Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung. Alfred Bekker
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Читать онлайн книгу Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung - Alfred Bekker страница 41
»Prost Mahlzeit, darauf warten die auch gerade.«
»Ich weiß, es wird eine heikle Angelegenheit sein.«
Karla ging nach Hause und schlief sich aus. Am Morgen dachte sie nicht mehr an den Mord, sie wollten ja einen Ausflug unternehmen.
7
Sie konnte nicht sagen, wann sie das letzte Mal so glücklich gewesen war. Claudia war entzückend. Karla und sie wurden Freunde. Es war schön, mit ihr und Vera durch die Wälder zu streifen. Karla ließ das wirkliche Leben einfach hinter sich und war nur noch eine junge Frau. Auch Vera genoss es in vollen Zügen.
Einmal sprachen sie über den Mord. Karla versicherte, dass sie nicht darunter falle. »Er meint nur die ganz einfachen Dirnen«, erklärte sie der Freundin.
»Aber warum?«
»Wenn das die Polizei weiß, dann hat sie in der Regel auch bald den Mörder. Lass uns nicht mehr davon reden.«
»Du hast recht.«
Sie besuchten eine Gaststätte, um etwas zu essen, dann fuhren sie zu der kleinen Wohnung zurück. Auch dort blieben sie noch zusammen. Karla hatte jetzt das Gefühl, sie wären eine verschworene Gemeinschaft. Sie konnte Vera gar nicht sagen, wie glücklich sie darüber war. Sie nahm sich vor, ein anderer Mensch zu werden.
Karla hatte viel Geld zur Verfügung, Vera nicht. Aber sie verstand es ausgezeichnet, sie das nicht merken zu lassen. Irgendeine Kleinigkeit brachte sie immer mit und redete sich damit aus, dass sie ja ständig käme und nicht umgekehrt. Sie hatte noch Scheu davor, der Freundin ihre vornehme Wohnung zu zeigen. Hier war es ja auch viel gemütlicher, und Claudia nahm sie voll in Anspruch. Sie machte mit ihr Schularbeiten, oder sie lasen sich gegenseitig etwas vor. Sie sahen gemeinsam Filme im Fernsehen an und gingen schwimmen, wenn Vera Überstunden machen musste. Sie liebte Claudia so sehr, dass Vera nach zwei Wochen fragte: »Ich begreife nur eins nicht, Karla, du verstehst dich so wunderbar mit Kindern, warum hast du kein eigenes Kind?«
»Das liegt doch auf der Hand.«
»Nein, da komme ich nicht mit. Du hast doch Geld genug und könntest ein Kind gut versorgen. Schau mich doch mal an.«
»Eines Tages wird es erfahren, was ich von Beruf bin und dann?«
»Herrje, Karla, die Zeiten werden sich doch mal ändern. Und wer weiß, vielleicht findest du einen Mann, der dir zusagt.«
»Das glaube ich nicht. Lass mir also die Freude mit Claudia.«
»Manchmal bin ich richtig eifersüchtig. Du bist ausgeglichen und hast viel mehr Zeit für meine Kleine. Sie spricht nur von dir. Und ich bin die Mutter.«
»Das wirst du auch bleiben. Wenn wir zwei beisammen sind, dann spricht sie nur von dir.«
Veras Augen leuchteten auf. »Tut sie das wirklich?«
»Wenn ich es dir doch sage!«
Da war sie wieder zufrieden.
Nun kannten sie sich schon einen Monat, und nichts trübte ihre Freundschaft. Sie hatten sich sogar vorgenommen, zusammen in Urlaub zu gehen.
»Bis jetzt war es immer ein wenig komisch für mich. Weißt du, wenn man allein fährt, dann halten die Männer eine Frau sogleich für Freiwild. Einige sind sogar so dreist und glauben noch, sie täten ihr einen Gefallen, wenn sie sich herablassen. Dann könnte ich aus der Haut fahren oder einen Mord begehen.«
»Mord?« Karla zuckte unwillkürlich zusammen.
Sie standen in der kleinen Küche.
»Verzeih, ich wollte dich nicht wieder daran erinnern. Es fällt mir auf, es ist alles still. Seit vier Wochen schon.«
»Kein Wunder«, sagte Karla mit rauer Stimme. »Die Luden sind auf Zack. Wie ich von dem Kommissar gehört habe, sollen sie höllisch auf ihre Pferdchen aufpassen.«
»Vielleicht ist er auch wieder fort?«
»Wie meinst du das?«
»Nun ja, das könnte doch gut sein, oder?«
»Du meinst, er war nur auf der Durchreise hier?«
»Ja, es könnte so gewesen sein.«
»Dann hätten wir aus anderen Städten etwas hören müssen, Vera.«
»Verdammt, du hast recht.«
»Bestimmt wartet er nur seine Zeit ab.«
»Du meinst, er tritt auf der Stelle, bis man wieder nachlässiger wird.«
Karla sagte leise: »Ich hoffe nicht, aber ich habe ein ungutes Gefühl.«
Vera fragte: »Hast du Hanko wiedergesehen?«
»Nein, wieso kommst du gerade auf ihn?«
»Ich kenne ihn doch auch. Früher, erinnerst du dich noch, da habe ich ihn mehrmals gesehen.«
»Ja, richtig, mein Bruder brachte ihn oft mit nach Hause.«
»Dass er dich so schnell aufgegeben hat …«
»Nun, da gibt es Gesetze, die er nicht umstoßen darf.«
»Du kannst von Glück sprechen, Karla.«
Claudia spielte im Hof.
Sie gingen ins Wohnzimmer und tranken ein Glas Wein.
»Möchtest du nicht wissen, wie ich lebe?«
Vera hob erstaunt den Kopf.
»Wie kommst du denn darauf?«
»Nun, ich kann mir denken, dass du darauf brennst, es zu erfahren.«
»Das weiß ich auch so.«
Karla sagte: »Verzeih, manchmal bin ich böse und zornig, ich vergesse immer wieder, dass du ganz anders bist.«
»Natürlich höre ich darüber eine ganze Menge und auch, dass vieles erstunken und erlogen ist. Wenn du es nicht sagst, weiß kein Mensch, dass du eine Dirne bist. Das müssen sie endlich verstehen. Bloß – wenn sie es dann wissen, ändern sie ihre Meinung?«
»Ja, das ist nun mal so.«
»Bei den Männern auch?«
»Hast du Ahnung, wie die sich benehmen. Ein paar sind sehr nett, ich kann nicht klagen. Ich habe mir ja auch die Besten unter ihnen ausgesucht. Doch für gewöhnlich, wenn alles vorbei ist, behandeln sie die Dirne wie den letzten Dreck. Dann fühlen sie sich wieder erhaben und sind gemein. Solange sie noch nicht am Ziel sind, betteln sie dich an und wollen wer weiß wie nett zu dir sein. Die Männer