Lyrischer Regenbogen. Ingrid Rathje-Kohn

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Lyrischer Regenbogen - Ingrid Rathje-Kohn

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ich davon, fühl ich mich frei.

      10.2.2019

       Schlei-weh

      Die salzige Luft und ein Windhauch aus Osten,

      das ist sehr erholsam und wird uns nichts kosten,

      mit nackten Füßen den Sandstrand erkunden,

      da habe ich meine Heimat empfunden.

      Die Zehen umspült von den kühlenden Wogen,

      so sind die Gedanken nach Hause geflogen -

      nach Hause nach Schwansen, die Schlei wiedersehen,

      wie gern würde ich dort am Ufer jetzt stehen.

      Der Blick auf das Meer bringt mich wieder zurück,

      als Kind an der Schlei, ach, war das ein Glück.

      August 2018

       Am Strand

      Das Rauschen der Wellen, Sand zwischen den Zehen,

      die Haare zerzaust, kalte Füße beim Gehen,

      der Schrei weißer Möwen, so weiß wie der Schaum,

      der Grenze hier bildet zum wogenden Raum,

      hier atmet man frei die salzige Luft,

      bis wieder der Alltag mit Pflichten uns ruft.

      25.8.2019

       Träumerei

      Träumend saß ich oft am Ufer

      an der vielgeliebten Schlei,

      Geisterschiffe zogen vor mir

      in dem Nebeldunst vorbei.

      Drachenköpfe gaben Richtung,

      bald sind sie in Haithabu,

      aus der fernen weiten Welt

      sie streben jetzt der Heimat zu.

      Grobe Stimmen klingen rhythmisch

      durch die erste Dämmerung,

      Ruderschlag und stolze Lieder

      geben zielgerichtet Schwung,

      an der nächsten Biegung ziehen

      sie am Tannenwald vorbei,

      heimatlich begrüßt von Möwen

      mit dem heiser-schrillen Schrei.

      Langsam ziehen sie von dannen,

      ihr Gesang verweht im Wind.

      Meine Träume weben weiter,

      wo sie jetzt geblieben sind.

      Tausend Jahre sind vergangen,

      doch noch immer geistern sie,

      Wiking-Sagas sind lebendig,

      sie verstummen bei uns nie.

      19.8.2018

       Waldandacht

      Wie eine grüne Kathedrale

      umschließen Tannen meinen Weg,

      der Wind erzeugt die Orgeltöne

      wenn er durch dichte Zweige fegt.

      Die Füße sinken bis zum Knöchel

      in Moos und Fichtennadeln ein,

      gedämpftes Rauschen hoher Bäume

      stimmt mich zur Feierstunde ein.

      Es jubilieren Vogelstimmen

      beschwingte Hymnen der Natur,

      ein Lobgesang der Schöpferkraft

      die hier gestaltet Feld und Flur.

      Ich möchte mich mit ihr verbinden

      eins werden mit der grünen Welt,

      wo alles, was hier lebt harmonisch

      ist aufeinander eingestellt.

      23.11.2018

       Urlaub zu Hause

      Zu Hause ich am liebsten chill,

      da hab ich alles, was ich will,

      hab jede Auswahl meiner Sachen,

      die mir doch so viel Freude machen.

      Will ich die Freizeit mir gestalten,

      kann ich das Ziel mir selbst verwalten,

      brauch keine Führung, keinen Plan,

      wo komm ich irgendwann mal an?

      Hab ich dann doch mal was vergessen,

      dann hab ich nicht im Zug gesessen.

      Ich brauch kein Flugzeug, keine Bahn,

      komm schnell genug an alles ran,

      zu Hause kenne ich mich aus,

      für lange geh ich da nicht raus.

      20.7.2019

       Mensch sein

      "Hier bin ich Mensch, hier darf ich´s sein."

      -?-?-?-?

      War es Schiller oder Goethe, der die guten Worte schrieb,

      ist mir letztend auch egal, im Gedächtnis es so blieb.

      Wo es paßt, verwenden es so ungezählte viele Leute,

      darum mach ich es wie sie, und verwende es mal heute.

      Ich bin hier bei mir zu Hause, Schuhe aus, Musike an

      fühl den Rhythmus in den Gliedern

      fang gelöst zu tanzen an.

      8.8.2019

       Spaziergang an der Ostsee

      Ostwind

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