Verführerische Weihnachten. Amanda Mariel

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Verführerische Weihnachten - Amanda Mariel

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erhob sich und warf eine weitere Ein-Pfund-Note auf den Tisch. Die Männer ergriffen die Scheine gierig, bevor sie ihm nach draußen folgten. Adam schlang seinen Mantel enger um sich, um sich vor der Winterkälte zu schützen, als er an ihnen vorbeitrat. Als keiner von ihnen sprach, starrte er sie unnachgiebig an. »Erzählt mir von dem Baby, von dem Ihr gesprochen habt.«

      »Da gibt es nicht viel zu erzählen«, sagte der Blonde. »Die Lady ist einige Monate nach Weihnachten vor zwei Jahren verschwunden. Hat einige Zeit in Frankreich verbracht. Als sie zurückkam, hatte sie ein Neugeborenes bei sich.«

      Adam machte einen Schritt auf den Mann zu. »Und die Gerüchte?«

      »Das überlass ich ihm.« Der Blonde sah zu seinem Freund, der mit den Schultern zuckte.

      »Sie hat behauptet, es sei ein Findelkind, dass sie adoptiert hätte.« Der Braunhaarige warf einen Blick auf die Tür des Gasthauses. »Alle schienen die Geschichte zu glauben.«

      Adams Miene verfinsterte sich. »Was ist mit der Wahrheit?«

      »Wahrheit?« Der Mann hob eine Augenbraue.

      Adams Blut geriet in Wallung. Er machte einen Satz nach vorn, packte den Mann

      am Kragen und stieß ihn gegen das Gebäude. »Lasst Eure Spielchen.«

      »Eine ihrer Dienerinnen hat gesagt, sie sei bei der Geburt dabei gewesen. Es ist

      kein Findelkind, sondern das Kind der Lady.« Der Mann wand sich. Adam packte ihn noch fester. »Und was ist mit dem Vater?« »Sie hat gesagt, es sei von einem von Danbys Neffen.« »Wie alt ist das Kind?«

      »Woher soll ich das wissen?«

      »Stellt eine Vermutung an.« Adam schüttelte ihn, bevor er ihn wieder gegen die Wand presste.

      Der Mann starrte ihn mit aufgerissenen Augen an. »Ein Jahr vielleicht… etwas älter.«

      Adam gefror das Blut in den Adern. Cristiana hatte ein Kind – sein Kind. Jetzt

      ergab alles einen Sinn. Sie hatte sich verleugnen lassen, um ihr Geheimnis zu wahren. Wut stieg in ihm auf. Sein Herz pochte heftig. Er ließ den Mann los. Womit nahm sie sich das Recht, sein Kind vor ihm geheimzuhalten? Hatte sie wirklich geglaubt, er würde nichts von dem Baby erfahren? Dass er kein Recht oder keinen Grund hatte, zu wissen, dass er der Vater war?

      Grundgütiger! Er war Vater.

      Adams Magen verkrampfte sich. Ein Gefühl der Schwerelosigkeit ließ ihn schwindeln, als er zu seinem Pferd zurückkehrte. Er konnte kein Vater sein. Kinder kamen nach der Hochzeit. Das Letzte, was er jetzt wollte, war, gebunden zu sein. Noch nicht – nicht jetzt. Aber da war es – ein Kind – sein Sohn oder seine Tochter.

      Das konnte nicht sein.

      Es musste eine andere Erklärung geben.

      Er stieg auf sein Pferd und ritt zu Cristianas Anwesen. Sie würde ihn empfangen,

      ob sie nun wollte oder nicht. Er würde keinen Frieden mehr finden, bevor sie ihm nicht erklärt hatte, was zum Teufel hier vor sich ging. Und nicht, ehe er das Kind nicht mit eigenen Augen gesehen hätte.

      KAPITEL 1

      Cristiana hielt ihre Tochter an ihre Brust gedrückt und wiegte sie sanft. Sie sah auf Emily hinab, die ihren Blick aus großen Augen erwiderte, die genau die gleiche Farbe hatten wie die ihres Vaters. Sollte er sie jemals sehen, würde er sofort wissen, dass die dunkelhaarige Schönheit von ihm abstammte.

      Sie strich mit der Hand über Emilys weiches Haar. Ihre Tochter sah ihm viel ähnlicher als ihr. Das war auch genau der Grund, aus dem Cristiana nach Frankreich gereist war. Der Grund, aus dem sie Emily zuhause versteckt hielt. Sie hatte getan, was sie konnte, um sicherzustellen, dass niemand außer ihren Angestellten Emily zu Gesicht bekam. Sie hatte vor, aus Yorkshire wegzuziehen, bevor ihre Tochter viel älter wurde.

      Eine Vorahnung hatte Cristiana beschlichen. Adam war zurück – er war zu ihrem Anwesen gekommen. Sie war sich sicher, dass er sie hinter dem Vorhang hervorspähen sehen hatte. Was, wenn er sie erneut aufsuchte? Cristiana kaute nervös auf ihrer Unterlippe. Sie mussten verschwinden. Bald. Nein, sofort. Aber wohin?

      Ihr Geschäftsmann hatte noch kein neues Zuhause für sie gefunden. Sie hatte ihm Instruktionen erteilt, ihr ein kleines, aber behagliches Landhaus zu kaufen. Eines, das weit abseits von großen Städten lag und, noch wichtiger, das einem Ort gelegen war, wo keine Verwandten der Danbys lebten. Ein anspruchsvoller Auftrag, aber sie vertraute darauf, dass Gilford damit zurecht kam. Wenn er es nur ein wenig früher fertig gebracht

      hätte, befände sie sich jetzt nicht in solchen Schwierigkeiten.

      Cristiana blickte auf ihre Tochter herab, die jetzt leise in ihren Armen schnarchte.

      Sie musste Emily schützen. Adam war ein ausschweifender Junggeselle – nur auf sein eigenes Vergnügen bedacht. Er würde vorschnell handeln, wenn er die Wahrheit herausfand. Ganz England würde bald wissen, dass Emily unehelich war. Adam würde sich nie zu ihr bekennen. Letztendlich würde jede Chance auf ein gutes Leben für Emily zu Staub zerfallen.

      Zum Teufel, Cristiana konnte nicht zulassen, dass das geschah. Sie würden sofort abreisen und für diese Nacht bei ihrer Schwester Unterschlupf suchen. Ja, Parthinia würde ihnen helfen. Zusammen würden sie einen Weg finden, Emily weiterhin geheimzuhalten.

      Erleichtert trat Cristiana an die Wiege und legte Emily hinein. Sie zog die Decke über ihre schlafende Tochter, gab ihr einen Kuss auf die weiche Wange und wandte sich dann zum Kindermädchen um. »Dorothy, lass ihre Sachen packen. Wir werden eine längere Reise antreten, sobald sie aufwacht.«

      »Jawohl, Ma’am.« Dorothy nickte.

      »Ich hoffe doch, du wirst uns begleiten.«

      Die ältere Frau lächelte und ihre vollen Wangen rundeten sich noch mehr.

      »Selbstverständlich, my Lady.«

      Cristiana erwiderte ihr Lächeln, bevor sie aus dem Zimmer trat. Jetzt musste sie

      nur noch die anderen Diener verständigen, Parthinia eine Nachricht schicken und anspannen lassen. Nachdem sie alle Anweisungen erteilt hatte, ging sie auf ihr Zimmer. Ihre Zofe half ihr in ein Reisekleid.

      Nachdem diese Aufgabe erledigt war, wandte sich die Zofe zu ihr um und fragte: »Benötigt Ihr sonst noch etwas?«

      »Nein, Macy. Kümmere dich um deine Sachen. Wir fahren in einer Stunde los.« Macy nickte mit dem Kopf und verließ das Zimmer.

      Cristiana warf einen letzten Blick auf ihr Spiegelbild. Ihre Wangen waren blass.

      Sie kniff etwas Farbe hinein, bevor sie das Zimmer verließ. Ihr blasses Gesicht war mit Sicherheit das Resultat ihres aufgewühlten Magens und ihrer überanspruchten Nerven.

      Sie holte tief Luft, als sie den Flur entlang ging. Bald würden sie und Emily fort und in Sicherheit sein. Sobald das der Fall war, würde sie sich entspannen können.

      »Ich werde mich nicht fortschicken lassen«, schallte eine laute Stimme durch das Foyer.

      Cristiana spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Ihre Beine drohten unter ihr nachzugeben und ihre Hände begannen zu zittern. Er war hier. Das war Adams Stimme.

      »Die

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