Verführerische Weihnachten. Amanda Mariel

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Verführerische Weihnachten - Amanda Mariel

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Hölle damit! Das ist sie sehr wohl.« Adam schob sich durch die Tür. Sein dunkles Haar war zerwühlt und in seinen grünen Augen funkelte es. »Ich werde selbst jeden einzelnen Raum durchsuchen, wenn es nötig ist.«

      »My Lord, seid vernünftig.« Der Butler verstellte ihm den Weg.

      Adam ignorierte den Mann. Er trat um ihn herum und kam auf die Treppe zu. Ihr Herz schlug heftiger bei jedem Schritt, den er tat. Was sollte sie jetzt tun? Davonlaufen? Cristiana erhob sich und wollte sich eilig zurückziehen, aber Adams Worte ließen sie erstarren.

      »Ist es vernünftig, mein Kind vor mir versteckt zu halten?«

      Er wusste es. Wie zum Teufel hatte er es herausgefunden? Cristiana richtete ihren Rücken gerade auf und streckte herausfordernd das Kinn heraus. »Adam.« Sie stieg langsam die Treppe hinab. Ihre selbstbewussten, beherrschten Schritte überraschten sie, denn in ihrem Innern herrschte ein Durcheinander aus Angst und Nervosität. Aber es ging jetzt nicht um sie. Sie musste für Emily mutig sein. Sie würde allem entgegentreten, jeder Angst und jedem Feind, um ihre Tochter zu schützen.

      Adam trat nahe an sie heran. Kalt erwiderte er ihren Blick. »Ist es mein Kind?«

      »Sie ist meines.« Wut stieg in Cristiana auf. Wie konnte er es wagen, in ihr Haus gestürmt zu kommen und Forderungen zu stellen? Er hatte sie verlassen, nicht umgekehrt. Er hatte sein Verlangen nach einer unkomplizierten Affäre ohne

      Verantwortung oder Verpflichtungen deutlich zum Ausdruck gebracht. »Ihr könnt auf demselben Weg verschwinden, auf dem Ihr hereingekommen seid.«

      Sie hatte ihm gegeben, was er wollte. Sie würde sich jetzt nicht deswegen schlecht fühlen. Sie würde es diesem Schurken auch nicht gestatten, die Zukunft ihrer Tochter aufs Spiel zu setzen. Cristiana machte auf dem Absatz kehrt und stieg die Stufen wieder hinauf. Es gab nichts mehr zu sagen.

      Adam eilte ihr nach und packte sie am Ellbogen. Sie hielt inne, drehte sich aber nicht um. »Lasst mich los.«

      »So leicht werdet Ihr mich nicht los.« Er brachte seinen Mund dicht an ihr Ohr heran. »Cristiana«, murmelte er.

      Ein Schauer des Verlangens raste durch ihren verräterischen Körper. Sie versteifte sich bei diesem Beweis dafür, dass sie ihn noch immer wollte. Ihn begehrte. Sie brachte all ihre Entschlossenheit auf, riss ihren Ellbogen los und fuhr zu ihm herum. »Ich habe Euch gesagt, das Kind ist meines. Ihr habt ihr gegenüber keinerlei Verantwortung.«

      »Der Klatsch im Ort behauptet etwas anderes.« Er verengte die Augen. »Dann irren sich die Leute.« Sie erwiderte seinen Blick.

      Er entgegnete nichts, aber er drehte sich auch nicht um, um zu gehen. Stumm

      stand Adam da und hielt sie mit seinem glühenden blauen Blick gebannt, bis sie dessen Eindringlichkeit nicht mehr ertragen konnte – und sein Schweigen.

      »Was wollt Ihr denn noch?«, flüsterte sie. Fast fiel ihre gefasste Fassade in sich zusammen.

      »Ich will mein Kind sehen.«

      Cristiana holte schockiert Luft. Von all den Dingen, die er hätte sagen können… Sie schüttelte den Kopf. »Nein.«

      Adam trat um sie herum. Als er das Ende der Treppe erreicht hatte, wandte er sich dem Kinderzimmer zu.

      Cristiana stürzte ihm nach. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Wenn er auch nur einen einzigen Blick auf Emily erhaschte, würde er wissen, dass er sie gezeugt hatte. Sie musste ihn aufhalten. »Adam. Tut das nicht. Bitte. Sie schläft. Wir sollten uns unterhalten.«

      Er ignorierte ihre Einwände und schritt weiter entschlossenen Schrittes den Korridor entlang. Dann öffnete er die Tür zum Kinderzimmer.

      »Ihr werdet Ihr Angst machen.« Cristiana packte ihn am Ellbogen. »Lass uns gehen und reden.«

      Adam ignorierte ihre Worte und ihre Berührung, als er sich im Kinderzimmer umsah. Sein Blick strich durch den Raum. Zuerst sah er die Nanny. Sie saß in einem Schaukelstuhl in einer hinteren Ecke des hell erleuchteten Zimmers. Dann fiel sein Blick auf das Kind, das auf einem Teppich in der Nähe spielte.

      Ihr Haar war so schwarz wie die Mitternacht– sein Haar. Ein kleiner Engel von einem Mädchen mit rosigen Wangen und geschwungenen Lippen. Er machte einen weiteren Schritt ins Zimmer. Sein Blick löste sich keine Sekunde lang von dem Kind. »Hallo, Kleine«, sagte er. Seine Stimme war leise.

      Das Kind sah zu ihm hoch. Ihre saphirblauen Augen funkelten, als sie ihn neugierig anstarrte. Adam sah zu Cristiana zurück. Er bemerkte ihre blaugrauen Augen. Dann blickte er wieder auf das Kind. Sie hatte die mandelförmigen Augen ihrer Mutter und ihre Dichten Wimpern, aber dieses klare Saphirblau kam von ihm.

      Adam schwindelte es. In seinem Magen schien ein Klumpen zu liegen. Das konnte nicht sein. Er ein Vater? Nein. Sie waren vorsichtig gewesen. Dennoch musste es so sein. Das Kind sah ihm sehr ähnlich. Er spannte den Unterkiefer an und richtete einen unnachgiebigen Blick auf Cristiana.

      Sie trat einen Schritt nach hinten, gab aber nicht nach. Ihr Kinn blieb nach oben gereckt und ihr Rücken durchgestreckt. »Können wir uns jetzt unterhalten?«

      Er wollte sie packen. Sie schütteln. Sie aus dem Zimmer zerren und Antworten verlangen. Er tat nichts von alledem aus Angst das Kind zu verschrecken. Stattdessen nickte er kurz und folgte Cristiana in den Flur. Als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, ergriff er sie am Ellbogen und zog sie in einen nahen Salon. »Hier werden wir uns unterhalten.«

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