hat mir geschrieben, daß er am Sabinal und Frio River zu tun hat und will sich mit mir treffen.
Um ihm den Umweg zu mexikanischen Viehzüchtern zu ersparen, habe ich ihm Dalesville als Treffpunkt vorgeschlagen. Er muß noch heute kommen. Kann ich hier auf ihn warten und bei dir mit ihm verhandeln?«
»Kannst du«, versicherte Samuel Dale. »Solange du willst, Mann. Oh, mein Schädel. Harris und Crossman – kommt mir bekannt vor, ja.«
»Sie sind unten auf der King Ranch und im Calhoun County bis hinauf nach Port Lavaca tätig«, gab Blunt zurück.
»Sie verschiffen Rinder überallhin. Sicher hast du von ihnen gehört.«
»Ja, irgendwie bestimmt«, antwortete Dale und massierte seine Schläfe. »Macht es euch im Saloon bequem – was ihr braucht, könnt ihr euch nehmen, ist genug zu trinken da. Eine Flasche für euch, weil ich Geburtstag gehabt habe. Essen – wollt ihr auch essen?«
»Nur, wenn du etwas hast«, murmelte Blunt. »Das hat keine Eile – sieh nur zu, daß du in Ordnung kommst, mein Freund. Gehen wir.«
Er winkte Groccer und Temple, trat mit ihnen vor die Tür auf den Vorbau und zwinkerte.
»Na, was denkt ihr?«
»Es läuft«, flüsterte Groccer. »Sie haben es geschluckt. Glaubst du, der alte Rusty wird heute noch munter genug werden, um uns zuzusehen, wenn wir vor Langeweile anfangen, mit den Karten zu jonglieren?«
»Stimmt das, was ich über ihn erfahren habe«, murmelte Blunt mit einem dünnen Grinsen, »könnte er halbtot sein und würde doch aufstehen und sich an einen Spieltisch setzen, sobald er etwas von Karten riecht.
Immer langsam, das muß alles echt aussehen. Ich halte jede Wette, der sitzt, ehe es dunkel wird, am Tisch und pokert mit uns. Stellt die Pferde in den Schatten, aber nur nicht in die Nähe dieser schlappohrigen Maultierbestie.«
John Blunt trat grinsend zurück. Er war sicher, er würde seinen Fisch noch vor dem Abend an der Angel haben.
*
Wie ein Hund, dachte Blunt, wie ein schnüffelnder, einen dicken Fleischknochen riechender Hund, was?Der Alte kam näher, zog das rechte Bein nach, humpelte, schlich sozusagen am Tresen entlang. Er sah irgendwie zerzaust aus, noch halb verschlafen, denn nach dem Mittag war er nach oben verschwunden und in irgendein Bett gekrochen, um den Restrausch auszuschlafen.
Ich hab’s doch gewußt, dachte John Blunt und tat so, als bemerkte er den Oldtimer gar nicht. Jede Wette, daß er die Ansage da hinten in der Küche gehört hat, der Kaffeeschlürfer. Mein Gott, wie der schlürfen kann, was? Wie ein Nilpferd.
Blunt schielte kurz, sah die Großvatertasse, ein Monstrum, das der Alte in der Hand hielt. Dampf stieg über der Tasse hoch, heißer Kaffeedampf. Und den Kaffee hatte er nicht mal ausgetrunken – er hatte nur etwas von »noch zwei Karten« gehört. Danach hatten sich seine Beine sicherlich von allein bewegt.
»Noch fünf Schöne«, sagte Blunt. Er sah gar nicht mehr hin, er hörte nur dieses Schleifen des steifen Beines. »Na, Temple, gehst du mit?«
»Du hast sie wieder mal alle zusammen, was, Boß?« nuschelte Temple. Er starrte auf sein Blatt, schob es seufzend zusammen und warf es auf den Tisch. »Na, Groccer, hältst du dagegen?«
»Ich gebe nicht so schnell auf«, brummte Groccer und schüttelte seinen hageren Schädel, während er fünf Dollar zur Tischmitte schob. »Du hast eben keine Ausdauer, Mann.«
»Nicht, wenn ich mein Geld davonschwimmen sehe«, murrte Temple. »Verliere du nur…«
Blunt hob den Kopf und sah Temple an.
»Sieh mal nach, ob Harris und
Crossman nicht bald auftauchen. Sechs Uhr schon, die könnten langsam kommen, meine ich.«
Er wußte, daß Harrison und Pierce, der angebliche Crossman, erst am morgigen Vormittag eintreffen würden, Temple und Groccer wußten es natürlich auch, aber Blunts falsches Spiel mußte so absolut echt erscheinen, daß es auch den mißtrauischsten Mann täuschen sollte.
»Boß, die werden schon kommen«, maulte Temple gekonnt. »Immer ich.«
»Ja, du«, sagte Blunt barsch. »Nachmittag war ausgemacht, oder? Für mich ist der Nachmittag um sechs Uhr vorbei, Mann. Also los, sie müssen von Südosten kommen, den Hügel da drüben im Norden umgehen. Reite bis zur Biegung und den Hügel herauf, dann siehst du sie auf ein paar Meilen schon.«
»Das ist mein vierter Ausflug«, nörgelte Temple, erhob sich jedoch. Es lief genau nach Plan – und es war immer nach Blunts Plänen gelaufen. Wenn Blunt nicht für Tylor Coburn, den Grenzbanditen, gedacht hätte, wäre der längst erwischt worden. Hier ging es nur darum, daß ein Platz am Tisch frei werden mußte. Ein Platz für Old Rusty. »So weit reiten – als wenn die nicht von allein kommen.«
Am Tresen hüstelte jetzt Samuel Dale.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала,