9 ungewöhnliche Western April 2020: Western Sammelband 9006. Alfred Bekker

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9 ungewöhnliche Western April 2020: Western Sammelband 9006 - Alfred Bekker

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erklären hat, dann seid ihr es“, sagte der bärtige Adolpho. „Und wenn jemand die Fragen stellt, dann sind wir das, klar?“

      „Sie suchen vielleicht nach Arbeit, was?“, fragte Jiminez Spinola weiter.

      „Arbeit?“ Carringo schüttelte den Kopf. „Nein, wir suchen keinen Job. Wir suchen vielmehr nach einem Asiaten, der vielleicht in der Nähe vorbeiritt. Ein Japaner, der aber wie ein Mexikaner gekleidet ist und ein kleines Kind bei sich hat. Haben Sie einen solchen Reiter gesehen?“ Jiminez Spinola schüttelte den Kopf. „Einen Job suchen Sie also nicht, Señor?“

      „Zur Hölle, jetzt reicht es aber!“, stieß Chaco hervor. Erregt sprang er vor und wollte Jiminez Spinola anfallen.

      Der jedoch trat zurück. Und der Peon brachte die Hand mit einem Colt zum Vorschein und stieß Chaco die Waffe in die Hüfte.

      Chacos bereits erhobenen Hände sanken nach unten und die wie Krallen geöffneten Finger schlossen sich.

      „Wir sind nichts weiter als vom Wege abgeirrt“, erklärte Carringo. „Und wir haben keine Ahnung, was hier im Gange ist und welche Feinde Sie zu fürchten haben, Señores.“

      „Sie haben den Namen Carlos Falange wirklich niemals gehört?“, fragte Jiminez Spinola.

      „Steht der auf den Ohren?“ Chaco schüttelte den Kopf. „Das begreife, wer will.“

      „Ich glaube, die beiden sind wirklich Fremde und ahnungslos“, wandte sich Jiminez Spinola an seinen Bruder. „Außerdem können sie mit dem Überfall auf Silva und mich nichts zu tun haben, da sie hier in dem Loch saßen, als es heute Morgen geschah.“

      „Daran musste ich auch gerade denken“, erwiderte Adolpho, der immer noch nachdenklich seinen Bart kraulte.

      „Entschuldigen Sie“, sagte Jiminez Spinola. „Es war eine Verwechslung. Reiten Sie nach Tampico und vergessen Sie dieses Tal. Es ist für Sie besser, wenn Sie die Sierra Potosi so schnell wie möglich hinter sich lassen.“

      Carringo und Chaco schauten verdutzt von der jähen Wende auf die drei Mexikaner.

      „Haben wir richtig verstanden?“, fragte Carringo und beugte den Oberkörper vor. „Wir können verschwinden?“

      „Ja.“

      „Und unsere Pferde und Waffen?“

      Jiminez zeigte auf den Felsspalt im Osten. „Gehen Sie dort den Weg hinunter. Die Pferde mit den Waffen an den Sätteln sehen Sie dann schon.“

      Abermals wechselten die Freunde einen Blick.

      Lopez steckte den Colt weg und schob den verstaubten Poncho über die Waffe.

      Jiminez Spinola trat zur Seite, damit für die Freunde der Weg frei sein sollte.

      Carringo warf noch einen Blick zu den herrlichen Pferden hinüber. Sie standen in diesem Augenblick auf der Südseite des Tales. Es interessierte ihn schon, was hier vorging. Aber ein Blick auf die Mexikaner ließ es ihm angeraten sein, keine Fragen mehr zu stellen.

      „Wir können also jetzt sofort verschwinden?“, fragte Chaco misstrauisch.

      „Aber ja, Señor. Sie sind frei und können gehen, wohin es Ihnen beliebt. Nur diese Gegend sollten Sie schnellstens hinter sich bringen und vergessen.“

      „Also dann.“ Carringo ging an den Männern vorbei.

      Chaco marschierte neben ihm her. Es war ihnen unangenehm, die drei Mexikaner hinter sich zu wissen. Doch sie waren einigermaßen sicher, dass nichts geschehen würde. In der Tat gelangten sie unangefochten aus dem Bergtal und konnten einem steilen Weg in die Tiefe folgen, in dessen Mitte die mit abgewaschenem Geröll bedeckte Mulde der Schmelzwasserrinne lag. Am Ende des Hanges standen hohe Nadelbäume, zwischen die von Wasser und Geröll eine Schneise geschlagen worden war.

      Die Pferde standen gesattelt und mit allen ihren Waffen hinter den ersten Bäumen. Erleichtert atmeten die Freunde nachträglich noch einmal auf, als sie die Tiere bemerkten.

      Chaco schaute zur Höhe zurück und erkannte die drei Mexikaner in der breiten Spalte zwischen den schroffen Felsen. Sie blickten zu ihnen.

      Carringo stieg bereits in den Sattel, während er leise mit seinem Hengst Fox sprach, dem er beruhigend den Hals tätschelte. Chaco folgte dem Beispiel des Freundes und ritt hinter ihm in die Schneise. Bald konnte er zurückschauend nichts mehr von den Mexikanern und dem versteckten Hochtal sehen.

      Chaco ritt neben den Freund, schnallte den Patronengurt um und sah nach, ob die Waffen geladen waren. Carringo hatte das seinerseits bereits erledigt.

      „Entschuldigen konnten die sich wenigstens“, sagte Chaco. „Noch gestern wären wir von den beiden aus Versehen glatt erschossen worden, hätte einer von uns eine falsche Bewegung getan.“

      „Ja“, gab Carringo zu. „Und doch können wir froh sein, es hinter uns zu haben.“

      Chaco warf abermals einen Blick über die Schulter. „Interessieren würde mich schon, was das alles zu bedeuten hat. Die herrlichen Pferde. Und dieser Don Carlos Fa... Wie hieß er doch gleich?“

      „Falange.“

      „Natürlich, Falange.“

      Carringo blickte nicht hinter sich. Obwohl es auch ihn interessiert hätte, was der tiefere Sinn war, schätzte er sich doch heilfroh, alles überstanden zu haben.

      9

      Adolpho Spinola blickte noch zu der Schneise im Wald. Er sah unzufrieden aus.

      Jiminez, sein älterer Bruder, und der Peon sahen es.

      „Was hast du, Bruder?“, fragte Jiminez Spinola.

      „Auch wenn die beiden an dem Überfall auf dich und Silva nicht beteiligt waren, was ja wohl feststeht, können sie doch zu Falanges Leuten gehören. Wenn dem so ist, dann wird Falange bald wissen, wo die schwarzen Mustangs zu finden sind.“

      „Nein.“ Jiminez schüttelte entschieden den Kopf.

      „Warum nicht?“, fragte Adolpho.

      „Weil sie nicht dabei waren? Falange kann sie ausgesandt haben, unser Versteck in den Bergen zu suchen.“

      „Sie sahen nicht dumm aus, die beiden, Bruder. Nicht dumm und nicht käuflich.“

      „Nicht dumm? Was meinst du damit?“

      „Wenn sie nach einem Versteck hier oben gesucht hätten, wären sie kaum wie blinde Hühner in eure Arme gestolpert?“

      „Das ist wahr“, murmelte der Peon. „Die waren derart überrascht, dass es wirklich so aussah, als schauspielerten sie.“

      Adolpho schaute den jungen Peon und danach seinen Bruder an. „Ich hoffe, ihr behaltet recht.“

      „Sicher.“ Jiminez ging zu seinem Pferd und zog den Sattelgurt nach.

      Adolpho

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