Conclusio. Thorsten Klein
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„Auch nicht, was aus der Politik wird, die Sie zu verantworten haben oder die Sie angeregt haben?“
„Sie wissen, wie Sie bekommen, was Sie wollen. Also, was wollen Sie, Harry?“, fragte der US-Präsident.
„Fördern Sie den jungen Fjölnir. Ich meine natürlich Paulos Pantonostis. Er ist nicht nur ein begabter Journalist.“
„Ich wundere mich, dass seine Zeitung die Dinge veröffentlicht, die er schreibt“, musste der US-Präsident zugeben.
„Warum nicht?“, wunderte sich Harry Hopkins. „Jedes Wort davon ist wahr.
Der US-Präsident lachte. „Sie glauben an diesen Schwachsinn, Harry?“
Der sah ihn aufmerksam an. Und erwiderte in einem Ernst, der den Präsidenten nachdenklich machte: „Ich weiß, dass jedes Wort davon wahr ist. Denn ich war dabei, als die Vereinigten Staaten vor tausend Jahren besiedelt wurden.“
„Unsinn, Harry. So alt sind Sie nicht.“
Nach einem heftigen Hustenanfall entgegnete der jedoch: „Ich bin viel älter, als Sie glauben. Aber es wird Zeit, dass ich abtrete. Der Mann, den Sie als Paulos Pantonostis kennen, ist mein Neffe und heißt Fjölnir. Reicht Ihnen das als Empfehlung?“, fragte Harry Hopkins.
„Unbedingt. Soll ich ihn zu Ihrem Nachfolger machen?“
„Das ist unmöglich. Er will es nicht. Fjölnir will nicht mehr sein, als ein Journalist. Sagen Sie den richtigen Leuten, wie sehr Sie ihn schätzen. Der Rest wird sich von selbst ergeben“ erklärte der Berater.
„Einverstanden. Was noch?“, fragte der Präsident.
„Ein Krieg geht zu Ende. Damit beginnt immer eine technologische Revolution. Diesmal wird sie gewaltig sein. Damit meine ich nicht die Waffen, die wir bauen werden, sondern die Dinge, die bei dieser Entwicklung quasi abfallen. Es wird eine vollkommen neue Welt auf Psyche entstehen. Sorgen wir dafür, dass es die richtige wird.“
„Machen wir das nicht schon lange, Harry?“
„Viel zu lange, Mr. President.“
Ort: Psyche, Moskau
„Wie lange wird Wissarew noch leben?“
Gerrich lächelte. „Lassen Sie sich überraschen, Georgi Konstantinowitsch.“
„Als Militär ist mir das egal. Aber Politiker, die sich überraschen lassen, leben nicht lange. Nicht in diesem Land.“
„Und wenn Sie die richtigen Maßnahmen ergreifen? Mercheulow ergreift sie bereits. Er möchte einen einheitlichen Geheimdienst. Unter seiner Führung, versteht sich.“
„Darauf kann er lange warten“, erwiderte Schukow verächtlich.
„Er wartet nicht. Sobald Wissarew tot ist, wird er handeln. Vorbereitet ist schon alles. Schließlich stellen seine Leute die Bewachung des Kremls.“
Schukow verstand. „Dann wird das so schnell wie möglich von meinen Leuten übernommen“, erklärte er.
„Es muss aber geschehen, ohne dass nur ein einziger Schuss fällt“, verlangte Gerrich.
„Selbstverständlich. Alles andere würde einen Bürgerkrieg auslösen. Den kann im Moment niemand gebrauchen.“
„Das wird auch die anderen Politiker davon abhalten, dem Militär ins Handwerk zu pfuschen, wenn das Militär keinen Pfusch macht“, stimmte Huldrich zu.
„Es wird keinen Pfusch geben. Weil ich die Planung übernehme“, war Schukow zuversichtlich. „Eure Schwester wird mir dabei helfen.“
„Dann ist das in Ordnung“, war Gerrich einverstanden.
„Mit Wissarews Tod endet dessen Gewaltherrschaft. Etwas anderes lassen wir nicht zu. Egal wie russisch die euch erschien“, stellte Huldrich klar.
„Ich glaube, die meisten werden euch bei diesem Punkt unterstützen. Es wird zwar ungewohnt sein, plötzlich keine Angst mehr zu haben. Aber es wird gut sein“, war Schukow einverstanden.
„Dann sind wir uns einig, Genosse Marschall? Das ist schön. Sie übernehmen den militärischen Aspekt, wir den politischen. Wir werden alle Hände voll zu tun haben.“
„Und wer uns danach nicht unterstützt?“, wollte der Marschall wissen.
„Zwei Worte, Genosse Marschall, Lubjanka und Suchanowka. Sie kennen die Vorzüge dieser Einrichtungen? Wir würden sie nochmals nutzen. Ein letztes Mal. Warum sollen die Genossen Mercheulow, Abakumow oder Rjumin nicht die Vorzüge politischer Gefangenschaft kennenlernen dürfen, bevor wir sie vor Gericht stellen?“, bemerkte Gerrich mit bitterem Sarkasmus.
Huldrich stand ebenfalls auf. „Soweit muss es gar nicht erst kommen. Wir bevorzugen einen friedlichen Coup d´Etat. Machen Sie einen entsprechenden Plan, Genosse Marschall. Und versagen Sie nicht dabei.“
Ort: Psyche, Pazifischer Ozean, Tinian, North Field
„Wir dürfen nicht versagen, Leute, die ganze Nation blickt auf uns“, hatte der Colonel seine Besatzung motiviert.
Das war natürlich nur bildlich gemeint, denn im Moment blickte nur die Besatzung des Flugplatzes auf den riesigen Bomber und seine zwei Begleitflugzeuge, die alles aufzeichnen würden. Auch die Auswirkungen des Bombenabwurfes.
Sie hatten ihn mit der Tonnenschweren Bombe beladen, als sei die ein rohes Ei, und dabei Blut und Wasser geschwitzt.
Dieses Privileg hatte nun nur noch die dreiköpfige Besatzung des Bombers, der ohne Probleme startete und sich mit einer Leichtigkeit in die Luft erhob, als gelte es wieder nur, Kürbisse zu Testzwecken auf die Insel zu werfen.
Aber es war ernst. Bitterer Ernst und der ließ die Besatzung schweigen.
Seine Männer konnten das. In wichtigen Situationen schweigen. Der Oberst steuerte das Flugzeug. Eine viermotorige Boeing B-29 Superfortress. Die anderen beiden Besatzungsmitglieder sahen hinaus und versuchten sich bereits auf das zu konzentrieren, was ihre Vorgesetzten und ihr ganzes Land von ihnen zu erwarten schien:
Tod und Verderben in einer Art und Weise über diese Welt zu bringen, wie die es bisher noch nie gekannt hatte.
Dabei waren sie sich ganz sicher, richtig zu handeln. Denn es hatte sich ihrer eine Ruhe und Zuversicht angenommen, die ein Scheitern des Angriffes von vornherein ausschloss.
Ort: Psyche, Kunzewo, Wissarews Datscha
Diesmal hatte Aidoneus auf eine Art und Weise in die Ereignisse auf Psyche eingegriffen, die sein Scheitern von vornherein ausschloss: Auf die Althergebrachte. Den VIP-Fall Wissarew und den Atombombenabwurf regelte er nur mit seinem Geist. Von Akromytikas aus.
Der begleitete nun nicht nur den Bomber über dem fernen Pazifischen Ozean, sondern auch den Genossen Wissarew auf dem Weg zur Toilette.
Dass Wissarew aufs Klo ging, war ebenso wichtig, wie die Mission der „Enola Gay“ über Japan.