9 ungewöhnliche Western April 2020: Western Sammelband 9006. Alfred Bekker

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9 ungewöhnliche Western April 2020: Western Sammelband 9006 - Alfred Bekker

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wir nun?“, fragte Adolpho.

      „Ich reite zum Rancho. Dort ist kein Mensch mehr. Ich werde versuchen, in der Stadt neue Peons zu finden.“

      „Das wird wohl schwierig sein, weil Falange das bestimmt nicht gern sieht. Und das wird bekannt sein.“

      „Ich weiß.“ Jiminez stieg in den Sattel. „Versuchen muss ich es trotzdem.“

      „Wichtig ist, dass wir die schwarzen Mustangs noch haben. Sie sind unser eigentliches Kapital.“

      Jiminez nickte seinem Bruder zu. „Du sagst es. Es ist das Beste und Wertvollste, was wir haben. Wenn sie uns den Rancho zerstören, bauen wir ihn eben wieder auf. Aber das hier ist nicht zu ersetzen, wenn wir es erst mal verloren haben.“ Jiminez’ Blick glitt über die schönen Rappen. Im Sonnenlicht schimmerten die Felle ein wenig bläulich, so wie das Haar der jungen Apachen im fernen Arizona.

      „Also, dann bis bald.“ Jiminez trieb sein Pferd an.

      Adolpho schlug dem Tier auf die Hinterhand. Es trabte leise schnaufend durch das Tal und in die Rinne, die hinunter in den Wald führte.

      10

      Purpurn flammte der Himmel über den Bergen. Um einen hohen Gipfel stand ein goldener Strahlenkranz. Von Osten kroch bereits die Dämmerung über die Hügel und den Wald, der lange Strecken der großen Mulden bedeckte.

      Die Freunde hielten an einem Fichtensaum und stiegen von den Pferden. Nach der Nacht in dem Loch wollten sie sich hier ordentlich ausschlafen. Sie sattelten die Pferde ab und banden sie an einen Baum, um am Morgen keine langwierige Suche nach den Tieren veranstalten zu müssen.

      Chaco blieb plötzlich geduckt stehen und lauschte in das dunkle Gehölz.

      Carringo beobachtete den Freund, ohne etwas zu sagen.

      Da schüttelte Chaco bereits den Kopf. „Ich muss mich verhört haben.“

      Carringo breitete seine Decke auf dem Moosboden aus. Er hatte Hunger und war überzeugt, dass es Chaco genauso erging. Sie hatten jedoch nichts Essbares mehr bei sich und jagdbares Wild war ihnen auch nicht über den Weg gelaufen.

      Auf einmal lauschte Chaco wieder. „Ich kann mir nicht helfen, da ist noch jemand im Wald!“

      Carringo spähte in das Dunkel zwischen den Stämmen.

      Die beiden Pferde ließen die Ohren spielen.

      Die Freunde legten die Hände auf die Kolben der Revolver. Carringo wandte sich um und blickte über die Lichtung. Die Waldstücke lagen in allen Richtungen jeweils mindestens hundert Yards entfernt. Aber es war nichts Verdächtiges zu entdecken.

      Da fiel ein Schuss.

      Carringo spürte den Luftzug einer Kugel und hörte im Stamm hinter sich ein Klatschen, als die Kugel dort einschlug.

      Auf der Ostseite der langen Mulde quoll Pulverrauch aus dem Gehölz.

      Carringo wollte sich nach dem Gewehr bücken, als es hinter ihnen im Unterholz raschelte. Mexikaner tauchten auf und griffen ohne Umschweife an.

      Die Freunde hatten die Kerle niemals zuvor gesehen. Carringo erhielt einen Kolbenstoß gegen die Brust und taumelte über seine Decke, die bereits auf dem Boden lag. Chaco prallte gegen den braunen Hengst, der wieder wieherte und abermals versuchte, den Zügel zu sprengen. Er hatte sich gegen zwei Kerle zur Wehr zu setzen, während Carringo gar von dreien angegriffen wurde. Chaco warf sich den Mexikanern entgegen. Aber ehe er etwas gegen sie ausrichten konnte, rannte ein dritter Mexikaner von hinten um die Pferde herum auf ihn zu und schmetterte ihm den achtkantigen Lauf seines Revolvers auf den Kopf.

      Carringo sah den Freund zusammenbrechen, während er selbst zwei der Kerle packen und mit den Köpfen zusammenknallen konnte. Er ließ los. Die beiden stürzten bewusstlos zu Boden.

      Aber nun liefen von Chaco noch zwei herüber. Einer schoss aus dem Gewehr in die Luft und brüllte: „Wir haben die Kerle!“

      Carringo hieb dem einen die Faust mitten ins Gesicht. Der Mann taumelte schreiend in den Wald und brach zusammen.

      Die beiden anderen schlugen mit erhobenen Gewehren zu. Carringo rettete sich durch einen Sprung zur Seite, trat in ein Loch, stürzte und sprang sofort wieder auf. Neben ihm knallte ein Gewehrkolben auf den Moosteppich. Der Mexikaner fluchte.

      Carringo griff den Kerl an, aber der stieß ihm die Kolbenplatte seiner Waffe brutal in den Leib. Carringo krümmte sich stöhnend zusammen und erhielt die Waffe des anderen in den Nacken. Er taumelte gegen den Mann vor sich, wurde zurückgestoßen und spürte einen Hieb gegen die Schulter. Die Gewalt drehte ihn herum. Der Boden schien zu schwanken. Er stolperte zurück und fiel auf den Rücken.

      „He, Felipe, wach auf, es ist schon vorbei!“, sagte eine barsche Stimme.

      Gestalten tauchten groß wie Riesen über Carringo auf. Chaco wurde herangetragen und neben ihn geworfen. Gewehrmündungen richteten sich auf ihre Gesichter.

      „Wir haben sie“, sagte wieder einer der Kerle. „Es sind Gringos. Revolvermänner!“

      Eine große Gestalt tauchte auf und drängte in den Kreis der anderen. Der Mann war ein Hüne gegen seine Kumpane. Er mochte dreißig Jahre alt sein. In der Hand hielt er eine Sharps-Rifle, deren Mündung zu Boden gerichtet war.

      Carringos Blick tastete die gewaltige Gestalt ab. Der Mann wirkte eckig, brutal und finster, hatte buschige Brauen und rabenschwarzes Haar. Sein Nasenbein war gebrochen und das eine Ohr zerschlagen. Er sah ziemlich gefährlich aus.

      „Es sind Gringos“, sagte einer der Mexikaner noch einmal in einem Ton, als überrasche ihn das.

      „Ich bin nicht blind!“, erwiderte der Hüne grollend. „Oder bildest du dir das ein, Felipe?“

      Der andere zog den Kopf ein und trachtete danach, sich etwas in den Hintergrund zu schieben.

      Der Hüne blickte die Freunde forschend an. „Sie haben euch gerufen?“, fragte er schließlich.

      „He, ihr seid etwas gefragt worden?“, brüllte einer.

      Der Hüne winkte mit dem Gewehr.

      Chaco und auch Carringo wurden von den Kerlen gepackt und auf die Beine gestellt. Ihre Revolver verschwanden aus den Holstern. Carringo spürte den Druck einer Mündung im Rücken.

      „Nun auf mit dem Maul!“, rief einer hinter ihm.

      „Was wollt ihr von uns?“, fragte Carringo. „Was ist los? Wir sind unterwegs nach Tampico und lediglich etwas vom Wege abgekommen.“

      Der Hüne grinste gemein. „Denkst du, wir ziehen die Hose mit der Kneifzange an, Gringo? Kerle, die ihre Revolver so tragen wie ihr beiden, sind Revolvermänner.“

      Carringo blickte auf die linke Hand des Hünen, welche die schwere Sharps-Rifle hielt. Er war überzeugt, dass der erste Schuss auf reichlich große Distanz aus dieser Waffe abgefeuert worden war. Und dabei war er der Kugel nur um Haaresbreite entgangen.

      Der

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