Was geschah mit Marion?. Suca Elles

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Was geschah mit Marion? - Suca Elles

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steht heute in der Zeitung!“ Gregor fragte: „Welche jetzt?“

      „Lisa“.

      „Und die Marion?“

      „Nichts. Weder im Netz noch in der Zeitung.“

      Bernie mischte sich ein: „Kann uns nur recht sein. Wir haben damit doch nichts zu tun.“

      Ralf warf ihm einen ärgerlichen Blick zu. „Wenn du Marion nicht einen über den Schädel gezogen hättest, hatten wir ein Problem weniger. Lisas Sturz war schließlich ein Unfall. Marion hätte das sicher bestätigt, sobald sie wieder nüchtern gewesen wäre. Wenn wir jetzt aber durch irgendeine Unvorsichtigkeit auffallen, haben wir zwei Mordanklagen am Hals. Denk mal darüber nach, bevor du so einen Blödsinn redest.“

      Gregor hob beruhigend die Hände: „Seid friedlich“ sagte er „und ich glaube nicht, dass sich eine Spur zu uns zurückverfolgen lässt. Lisa hatte jede Menge Bekanntschaften, und Marion habe ich von einem öffentlichen Telefon aus angerufen. Und mein Name ist nicht gerade selten, falls sie ihn – entgegen meiner Bitte – an irgendjemand weitergegeben haben sollte.

      „Hast du wieder die Show mit „meine Frau braucht davon ja nichts zu wissen“ abgezogen?“ fragte Bernie.

      „Na und? Funktioniert großartig. Damit ist gleich klar, wohin der Hase läuft, ohne dass man viel Persönliches preisgeben muss.“

      „Großartig! Ich krieg gleich Brechdurchfall“, sagte Ralf. „Was ist denn an der Situation großartig? Wir sitzen hier und warten auf die Katastrophe. Bei jedem Geräusch denke ich, die Bullen stehen vor der Tür, weil es eben doch eine undichte Stelle gegeben hat. Schließlich hat ja keiner von uns damit gerechnet, dass unsere kleine Sex-Kreuzfahrt mit zwei Leichen enden würde.“

      Gregor sah von einem zum anderen: „Ich schlage vor, wir gehen jetzt alle wieder unseren üblichen Beschäftigungen nach, so wie wir es immer tun. Ralf fährt in seine Galerie, Bernie nervt die Angestellten seines Vaters im Reinigungsbetrieb, und ich begebe mich ins Hotel und kümmere mich um die Abrechnungen.“

      Sie tranken lustlos aus und brachen auf.

      Der Mann stand blass aber gefasst in der Gerichtsmedizin und nickte mit Blick auf die tote Frau.

      „Ja“, sagte er leise, „das ist meine Frau, Lisa Neumann. Kann ich jetzt gehen?“

      Jan Köller nickte. „Mein herzliches Beileid. Ich muss Sie aber bitten, mit in mein Büro zu kommen. Ich habe noch ein paar Fragen an Sie.“

      Er nickte dem Pathologen zu und verließ mit dem Mann den Raum.

      In seinem Büro, nachdem Herr Neumann Platz genommen hatte, sagte Jan: „Es verwundert mich, dass Sie Ihre Frau nicht als vermisst gemeldet haben. Wie der Pathologe festgestellt hat, kam sie am Samstagnachmittag zu Tode. Heute ist Dienstag! Können Sie mir das erklären?“

      Nach kurzem Zögern sagte der Mann: „Unsere Ehe besteht praktisch nur noch auf dem Papier. Wir wohnen zwar im selben Haus, ich bewohne aber nur die obere Etage und habe vom Garten aus einen eigenen Aufgang. Lisa und ich sind uns so gut wie möglich aus dem Weg gegangen.“

      „Darf ich nach den Grund der Trennung fragen?“

      „Nun, Lisa führte ein…“ er zögerte bevor er fortfuhr „ein unstetes Leben. Sie ist…sie war um einiges jünger als ich und hatte viele Bekanntschaften, wenn Sie verstehen, was ich meine. Es ging einfach nicht mehr. Und so haben wir uns räumlich getrennt. Jeder lebte sein eigenes Leben. Die einzige Einschränkung, auf der ich bestanden habe, war, dass sie keinen ihrer Liebhaber mit in unser Haus bringen soll.“

      „Wie lange sind sie schon getrennt?“

      „Fast genau zwei Jahre lang“.

      „Und wo waren Sie am vergangenen Samstag, zwischen Mittag und Abend?“

      Ein ungläubiger Blick traf Jan. „Wollen Sie mir unterstellen…?

      „Ich unterstelle gar nichts, aber ich muss Sie das fragen.“

      „Ich habe erst einmal lange geschlafen, und gegen halb elf bin ich mit dem Motorrad nach Jever gefahren. Ein Arbeitskollege ist mit mir gefahren. Wir haben dort ein paar Freunde getroffen, alles Motorradfans. Abends haben wir dann in einem Gartenlokal gegessen und gegen 21 Uhr bin ich zurück gefahren. Die Namen der anderen Männer kann ich Ihnen gerne geben.“

      Jan nickte, schob dem Mann einen Block zu und reichte ihm einen Kuli.

      Nachdem Herr Neumann fünf Namen und Telefon-Nummern aufgeschrieben hatte, fragte er: „Wie ist das jetzt mit der Beerdigung?“

      „Sie können einen Bestatter beauftragen“ sage Jan. „Von unserer Seite steht dem nichts im Wege.“

      Der Mann nickte und verließ das Büro.

      Jan griff zum Telefon und wählte die Nummer, die Rena ihm am Vorabend ausgehändigt hatte. Nach längerem Klingeln meldete sich eine mürrische Stimme: „Eis und Feuer, was gibt’s?“

      „Wie ist Ihre Anschrift?“

      „Schau ins Telefonbuch, du Pfeife.“ Dann wurde aufgelegt.

      Jan suchte im Computer nach dem entsprechenden Eintrag und fand die Adresse in Hamburg sofort. Es gab nur ein Lokal mit diesem Namen.

      Eine halbe Stunde später stand er vor dem Restaurant. Es war ein Eissalon mit Grillrestaurant. Unscheinbar von der Straßenseite her, hatte es im hinteren Teil eine riesige Terrasse, die zu dieser noch frühen Stunde bereits gut gefüllt war. Jan suchte sich seinen Weg zum Tresen im Inneren und sah sich einem vierschrötigen Mann gegenüber, dessen gutmütiges Kindergesicht nicht zu der Figur passen wollte. Er ließ seinen Blick weiter schweifen und sah an der Theke ein Handy in einem Kasten liegen, der offenbar von einem Hobbybastler so gestaltet worden war, dass man zwar telefonieren, das Gerät aber nicht entwenden konnte. Er wählte die Nummer, die er bereits vom Büro aus angewählt hatte, und richtig: das Telefon schellte. Bevor der Mann hinter der Theke reagieren konnte, hatte Jan wieder aufgelegt, ging zum Tresen und sagte:

      „Ich bin die Pfeife, die vorhin hier angerufen hat.“ Dabei zückte er seinen Dienstausweis. Der Barkeeper bekam große Augen. „Konnte ich ja nicht wissen“ sagte er kleinlaut.

      Jan grinste ihn an: „Wenn Sie mir ein paar Fragen beantworten, vergessen wir die Angelegenheit.“

      „Was wollen Sie wissen?“

      Jan reichte ihm das Foto von Marion Berkhof über den Tisch. „Kennen Sie diese Frau?“

      Der Keeper schüttelte den Kopf. „Nicht, dass ich wüsste.“

      Auch das Bild von Lisa betrachtete er genau und schüttelte den Kopf. Dann sagte er: „Wenn es nachmittags und abends richtig voll ist, stehe ich nur hinter dem Tresen. Wenn also jemand draußen sitzt, bekomme ich ihn gar nicht zu Gesicht.“

      „Und Ihre Kellner, könnte ich die fragen?“

      „Die Sache ist die, wir beschäftigen ein Heer von Studenten auf Stundenbasis. Die bekommen, wenn Ihre Schicht um ist, ihren Lohn. Manche waren nur ein oder zweimal hier, andere kommen öfter. Aber wer wann hier war, kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen. Die, die regelmäßig

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