Die Prometheus Initiative. T. K. Koeck

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Prometheus Initiative - T. K. Koeck страница 32

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Die Prometheus Initiative - T. K. Koeck

Скачать книгу

angreifenden Panzern!“ Genervt befahl ich: „Feuer einstellen! Warten auf weitere Befehle“. Maus führte es aus. Im gleichen Moment feuerten die Posten im Norden, an den Bunkern. Bevor ich fragen konnte, meldete Schuler bereits: „Fallschirmspringer im nördlichen Teil des Geländes gelandet! Wir haben sie im Visier und dem Feind bereits schwere Verluste zugefügt!“. Etwas belustigt keuchte ich: „Na die können weiterfeuern!“

      Nach einigen Minuten erhielt Schuler die nächste Meldung. Konzentriert, dann schockiert, horchte er hinein, dann rief er nervös: „Mehrere schwere Haubitzen haben am Ortsrand von Finsterwalde Stellung bezogen“. Fassungslos rief ich: „Wie bitte? Was? Die wollen mit schwerem Gerät auf eine atomare Stellung schießen?“

      Schon hörte ich, wie einer unserer SPW-Panzer durch eine gigantische Granate getroffen wurde und mit lautem Getöse explodierte. Maus vermeldete: „Die russischen Schützenpanzer im Nordwesten sind jetzt in Reichweite. Befehl zum Feuern?“ Ich bestätigte. Mit einem Ruck feuerte alles und jeder, der konnte. Aber auch überraschend die Posten der inneren Verteidigungslinie. Verwundert glotzte ich wieder Maus an, der meldete: „Weitere Fallschirmspringer direkt über dem Gelände!“ Im gleichen Moment schlug die nächste Granate der großen Haubitzen ein und nahm gleich zwei unserer SPW-Abwehrpanzer mit. Es ging jetzt verdammt schnell.

      Schwere Granaten hatte ich nicht eingerechnet, weil ich angenommen hatte, sie wüssten nicht genau, was wir mit den eventuell geklauten Atombomben gemacht hatten… aber woher sollten sie es wissen? Wieder schlug eine riesen Granate auf dem Flugfeld ein, die Erde bebte, der Lärm war unglaublich. Alles was wir hatten schoss jetzt. Überall krachte es, schon wurde unser Gebäude von einer Granate schwer getroffen und haufenweise Betonbrocken prasselten auf uns herab.

      Ich brüllte mit aller Kraft: „Rauchgranaten, Hört Ihr? Rauchgranaten, alle! Rückzug auf die zweite Verteidigungslinie!“ Ich starrte Maus an, während weitere unserer Panzer explodierten, starrte ihn an, wie er die Befehle erteilte.

      Als er fertig war, glotzte er mich schief an, dann an sah er ungläubig an mir vorbei. Seine Augen wurden groß, er riss sie auf und zog nach seiner Waffe. Ich verstand es instinktiv und ließ mich blitzschnell zur Seite fallen, hinter einen Berg Sandsäcke. Im Landen schon versuchte ich an meine Pistole zu kommen, denn hinter mir brach, wie erwartet, heftiges Mündungsfeuer los. Fallschirmspringer mussten direkt vor unserem Lagezentrum gelandet sein. Die Männer feuerten zurück.

      Als ich am Boden aufgekommen war und zielte, war es schon vorbei. Ich hatte verdammt nochmal recht, die Angreifer lagen regungslos vor uns auf dem Boden. Überall zündeten jetzt die Rauchgranaten, nach Sekunden lagen wir in einem tiefen Nebel. Ich blickte mich um, Schuler und ein Funker lagen am Boden und waren ganz offensichtlich tot. Langsam brachte ich mich auf die Beine, die Schulter schmerzte, ich war genau drauf gefallen. Mit ein paar Schritten schlich ich geduckt zum Angreifer, während das Feuern allmählich abnahm. Zu meinem großen Ärgernis erkannte ich, dass es ein verdammter Speznas war. Das war nicht gut.

      Speznas waren eigentlich keine Russen, sondern Turkmenen und andere Völker, hoch spezialisierte Kämpfer, Schlächter, Berserker, aufgehetzte Tiere, die ihre Ausbildung damals im Krieg gegen die Mujaheddin in Afghanistan erhalten hatten. Es war für diesen Angriff die allererste Wahl, gerade deswegen hatte ich auch das nicht wirklich erwartet. Denn die »3. Garde-Spezialaufklärungsbrigade Speznas« mit ihrem Standort in Fürstenberg an der Havel nördlich von Berlin, das waren die gefürchtetsten Kämpfer der Sowjets und sie wurden nicht leichtfertig eingesetzt!

      Sie meinten es also mehr als ernst mit uns.

      Ich schlich wieder geduckt zum Befehlsstand zurück,

      als es erneut eine gigantische Explosion gab, deren heiße Druckwelle mich erneut von den Füßen riss.

      Für einige Sekunden war alles blitzhell, selbst die Rauchgranaten änderten daran nichts. Wieder fiel ich blöd und ärgerte mich, taub und blind. Wieder grillte es meine Trommelfelle. Doch der Schock war grösser. Als ich mich umdrehte konnte ich durch die engen Augenschlitze erkennen, dass eine der schweren Granaten in die Bunkeranlage der Hangars im Norden eingeschlagen und weitere Bomben oder Raketen gezündet hatte. Der gesamte Bereich, in dem ich heute noch die wunderschöne Fock und die russischen MiGs bewundert hatte, war ausgelöscht, alles Schutt und Asche. Auch die Posten und Männer dort. Alles platt.

      Sie hatten tatsächlich mit großen Kalibern auf den nördlichen Teil des Flughafens geschossen, welcher die empfindlichen und explosiven Gegenstände enthielt, mit Atomwaffen darunter. Ich glaubte es nicht. Mit so viel Blödheit konnte keiner rechnen. Eine gigantische Feuersäule stieg in den Himmel. Was die Fock anging, ich hätte heulen können, dann aber dachte ich an meine Frau, wie sie sagen würde, ist doch nur so nen‘ Nazi-Kram. Also besann ich mich, wurde klar und ordnete den sofortigen und totalen Rückzug auf die Waldlinie an… jetzt schon! Und dachte nur: „Ach, so ein schönes Flugzeug“ aber irgendwie hatte ich es ja geahnt.

      Maus befahl ich, Meldung an Hoffman zu machen. Danach Abbruch der Funkverbindung, Auflösen des Kommandostandes, Evakuierung. Wir mussten wenigstens den Waldrand länger halten. Es war zu wenig Zeit gewonnen worden! Die Männer feuerten im Laufen weiter wie die Blöden, schossen wie wild um sich. Ich hatte wesentlich mehr Disziplin erwartet, naja, oder auch nicht. Wir schnappten ebenfalls unsere Waffen, dann spurteten auch wir Richtung Waldrand, tief gebückt, immer nahe an den Gebäuden. Kugeln begannen, nicht weit entfernt von uns einzuschlagen. Durch das Vernichten der Posten am Bunker im Norden waren die Fallschirmspringer eingedrungen. Weitere landeten sicher einfach zwischen uns. Gemeinsam mit dem Nebel wurde es jetzt ungemütlich, gespenstisch, weil praktisch jederzeit einer der feindlichen Kämpfer unmittelbar vor einem auftauchen konnte. Wir hatten Glück, erreichten die letzten 200 Meter zum Wald, dort aber offenes Gelände, mit weniger Nebel. Wir wurden deswegen immer schneller, notgedrungen, ich sah Dutzende von uns entweder vor oder neben uns herlaufen.

      Dann sprinteten wir, ohne Deckung, den Tod im Genick. Schon erwischte es die Ersten, es waren helle, lange Pfeiftöne, mit einem krassen Knall nach dem Einschlag. Die Getroffenen flogen meterweit durch die Luft. Sie hatten ihren Angriff jetzt mit Scharfschützen ergänzt, wohlwissend, dass wir jetzt kein schweres Gerät mehr hatten und nur noch rannten. In Panik liefen wir noch schneller, zum Teil im Zick-Zack wie bockiges Rotwild. Ich hatte jetzt wirklich Angst. Aus der Ferne hörte ich zudem das erste Mal Helikopter, wenn die da waren, war es endgültig vorbei. Es ging viel zu schnell!

      Wir rannten wie die Weltmeister.

      Die Kugeln prasselten nur so an uns vorbei, es war Irrsinn, der Helikopter musste jeden Moment in Schussreichweite sein. Noch verbargen sie sich wie Geister hinter der Nebelbank. Es waren vielleicht noch fünfzig Meter. Maus rannte einen Meter vor mir, der Waldrand kam jetzt voll in Blick, schon hatten wir den geteerten Bereich verlassen. Mein Hirn rief nur noch: „Ja, ja, ja!“ Sonst nix. Schon spürte ich den teuflisch heißen Wind der Rotoren. Panik!

      Plötzlich drehte Maus sich um, stoppte leicht, ließ mich auflaufen, packte mich und riss mich zu Boden, während vor uns, viel zu früh, die geplante Hölle losbrach. Unsere Waldlinie feuerte, alles was sie hatte, auch Flugabwehrraketen. Für einen Moment veranstalteten sie ein gigantisches Feuerwerk, das den russischen Angriff jäh beendete.

      Die Hubschrauber mussten schwer getroffen sein, denn sie drehten ab, einer ging sogar nicht unweit von uns zu Boden. Wir krochen hinter eine kleine Erhebung, um vor unseren eigenen Männern in Deckung zu gehen. Kleine Steine sprangen um mich herum, weil unsere Leute auch meinen kleinen Hügel, keine zwanzig Meter vor ihnen, trafen. Unglaublich. Mit zugekniffenen Augen und Splittern im Gesicht starrte ich die Landebahn hinab. Es surrte, krachte und pfiff in einer Tour. Die russischen Panzer hatten noch nicht nachgesetzt, die toten Fallschirmspringer lagen zu Dutzenden auf dem Flugfeld. Einer gar nicht unweit, sein Alpha-Wimpel auf dem Oberarm war von hier erkennbar. Spezialtruppen des russischen Geheimdienstes. So war das also. Erledigt von

Скачать книгу