Was geschah mit Marion?. Suca Elles

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Was geschah mit Marion? - Suca Elles

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bitte ohne alles für mich.“

      Er ging zurück in die Diele und folgte Rena in eine kleine aber funktionale Küche. Daneben schloss sich das Badezimmer an, auch hier alles sauber und aufgeräumt. Gegenüber lagen das Schlafzimmer von Marion Berkhof und ein kleines, etwa 8 qm großes Kinderzimmer, in dem die Tasche und der Rucksack von Rena standen.

      Kai ergriff in der Küche die Kaffeekanne, während Rena die Tassen auf den Tisch im Wohnzimmer stellte. Sie hatte sich ein wenig beruhigt und bemühte sich, langsam und mit gefestigter Stimme zu sprechen.

      „Sehen Sie“ sagte sie zu Kai, „wenn meine Mutter in absehbarer Zeit nicht wiederkommt, was mache ich dann mit der Wohnung? Mit meinen Nebenjobs kann ich für mich und mein Studium sorgen, ich bekomme ja auch BAföG, aber ich kann die Wohnung nicht behalten. Und wenn Mama dann eines Tages doch wieder auftaucht, was dann?“

      Wieder traten ihr Tränen in die Augen, die sie aber tapfer wegblinzelte.

      „Ich möchte gerne hier auf sie warten, aber gleichzeitig sagt mir mein Kopf, dass es sinnvoller wäre, zurück nach Bochum zu fahren und die Semesterferien dazu zu benutzen, Geld zu verdienen. Ich bin so zerrissen und kann mich für nichts wirklich entscheiden.“

      Kai ließ sie reden und schwieg auch in den Redepausen. Indem Rena ihre Problematik aussprach, würde sie die für sie sinnvollste Lösung selbst herausfinden. Sie fuhr fort:

      „Für diesen Monat ist die Miete ja schon bezahlt. Was glauben Sie, kann ich die Wohnung weiter vermieten? Sozusagen auf Abruf. Damit Mama, wenn sie wiederkommt, einziehen kann. Dann wären die Kosten gedeckt, und sie würde ihr Zuhause behalten“, und nach einer langen Pause: „Sie glauben doch auch, dass sie wiederkommt, oder?“

      „Im Moment ist noch alles Spekulation“ sagte Kai. „Es gibt keinen Anhalt, weder für noch gegen ein Wiederauftauchen. Aber bei dem Wohnungsproblem kann ich Ihnen vielleicht helfen. Geben Sie mir ein oder zwei Tage Zeit Was studieren Sie eigentlich?“

      „Theaterwissenschaft und Schauspiel.“

      „Das ist sicher sehr interessant.“

      „Ja, ich habe Glück und kann immer mal wieder in der Edelkomparserie arbeiten, das bringt ein paar Euro zusätzlich. Jetzt, während der Semesterferien ist außerdem für einige Theater Freilichtsaison… “

      „..die Sie aber nicht wahrnehmen können, weil Sie hier sind“ vollendete Kai den Satz.

      Sie nickte und nippte an ihrem Kaffee. Dann sagte sie: „Ich fahre am Wochenende zurück nach Bochum. Ich darf sie doch auch von dort anrufen, nicht wahr?“

      „Natürlich, wir bleiben in Verbindung.“

      „Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen bin.“

      „Schon gut. Sie sollten jetzt versuchen zu schlafen. Ich melde mich morgen oder übermorgen bei Ihnen“. Kai stand auf und ging zur Tür. Er blickte auf Rena, die klein und verloren auf der Couch saß. „Kopf hoch“ sagte er, „wir finden Ihre Mutter!“ In seinem Kopf sagte eine leise Stimme: „Fragt sich nur… wie?“

      Gregor hatte gerade mit der Abendschicht an der Rezeption gesprochen, als sein Handy vibrierte. Als er Ralfs Nummer sah, ging er zurück in sein Büro und schloss die Tür.

      „Was gibt es?“ fragte er nicht eben begeistert.

      „Hast du Nachrichten gesehen? Sie haben es im Fernsehen gebracht?“

      „Was genau haben sie gebracht?“

      „Sie suchen Marion. Du weißt schon…sachdienliche Hinweise und so weiter.“

      „Das heißt, sie haben sie noch nicht gefunden. Kann uns nur Recht sein, je länger sie verschwunden bleibt, desto geringer ist die Chance, noch irgendwelche Spuren zu finden, die Rückschlüsse zulassen. Also reg dich ab.“

      „Und wenn sie jemand am Bootssteg gesehen hat?“

      „Da war niemand. Wegen Lisa hat sich doch offensichtlich auch noch niemand gemeldet. In ein paar Tagen sind andere Sachen aktuell, dann kräht kein Hahn mehr danach. Verlier jetzt nicht die Nerven!“

      „Das sagt sich so einfach. Bei jedem Besucher, der in die Galerie kommt, geht mir der Arsch auf Grundeis. Und das alles nur, weil Bernie so ein Idiot ist.“

      „Reiß dich zusammen – und vor allen Dingen: Lass die Finger vom Alkohol und allem anderen! Hast du das verstanden?“

      „Ja, hab ich. Tschüss!“

      Gregor steckte sein Handy ein und fluchte leise.

      Doc saß fast zwei Stunden lang regungslos und überlegte. Dann stand er auf und sah nach der Frau. Ihr Puls ging kräftiger als vorher, aber ihr Atem rasselte. „Lungenentzündung“ konstatierte er und gab eine entsprechende Menge Antibiotikum in das abgekochte Wasser. Vorsichtig flößte er es der Frau ein. Dann legte er sie wieder zurück. Er hatte einen Teil der Kleidungsstücke unter ihren Kopf und Rücken gepackt, damit sie besser Luft bekam. Letztendlich war das jedoch keine Lösung. Sie brauchte ein vernünftiges Lager, ein festes Dach über dem Kopf, und warme Mahlzeiten – und vor allen Dingen sauberes Wasser. Am einfachsten wäre es, sie bei Elisabeth unterzubringen, nur wie sollte er sie dahin transportieren? Wenn er einen Fahrradanhänger hätte…dachte er. Natürlich konnte er auch in Wedel fragen, ob jemand die Frau im Auto transportieren würde, aber es widerstrebte ihm, ihr Vorhandensein preiszugeben, so lange er die Umstände ihres Unfalls oder was immer es gewesen sein mochte, nicht kannte.

      Langsam formte sich in seinem Kopf ein Plan, und als Zorro verschlafen aus dem Container kam, um am Ufer seine Notdurft zu verrichten, wusste er plötzlich, was er tun musste.

      „Komm mal rüber“, rief er Zorro zu, als dieser sich wieder seinem Container zuwandte.

      Zorro schlurfte heran. „Was is’n?“

      „Ich schlage dir einen Deal vor: Du bekommst meinen Container, wenn du mir einen Fahrradanhänger besorgst.“

      „Was hast’n vor?“

      „Ich ziehe um.“

      „Aha“.

      Und nach einer längeren Pause. „Geht klar. Ich weck Otto. Was is’n sonst noch drin?“

      „Kommt drauf an, wie schnell du wieder hier bist.“

      Zorro lachte. „Hey, das is mal wieder was, das die grauen Zellen fordert. Ich hab auch schon nen Plan. Aber nen Zwanni musste schon noch drauflegen.“

      „Wie schon gesagt, kommt darauf an, wie schnell ihr seid“.

      Eine knappe Stunde später zogen beide in Richtung Landstraße. Irgendein Lastauto kam immer mal vorbei, das einen mit nach Hamburg nahm.

      Doc nutzte die Zeit und packte alles, was er mitzunehmen gedachte, zusammen und verschnürte die beiden Bündel. Dann versorgte er die Frau erneut mit Medikamenten. Sie hatte Fieber, und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Er betrachtete sie eingehend. Sie war trotz ihrer Blessuren gepflegt, hatte kurze Fingernägel, glatt gezupfte Brauen, lackierte Fußnägel. Auch ihre Kleidung, die zwar arg ramponiert war, hatte eine gute Qualität. Nichts aus dem Billig-Shop.

      „Wenn

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