Verführerische Weihnachten. Amanda Mariel
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Verführerische Weihnachten
Für Brooklyn, die diese Geschichte mit ins Leben gerufen hat.
PROLOG
Dezember 1815, Yorkshire
Adam wickelte eine Strähne von Cristianas seidigem Haar um seine Finger, während sie an seine Brust gekuschelt dalag. Er sollte eigentlich ihr Bett verlassen und nach Danby Castle zurückkehren. Nie zuvor in seinem Leben war er geblieben, um mit einer Frau zu kuscheln, nachdem er mit ihr geschlafen hatte. Aber etwas an Cristiana gab ihm Sicherheit. Vielleicht die Tatsache, dass sie eine Witwe war oder vielmehr die, dass sie keinen Ehemann wollte.
Er atmete ihren Duft nach Vanille und Flieder ein. »Erzählt Ihr mir von Eurem Mann?« Eine plötzliche Neugier hatte ihn gepackt und ehe er sich selbst zurückhalten konnte, war ihm die Frage entschlüpft. Nun hing sie zwischen ihnen in der Luft.
Cristiana versteifte sich einen Moment lang, bevor sie das Kinn hob, um ihn anzusehen. »Was möchtet Ihr denn wissen?«
Adam lächelte, streichelte ihren nackten Rücken und genoss es, wie sehr sie sich dabei entspannte. »Nichts weiter, denke ich. Es war einfach spontane Neugier.«
Sie stützte sich auf ihren Ellbogen und ihre Augen verengten sich zweifelnd. »Und jetzt ist sie vorbei?«
Adam lachte leise in sich hinein. »Mir ist klar geworden, dass es mich nichts angeht.«
»Das vielleicht nicht.« Sie gab ihm einen Kuss auf die nackte Brust. »Aber ich werde Euch trotzdem aufklären.«
»Das müsst Ihr nicht tun.« Er hielt ihren warmen grau-blauen Blick fest. Er hätte wirklich nicht nachfragen sollen. »Es liegt nicht in meiner Absicht, unangenehme Erinnerungen in Euch wachzurufen.«
»Es ist nicht so, als ob er mich schlecht behandelt hätte.« Cristiana ließ sich aufs Bett zurücksinken. Ihre Wange kam auf Adams Brust zu liegen. »Wir hatten vielleicht
keine großartige Liebesbeziehung, aber wir hatten trotzdem zärtliche Gefühle füreinander. Jonathan war gut zu mir, und ich zu ihm.«
»Wenn das so ist, wieso wollt Ihr dann nicht wieder heiraten?« Adam war äußerst verwirrt. Die meisten Frauen – alle, die er getroffen hatte – wollten verheiratet sein. Wenn ihre Erfahrungen angenehm gewesen waren, dann sah er keinen Grund, weshalb sie eine zweite Heirat vermeiden sollte. Versuchte sie, ihm etwas vorzumachen? Eine böse Vorahnung ließ kalte Schauer über seinen Rücken rieseln, als er auf ihre Antwort wartete.
»Ich habe gesagt, dass unsere Verbindung angenehm war, nicht ideal. Jonathan war Soldat. Wir heirateten zwei Wochen, bevor er einberufen wurde. Bei den Anlässen, zu denen er nachhause zurückkehrte, hatten wir sehr wenig Zeit miteinander. Es war ein einsames Dasein… jetzt sogar noch mehr. Wie Ihr wisst, ist er bei Waterloo gefallen.«
»Ich kann mir vorstellen, wie schwer ein solches Leben sein muss.«
»In der Tat.« Cristiana spreizte ihre Hand auf Adams warmer Brust. Ihre Finger spielten mit den feinen Härchen. Ein Gefühl der Wärme vertrieb die Kälte, die er zuvor empfunden hatte. »Nach meiner Trauerzeit entschloss ich mich, Witwe zu bleiben. Dieser Status gestattet mir eine gewisse Freiheit und Nachsicht, die anderen Damen nicht zu Gebote steht. Wenn ich das tue, ist sichergestellt, dass ich nie wieder einsam sein werde.«
In ihrer Stimme schwang keine Traurigkeit mit, sie weinte nicht und schmiegte sich nicht enger an ihn. Und doch zerriss ihm das, was sie hatte ertragen müssen, das Herz. Es war offensichtlich, dass ihre Heirat eine Narbe zurückgelassen hatte, obwohl sie sie als angenehm beschrieben hatte. War sie als Kind auch einsam gewesen? Er würde sie nicht danach fragen, denn er hatte sie schon mehr ausgefragt, als er es hätte tun sollen.
Adam wälzte sich herum, so dass sie unter ihm zu liegen kam. Seine Augen begegneten ihrem leidenschaftlichen Blick. »In diesem Fall betrachte ich es als meine Pflicht, sicherzustellen, dass Ihr heute Nacht nicht einsam seid.« Er presste seine Lippen auf die ihren und küsste sie voller Verlangen, während er sein Glied gierig gegen die feuchte Stelle zwischen ihren Beinen presste.
Cristiana schlang ihre Beine um seine Hüften und stöhnte leise auf. Stoß für Stoß kam sie ihm entgegen. Sie fuhr mit den Fingern über seinen Rücken und küsste seine
Brust. Wirbel aus glühendem Begehren durchströmten ihn.
Sein Rhythmus beschleunigte sich und ihre leisen Schreie erklangen häufiger, als
er sich nahm, was er brauchte. Nach kurzer Zeit stöhnte sie seinen Namen und ihr Kopf sank ins Kissen zurück. Keuchend lag sie unter ihm, ein verführerisches Grinsen im Gesicht. Adam verschlang ihre Lippen in einem glühenden Kuss, während er selbst zum Höhepunkt kam.
Er rollte von ihr herunter und zog sie wieder an sich. Eine Zeit lang hielt er sie fest umschlungen, während sie zu Atem kamen und ihre Herzen im Einklang schlugen. Wenn er darauf aus wäre zu heiraten, würde er sie auswählen.
Der Gedanke erschreckte ihn und sandte ein kaltes Grauen durch seine Adern. Das hier war eine gefährliche Sache. Eine, die er beenden musste. »Cristiana.«
»Ja?«
»Ich muss bald nach London zurückkehren.«
»Ich weiß.« Sie verstärkte ihren Griff um ihn. »Solange ich Euch hier habe, will
ich alles, was ich kriegen kann.«
Adams Kehle schnürte sich zusammen. Er fand es viel schwerer,