Spurlos Der Fall Orsini. Volker Jochim

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Spurlos   Der Fall Orsini - Volker Jochim Kommissar Marek Krimi

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      Er schüttelte langsam den Kopf.

      „Sie war nicht im Bus und der letzte ist auch schon durch.“

      Signora Orsini gaben die Beine nach und Valentina musste sie stützen.

      „Ihr ist bestimmt etwas passiert“, jammerte sie, „mein armes Kind. Was machen wir denn nun? Wenn doch nur euer Vater hier wäre.“

      „Wir gehen zur Polizei.“

      „Ja, das machen wir.“

      Sie straffte sich, trocknete vor dem Spiegel noch ihre Tränen ab und dann verließen sie alle drei das Haus in Richtung Stazione der Carabinieri, die nur wenige Minuten entfernt lag.

      ***

      Maresciallo Dorio sah sichtlich genervt auf seine drei Besucher, die ihm gegenüber am Schreibtisch saßen. Vor allem, dass die Signora permanent in Tränen ausbrach, konnte er überhaupt nicht vertragen. Hin und wieder blickte er auf seine Uhr um so deutlich zu machen, dass seine Zeit wertvoll und nicht unbegrenzt sei.

      „Signora Orsini“, unterbrach er schnell, als sie sich wieder einmal die Nase putzen musste, „Sie wollen eine Vermisstenanzeige aufgeben, nur weil Ihre Tochter nicht rechtzeitig zum Abendessen erschienen ist? Sie wird bestimmt noch kommen.“

      „Aber sie war doch nicht im Bus“, rief Valentina dazwischen.

      „Wie hätte sie denn sonst von Portogruaro nach Hause kommen sollen?“

      „Wer weiß, vielleicht als Anhalter?“

      „Das würde sie nie tun“, begehrte die Signora auf.

      „Woher wollen Sie das wissen? Sie ist immerhin fast sechzehn Jahre alt. Und nun entschuldigen Sie mich, ich habe noch viel zu tun.“

      „Das heißt, Sie wollen nichts unternehmen?“

      „Doch, aber erst, wenn Ihre Tochter in den nächsten vierundzwanzig Stunden nicht auftaucht. Dann können Sie wiederkommen.“

      Dorio stand auf und öffnete die Tür.

      „Ghetti!“, brüllte er in den Flur und sofort erschien ein junger Brigadiere.

      „Maresciallo!“, salutierte er.

      „Bringen Sie die Herrschaften hinaus.“

      ***

      Als Signora Orsini die Haustür aufschloss hatte sie die Hoffnung, dass Estella nun doch zu Hause sei, aber die Wohnung war leer und verlassen.

      Müde ließ sie sich auf einen Stuhl am immer noch gedeckten Esstisch fallen, aber an Essen war jetzt nicht zu denken.

      „Was machen wir denn jetzt?“, jammerte Valentina und setzte sich zu ihrer Mutter.

      „Ich rufe die Questura in Portogruaro an“, sagte Patricio nach einer Weile des gegenseitigen Schweigens.

      „Vielleicht tun die etwas.“

      „Wenn du meinst…“

      Fünf Minuten später kam er zurück ins Esszimmer und seine Mutter sah ihn erwartungsvoll an.

      „Sie kümmern sich darum. Ein Sergente Bellucci hat alles aufgenommen und sie melden sich wieder. Wir sollen aber vorab schon einmal ihre Freunde oder Freundinnen anrufen. Vielleicht wüssten die ja etwas.“

      „Danke, mein Junge. Valentina, du kennst doch ihre Freundinnen. Könntest du sie bitte anrufen?“

      „Ja gut, mach ich.“

      Signora Orsini hoffte inständig, dass ihre Tochter dort irgendwo anzutreffen war und schwor sich, ihr keine Vorhaltungen zu machen, wenn sie nur gesund nach Hause käme.

      Zehn Minuten Später kehrte Valentina zurück und schüttelte den Kopf.

      „Niemand hat sie seit der Schule gesehen. Nur Vittoria, die mit ihr den Musikunterricht besucht, sah sie in Portogruaro. Sie war nicht im Unterricht. Mehr konnte sie mir nicht sagen.“

      „Dann war sie aber zumindest schon einmal da“, meinte Patricio. Dann klingelte sein Handy.

      „Pronto. Ja, ist gut, danke!“

      „Wer war das?“

      „Die Polizei. Sie schicken gleich einen Wagen vorbei und sie benötigen ein Foto von Estella.“

      Die Signora sah ihren Sohn an.

      „Ein Foto? Wofür?“

      „Sie müssen doch wissen wie sie aussieht. Sie werden es vervielfältigen und herumzeigen.“

      „Ach so, ja. Ich such dann mal eines heraus, wo sie gut getroffen ist.“

      Eine halbe Stunde später hielt ein Wagen der Polizia di Stato vor dem Haus.

      „Buona sera. Ich bin Sergente Bellucci“, stellte sich der uniformierte Polizist vor, als Patricio die Tür geöffnet hatte. „Ich hätte nur noch ein paar Fragen. Darf ich herein kommen?“

      „Natürlich. Bitte.“

      Patricio Orsini führte den Sergente ins Esszimmer, wo seine Mutter und seine Schwester am Tisch saßen. Die Signora hielt ein gerahmtes Foto verkrampft in ihren Händen.

      „Dies sind meine Mutter und meine andere Schwester.“

      „Buona sera.“

      „Nehmen Sie doch bitte Platz.“

      „Grazie. Signora, Ihr Sohn sagte mir am Telefon, dass Ihre Tochter nicht aus Portogruaro zurückgekehrt sei. Was genau hat sie dort gemacht?“

      Signora Orsini sah ihn an. Dann tupfte sie sich die Tränen ab und nahm wieder das Foto zur Hand.

      „Sie ist so ein begabtes Kind.“

      „Ja, aber was hatte sie dort zu tun?“

      „Sie hat dort Geigenunterricht“, antwortete Patricio, als er merkte, dass seine Mutter dazu offenbar nicht in der Lage war.

      Bellucci zog einen kleinen Block aus der Tasche und begann sich Notizen zu machen.

      „Ah, wo und bei wem hat sie Unterricht?“

      „Bei Professore DeLuca in der La Stretta. Die Nummer weiß ich nicht.“

      „Das finden wir heraus. Wie oft ging sie dort hin?“

      „Einmal die Woche. Nur heute ist sie dort nicht erschienen.“

      „Wie? Ich dachte, sie wäre auf dem Rückweg verschwunden.“

      „Ist sie ja auch. Sie war nur nicht im Unterricht.“

      „Und

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