Zürcher Bibel. Ulrich Zwingli

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Zürcher Bibel - Ulrich Zwingli

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Nun hatte Rebekka einen Bruder, der hiess Laban.

      30. Als der den Nasenring sah und die Spangen an den Armen seiner Schwester, und als er hörte, wie seine Schwester Rebekka erzählte: «So und so hat der Mann zu mir geredet», lief er zu dem Manne hinaus an den Brunnen; und wie er zu dem Manne kam, stand der noch immer bei den Kamelen am Brunnen.

      31. Und Laban sprach zu ihm: Komm herein, du Gesegneter des Herrn! Warum bleibst du da draussen stehen? Ich habe schon das Haus aufgeräumt und auch für die Kamele Platz gemacht.

      32. Da kam der Mann ins Haus, und Laban zäumte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter, ihm aber und seinen Leuten Wasser, um sich die Füsse zu waschen;

      33. dann setzte er ihm zu essen vor. Er aber sprach: Ich esse nicht, bis ich meinen Auftrag ausgerichtet habe. Er erwiderte: So rede!

      34. Da sprach er: Ich bin der Knecht Abrahams.

      35. Der Herr hat meinen Gebieter reichlich gesegnet, sodass er reich geworden ist; er hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.

      36. Und Sara, das Weib meines Herrn, hat ihm noch in seinem Alter einen Sohn geboren; dem hat er all sein Gut übergeben.

      37. Nun hat mein Herr einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst meinem Sohn kein Weib nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Land ich wohne;

      38. sondern zu meines Vaters Hause sollst du ziehen und zu meinem Geschlechte, für meinen Sohn ein Weib zu holen.

      39. Ich aber sprach zu meinem Herrn: Wie? wenn sie nun nicht mit mir ziehen will?

      40. Da sprach er zu mir: Der Herr, vor dessen Angesichte ich gewandelt bin, wird seinen Engel mit dir senden und deine Reise wohl gelingen lassen, dass du für meinen Sohn ein Weib bekommst aus meinem Geschlechte und aus meines Vaters Hause.

      41. Dann sollst du deines Eides ledig sein: wenn du zu meinem Geschlechte kommst und man sie dir nicht gibt, so bist du deines Eides ledig.

      42. Als ich nun heute zum Quell kam, sprach ich: O Herr, du Gott meines Gebieters Abraham, wenn du wirklich meine Reise, auf der ich jetzt bin, wolltest gelingen lassen -,

      43. ich stelle mich jetzt hier an den Wasserquell: die Jungfrau nun, die herauskommt, um zu schöpfen, und zu der ich sage: «Gib mir aus deinem Kruge ein wenig Wasser zu trinken»,

      44. und die dann zu mir spricht: «Trinke du, und auch für deine Kamele will ich schöpfen», die sei das Weib, das der Herr dem Sohne meines Gebieters bestimmt hat.

      45. Und ehe ich noch bei mir selber ausgeredet, siehe, da kommt auch schon Rebekka heraus, ihren Krug auf der Achsel, steigt zum Quell hinab und schöpft. Da sprach ich zu ihr: «Gib mir zu trinken.»

      46. Und schnell nahm sie den Krug von der Achsel und sprach: «Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken.» So trank ich, und sie tränkte auch die Kamele.

      47. Und ich fragte sie: «Wessen Tochter bist du?» Sie antwortete: «Die Tochter Bethuels, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat.» Da legte ich ihr den Ring an die Nase und die Spangen an die Arme,

      48. und ich verneigte mich, fiel vor dem Herrn nieder und pries den Herrn, den Gott meines Gebieters Abraham, der mich den rechten Weg geführt hatte, um die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zu bekommen.

      49. Und nun, wollt ihr meinem Herrn Huld und Treue beweisen, so sagt es mir; wo nicht, sagt es mir auch, dass ich mich zur Rechten oder zur Linken wende.

      50. Da antworteten Laban und Bethuel: Das ist von dem Herrn gefügt! Wir können nichts dazu sagen, weder Gutes noch Schlimmes.

      51. Da hast du Rebekka! Nimm sie und ziehe hin, dass sie das Weib des Sohnes deines Gebieters werde, wie der Herr es bestimmt hat.

      52. Als Abrahams Knecht ihre Worte hörte, warf er sich vor dem Herrn zur Erde nieder;

      53. dann holte er silbernes und goldenes Geschmeide und Gewänder hervor und gab sie Rebekka, auch ihrem Bruder und ihrer Mutter gab er Kostbarkeiten.

      54. Darnach assen und tranken sie, er und die Männer, die bei ihm waren, und blieben daselbst übernacht. Am Morgen aber, als sie aufstanden, sprach er: Entlasst mich nun zu meinem Herrn.

      55. Aber ihr Bruder und ihre Mutter erwiderten: Lass doch das Mädchen noch eine Zeitlang bei uns bleiben, wenigstens zehn Tage; darnach magst du ziehen.

      56. Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, da doch der Herr meine Reise hat gelingen lassen; entlasst mich, dass ich zu meinem Gebieter ziehe.

      57. Sie sprachen: Wir wollen das Mädchen rufen und sie selbst befragen.

      58. So riefen sie Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will.

      59. Also liessen sie ihre Schwester Rebekka samt ihrer Amme mit dem Knechte Abrahams und seinen Leuten ziehen.

      60. Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du unsre Schwester, werde zu vieltausendmal Tausenden, und dein Geschlecht gewinne das Tor seiner Feinde!

      61. Da machten sich Rebekka und ihre Mägde auf; sie setzten sich auf die Kamele und folgten dem Manne. Und der Knecht nahm Rebekka und zog von dannen.

      62. Isaak aber war in die Steppe des Brunnens von Lahai-Roi gezogen, und er wohnte im Gebiet des Südlands.

      63. Einst ging nun Isaak um die Abendzeit aufs Feld hinaus, um nachzusinnen, und als er seine Augen erhob, sah er Kamele des Weges kommen.

      64. Und als Rebekka ihre Augen erhob und Isaak sah, liess sie sich vom Kamele herab

      65. und sprach zu dem Knechte: Wer ist der Mann dort, der uns auf dem Felde entgegenkommt? Der Knecht antwortete: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.

      66. Der Knecht aber erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte.

      67. Da führte Isaak die Rebekka ins Zelt hinein, und er nahm sie sich zum Weibe und gewann sie lieb. So tröstete sich Isaak nach seiner Mutter Tod.

      1. ABRAHAM aber nahm nochmals ein Weib, die hiess Ketura.

      2. Sie gebar ihm Simran und Joksan, Medan und Midian, Jisbak und Suah.

      3. Jodsan aber zeugte Saba und Dedan; und die Söhne Dedans waren die Assuriter, Letusiter und Lehummiter.

      4. Die Söhne Midians aber sind Epha, Epher, Hanoch, Abida und Eldaa; alle diese sind Nachkommen der Ketura.

      5. Und Abraham gab all sein Gut dem Isaak.

      6. Den Söhnen der Nebenfrauen aber, die Abraham hatte, gab er Geschenke und schickte sie noch zu seinen Lebzeiten von seinem Sohne Isaak hinweg gegen Osten hin, ins Ostland.

      7. Dies ist die Zeit der Lebensjahre Abrahams, die er gelebt hat: 175 Jahre;

      8. dann verschied er. So starb Abraham in schönem Alter, alt und lebenssatt,

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