Spurlos Der Fall Orsini. Volker Jochim

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Spurlos   Der Fall Orsini - Volker Jochim Kommissar Marek Krimi

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      „Nein, im Gegenteil. Sie haben beide gelacht. Aber ich bin ja dann zum Unterricht. Meine Mutter erschlägt mich, wenn ich schwänzen würde.“

      „Verstehe. Und danach hast du sie nicht mehr gesehen? Denk bitte genau nach.“

      Sie sah wieder auf ihre Fußspitzen.

      „Doch, aber ich habe versprochen es nicht weiter zu erzählen.“

      „Du musst es mir aber sagen, wenn du deiner Freundin helfen willst. Also…?“

      „Nach dem Unterricht wollte ich zur Bushaltestelle und da sah ich sie in einem Café sitzen.“

      „Wo war das?“

      „Direkt am Corso Martiri della Libertà. La Piazzetta hieß es.“

      „Ah, das kenne ich. Hast du dort mit ihr gesprochen?“

      „Ja, aber nur kurz. Sie sagte mir etwas von einem Job mit Parfüm und dass sie schon Geld bekommen hätte. Dann sollte ich verschwinden, weil sie gleich abgeholt würde.“

      „Und dann?“

      „Ich versprach ihr nichts zu verraten und bin gegangen. Ich wollte ja den Bus nicht verpassen.“

      „Gut, fällt dir sonst noch etwas ein?“

      „Ja, als ich an der Bushaltestelle stand, ist sie an mir vorbeigefahren.“

      „Welche Haltestelle war das?“

      „Die an der Viale Daniele Manin. Ich nehme immer die Linie 2.“

      „Und in welche Richtung sind sie gefahren?“

      „In die Richtung wo der Fluss ist.“

      „Also nach Westen.“

      „Kann sein. Ich hab‘s nicht so mit Himmelsrichtungen.“

      In diesem Moment flog die Tür auf und die Signora erschien im Zimmer.

      „Dauert das noch lange? Mein Mann kommt gleich und ich will nicht, dass er das mitbekommt.“

      „Nein, wir sind gleich fertig. Wenn Sie uns noch für eine Minute alleine lassen könnten.“

      Widerwillig schloss sie die Tür, nicht ohne ihrer Tochter einen missbilligenden Blick zuzuwerfen.

      „Vittoria, bist du sicher, dass deine Freundin in diesem Wagen saß?“

      „Ja sicher, sie hat mir ja noch zugewinkt.“

      „Weißt du auch noch, um welchen Typ es sich bei dem Auto gehandelt hat?“

      „Ein großer BMW. Ich glaube ein 5er. Und schwarz war er.“

      „Hast du auch das Nummernschild erkennen können?“

      „Da hab ich nicht drauf geachtet. Ist ihr was passiert?“

      „Das wissen wir noch nicht. Sie wird zunächst einmal vermisst.“

      Bellucci erhob sich und ging zur Tür.

      „Danke Vittoria, du hast mir sehr geholfen.“

      3

      Nachdem der Sergente gegangen war, hatte Signora Orsini ihren Mann angerufen. Er war völlig außer sich und versprach sofort nach Hause zu kommen. Erst müsste er sich aber noch beim Patriarchen abmelden, der aber sicher Verständnis haben würde.

      „Es ist schon sehr spät, mein lieber Orsini“, empfing ihn der Bischof, „was führt sie um diese Zeit noch zu mir?“

      „Ich bitte um Verzeihung Exzellenz, aber ich wollte um Erlaubnis nachfragen, nach Hause fahren zu dürfen.“

      „Wenn Sie mit Ihren Aufgaben fertig sind, natürlich. Ist etwas geschehen?“

      „Das ist es ja. Ich hätte noch zu tun, aber meine Tochter ist verschwunden und ich möchte meiner Frau beistehen.“

      „Heilige Mutter Gottes. Was ist passiert?“

      „Ich weiß es auch noch nicht so genau. Meine Frau rief mich vorhin an und sagte, dass sie nicht vom Musikunterricht heimgekehrt sei und die Polizei eine Vermisstenanzeige aufgenommen habe.“

      „In diesem Fall können Sie natürlich gehen. Gott wird Ihre Tochter schützen und ich werde sie in meine Gebete mit einbeziehen.“

      Orsini verbeugte sich.

      „Vielen Dank Exzellenz. Danke.“

      Er verließ das Gebäude des Patriarchats neben der Basilica di San Marco und eilte zu einem Wassertaxi an der Piazza San Marco, um sich schnellst möglich zur Isola Tronchetto bringen zu lassen, wo sein Auto in einem Parkhaus abgestellt war.

      Mit dem Vaporetto würde die Fahrt zu lange dauern, auch wenn ihn diese Fahrt jetzt ein Vermögen kosten würde.

      Als Orsini gegangen war, schenkte sich der Bischof einen 1953er Armagnac ein, schwenkte den kostbaren Tropfen in seinem Glas und trank einen Schluck. Dann lehnte er sich nachdenklich in seinem Sessel zurück.

      4

      Am folgenden Tag erschien eine Suchmeldung der Polizei im Regionalteil des Gazzettino und auf Televenezia. Für mögliche Zeugen wurde eine Telefonnummer der Questura in Portogruaro geschaltet. Doch die Stunden vergingen, ohne dass sich irgendjemand gemeldet hätte.

      Am späten Nachmittag klingelte das Telefon vom Commissario Capo, als der sich gerade für den Feierabend fertig machte. Er warf dem Telefonapparat einen bösen Blick zu, als wenn er ihn absichtlich am Gehen hindern wollte. Er überlegte einen Moment lang, ob er das Gespräch annehmen, oder einfach ignorieren sollte. Dann nahm er missmutig den Hörer ab.

      „Was gibt’s?“, blaffte er den Kollegen in der Telefonzentrale an.

      „Entschuldigen Sie vielmals die Störung, Commissario, aber ich habe hier einen Zeugen in der Leitung.“

      „Einen Zeugen? Wofür?“

      „Wegen dem vermissten Mädchen, Commissario und ich dachte…“

      „Bearbeitet das nicht Bellucci? Stellen Sie das Gespräch zu ihm durch.“

      Damit knallte er den Hörer auf und beeilte sich das Büro zu verlassen. Nicht das noch jemand auf die Idee kam ihn zu stören.

      „Pronto“, meldete sich Sergente Bellucci, als der Kollege aus der Telefonzentrale das Gespräch zu ihm durchstellten wollte.

      „Sergente, hier ist ein Zeuge.“

      „Welcher Zeuge und für was?“

      „Wegen dem Mädchen. Das bearbeiten Sie doch, oder?“

      Belluccis Herz machte einen Satz.

      „Ja,

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