Lyrischer Regenbogen. Ingrid Rathje-Kohn
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Der Hulahupp hat mich gezwickelt,
die Bandscheiben sind noch immer verwickelt,
für Gummitwist war ich da schon zu alt,
konnt nicht erfassen, was das denn wohl sollt´,
doch Hüpfekästchen war Hinkepot,
das konnte ich gut, da war ich im Lot,
und Gummiballzehner gegen die Wand,
da hatte ich auch einen guten Stand.
Das alles sieht man heute nicht mehr,
es ist ja auch schon so lange her.
2019
Frühjahrsputz
Oh, so eng war unsre Stube,
Polsterstühle, Eichentisch,
grüner Plüsch auf schwerem Sofa,
Frühjahrsputz macht alles frisch.
Bohnerwachs auf braunem Boden,
spür noch heute diesen Duft,
wenn durch festgehakte Fenster
strömte rein die Frühjahrsluft.
Winterdunst und Staub in Ecken,
Spinngewebe hinterm Schrank,
alles flüchtete mit Schrecken
wenn man diese Nester fand.
Weißgewaschene Gardinen
wehten duftig neu und frisch
wenn die ausgeklopften Stühle
wieder standen um den Tisch.
7.3.2020
Vorbei, vorbei Vergangenheit,
Das Leben ist Vergänglichkeit
Vor langer Zeit Wir waren jung,
Doch leuchtet noch
Erinnerung
Heimat
Berge
Hier bei uns gibt es auch Berge,
dreißig Meter oder so,
unsre Berge sind zwar Zwerge,
doch für uns sind sie oho.
Wollen wir sie rasch bezwingen,
rinnt der Schweiß in Bächen ab,
sind wir gut trainiert, dann schaffen
wir die Riesen gar im Trab.
Aussichtspunkte sind die Berge,
und wir schauen weit hinaus
über Eiszeitendmoräne
unser Wikinger-Zuhaus.
5.8.2018
Zwischen den Meeren
Ich liebe den Sturm, wenn er braust durch das Land,
wenn die Wellen des Meeres peitschen den Strand.
Wenn es heult und pfeift in sich wiegenden Bäumen,
und die Kronen der Wellen beginnen zu schäumen.
Die Möwen, sie kämpfen sich gegen den Wind -,
der Hut fliegt vom Kopfe, eh´ man sich besinnt.
Vorm Fenster gibt´s plötzlich ´nen furchtbaren Krach,
es fliegen vom Sturmwind die Pfannen vom Dach.
Dann endlich erreicht er das freiere Feld,
wo kaum etwas noch in den Weg sich ihm stellt.
Dort kann er sich steigern in tosender Wut,
wenn hinter ihm schäumt noch die westliche Flut.
Und weiter der Sturm braust hinüber zum Wald,
dort knickt er die Bäume, daß krachend es schallt.
Er pflügt eine Schneise von Westen herauf
und bahnt sich den Weg für den rasenden Lauf.
Jetzt langsam gebrochen wird ihm seine Kraft,
und Windstärke zwölf er jetzt auch nicht mehr schafft.
Er treibt noch das Wasser der Ostsee hinaus,
dann legt er sich schlafen - hier ist er zu Haus.
Plattdütschland
In Plattdütschland,
in Plattdütschland,
dor sünd wi an de Waterkant,
dor flegen Möwen op und daal,
dor pust de Wind de Straaten kahl,
weil jeder een nah See henlöpt,
to sehn, wie dor dat Water röppt.
De Waterkant, de Waterkant,
de kröppt so mennigmal an Land,
und ritt sick dor een Stück vun af,
denn mußt du rönn in Farkendraff,
dat di de blanke Hans nich kricht,
und du hest denn keen Land in Sicht.
Doch bist in Plattdütschland to Hus,
und di gefallt dat Stormgesuss,
denn willst du annerswo nich sien
und kümmst dor immer wedder hin.
Denn dor versteihst du Land und Lüüd,
ob ost ob west ob nord ob süd,
uns Moderspraak, dat willst du hörn,
nur de kann uns dat Hart beröhrn. 14.9.2018