8 Krimis: Killer kennen kein Gebot: Krimi Sammelband 8009. Frank Rehfeld

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8 Krimis: Killer kennen kein Gebot: Krimi Sammelband 8009 - Frank Rehfeld

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und stoppte elegant vor dem Untersuchungsgefängnis. Ein misstrauischer Cop stand vor dem Tor und blinzelte grimmig zu ihnen in den Wagen. Aber James griente ihn betont freundlich an, und siehe da, der Griesgram verzog das Gesicht zu einem Lächeln.

      „Wenn Sie endlich mit Ihren Mätzchen fertig sind, James, kommen Sie vielleicht einmal auf meine Frage zurück“, sagte der Baron hartnäckig.

      „Ja, sie hat mir gesagt, dass sie Dr. Ferrenc misstraut. Er wäre während der Operation an Koog ihrer Meinung nach zu ruhig, zu gelassen gewesen.“

      „Sie muss es ja wissen mit ihren neunzehn Jahren und bei ihrer ersten Operation, bei der sie als Hilfsschwester fungierte. Aber ich muss sehen, was sie mit den sechs Fällen meint. Na schön, warten Sie hier, ich will erst einmal mit Dr. Ferrenc reden.“

      8

      Das Gefängnis war ein Neubau. Man konnte es auf Anhieb für eine Schule oder ein Finanzamt halten, wären nicht die Uniformierten an allen Enden und Ecken gewesen. Licht und Luft kamen trotz versteckter Gitter in die Gänge. Auch in das hell getünchte Sprechzimmer, in dem der Baron auf Dr. Ferrenc wartete. Dann kam er, begleitet von einem jüngeren Beamten, der argwöhnisch in der Nähe blieb, als die beiden sich begrüßten.

      In dieser Begrüßung lag die Bitterkeit, dass es an diesem Ort geschah. Mike war abgespannt, sein Gesicht hatte einen herben Zug, besonders der Mund drückte Enttäuschung und Zorn aus. Nur kurze Zeit hellte sich seine Miene auf, als sie sich begrüßten, und er fragte spontan: „Bist du gekommen, um mir zu helfen, Alexander?“

      „Ich habe von der Sache gehört und mir vom Gouverneur einen Sonderpass geholt. Damit bin ich mit der Klärung des Falles betraut, Mike.“

      Er hob den Kopf und sah dem Baron fest in die Augen und schluckte. Dann sagte er mit rauer Stimme: „Es bleibt mir nichts erspart.“

      Der Baron spürte, wie sehr er darüber entsetzt war, gerade und ausgerechnet in ihm den Mann zu sehen, der hier die Anklage vertrat, der gegen ihn recherchierte und ihn jetzt verhören wollte.

      „Es ist alles anders, Mike. Ich wollte schon den ganzen Kram ablehnen. Aber es sind da einige Dinge, die nicht ins Bild passen. Mach es mir nicht zu schwer, Mike. Ich will nur eine einzige Frage stellen, um deren Beantwortung ich dich als Freund um jeden Preis bitte. Zuvor muss ich sagen, dass Grund für mich besteht, an deine Unschuld zu glauben. Deshalb bin ich ja geblieben. Aber es könnte anders sein, und ich müsste es einem anderen übergeben. Was, Mike, soll ich tun: bleiben oder gehen?“

      Er hob wieder den Kopf und sah den Baron aus seinen hellgrauen Augen unbeirrt an und sagte fest: „Bleib, Alexander!“ Sein Vertrauen in den Freund schien zurückgekehrt zu sein. Er lächelte sogar. Und wie erleichtert fuhr er sich durchs graumelierte Haar. „Okay, Alexander, und jetzt frag mich aus.“

      „Du hast Ferguson nicht getötet?“

      „Nein. Ich habe ihn an dem Tage gar nicht gesehen. Und natürlich auch heute nicht. Außerdem, ich hätte ihn doch nicht an einer Stelle vergraben, an der früher oder später ein Bagger ihn ans Tageslicht … Ach, alles Unsinn. Ich weiß gar nicht, was das soll!“

      „Mike, sind dir Pannen bei Operationen unterlaufen, die irgendwie jener Operation an Koog ähnelten?“

      Er nickte. „Ja, ein ähnlicher Fall existiert. Damals hielten wir es für ein Versagen der Atmungsanlage. Das war nach einer Lungenoperation. Die Sauerstoffzufuhr hatte ausgesetzt. Ich beginne jetzt zu zweifeln.“

      „Wo war das?“

      „In Frisco, Marinehospital. Ist jetzt … hmm … ja, gut drei Jahre her.“ Er sah an dem Baron vorbei, und er hörte, wie die Tür hinter ihm knarrte. James trat ein.

      „Baron, es tut mir leid, aber es ist dringend! Inspektor Hartman verlangt Sie über Sprechfunk. Ganz eilig!“

      Der Baron nickte Mike zu und sagte: „Bin gleich zurück.“ Er konnte nicht ahnen, dass er heute nicht mehr mit ihm sprechen würde.

      Unten im Wagen sagte über die Muschel Inspektor Hartman: „Baron Strehlitz, fahren Sie bitte sofort zum St. Francis Hospital. Dort wurde Dr. Proud eingeliefert. Man hat ihn im schwerverletzten Zustand unweit vom Beach Kennel Club in einem Gebüsch gefunden. Miss Keil haben wir hier im Hauptquartier. Jemand hat ihr einen harten Gegenstand über den Kopf geschlagen. Sie lag bewusstlos in einem weißen Cadillac, als wir sie gefunden haben. Jetzt ist sie wieder halbwegs okay. Sie sagt, maskierte Banditen hätten sie beide, Proud und das Mädchen, überfallen, als sie in den Wagen steigen wollten. Proud wäre mitgeschleppt worden. Die Kleine sagt, die drei Kerle hätten dauernd gefragt: Wo ist das Foto? Gib es her! Dann sind sie mit Proud weg. Den Rest kennen Sie.“

      „Welches Foto es ist, wissen Sie nicht, Hartman?“

      „Doch, es hängt mit Ihrem Fall zusammen. Kommen Sie, ich warte im Francis Hospital auf Sie!“

      „Okay, ich bin schon unterwegs!“

      9

      Dr. Proud war bei Bewusstsein. Er lag blass in den Kissen, und es konnte nur ein schwacher Trost für ihn sein, vom Bett aus durch die Scheiben auf das von der Abendsonne in leuchtendes Rot getauchte Meer sehen zu können. Draußen kreuzten schnittige weiße Segeljachten im Abendwind. Musik aus Kofferradios drang vom Strand her bis ins Zimmer. Zerhackte Klänge wie auf einem entfernten Jahrmarktsplatz.

      Der Arzt hatte dem Baron gesagt, dass Proud ein gebrochenes Schlüsselbein, eine durch einen Schlag verletzte Kniescheibe und einen gebrochenen linken Arm habe. Auch am Kopf sah der Baron Verletzungen infolge ziemlich brutaler Schläge, die vielleicht von einem Schlagring herrührten. Die Nase war aufgeplatzt, jetzt konnte er nur dicke Mullbinden an Nase, Stirn und über dem rechten Ohr sehen.

      „Sie haben mich fertiggemacht“, sagte Proud leise. „Wie geht es Mary?“

      „Gut. Sie war nur ohnmächtig. Erzählen Sie, was passierte, Doktor!“

      Er schloss die Augen und hatte ohne Zweifel starke Schmerzen. Dann bewegten sich seine verquollenen Lippen, und er flüsterte: „Es waren drei, alle maskiert. Wir wollten in den Wagen, da kamen sie aus einer dunklen Limousine …“

      „Typ?“

      „Tut mir leid, darauf habe ich nicht geachtet. Sie stand zwar neben unserem Wagen, aber was es war, weiß ich nicht mehr. Sie stießen uns in den Wagen und…“

      „In Ihren Wagen?“

      „Ja. Der eine fragte mich mit verstellter Stimme, wo das Foto wäre, das ich aus Dr. Ferrenc‘ Schreibtisch genommen hätte. Ein Foto habe ich nicht genommen, überhaupt nichts habe ich genommen. Ich wusste nicht, was die von mir wollten. Weil ich aber gar nicht begriff, was es für ein Foto sein sollte, verprügelten sie mich. Der eine sagte, es handelte sich um ein Bild von irgendeiner Steuerungsanlage. Ich weiß nicht, was das sein soll. Dr. Ferrenc hätte es von diesem Mr. Koog, dem Offizier. Bevor sie mich dann ins Gebüsch warfen, drohte mir der eine, mich umzubringen, wenn ich nur einen Ton von dem an die Polizei verriete, was passiert ist. Er sagte auch wörtlich: Dafür, dass du Ferrenc hast hochgehen lassen, sollten wir dich eigentlich totschlagen! Und dann warfen sie mich ins Gebüsch. Ich muss einige Zeit bewusstlos gewesen sein. Als ich zu mir kam, waren sie weg, und ich schrie um Hilfe.“

      „Wo

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