Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung. Alfred Bekker

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Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung - Alfred Bekker

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auch sehr ernst nähme.

      Karla wusste selbst nicht, warum sie Vera das alles erzählte. Sie sprudelte es einfach heraus. Sie fühlte tiefe Erleichterung und Frieden in sich, als sie es ihr gesagt hatte. Klein und gedemütigt kam sie sich dennoch vor, denn sie war jetzt auf das Urteil der Freundin angewiesen.

      Vera hatte stumm in ihrem Sessel gesessen und sich die Beichte angehört, die über eine Stunde dauerte. Sie war eine junge, moderne Frau. Manche Stürme waren über sie hinweggebraust. Sie dachte auch zurück an den Augenblick, als der Mann sie im Stich gelassen hatte, als sie schwanger war. Vielleicht konnte sie deswegen die Freundin besser verstehen.

      Endlich hatte sie geendet.

      Vera sagte leise: »Was du über deinen Job gesagt hast, fand ich wichtig und gut. Es zeigt mir, dass du noch immer die alte Karla bist.«

      »Was willst du damit ausdrücken?«

      »Du hast immer zu dir gestanden. Wenn du etwas tatest, dann hast du dich dazu bekannt. Deswegen habe ich dich in der Schule immer gut leiden können. Weißt du, Karla, ich finde es wahnsinnig nett von dir, dass du mir alles erzählt hast.«

      »Vera, ich glaube, du siehst das nicht richtig.«

      »Doch, du hättest mir nichts sagen müssen. Es wäre sicher lange gegangen, bis ich es erfahren hätte.«

      »Ich weiß.«

      »Ich finde es stark von dir.«

      Karla blickte sie unsicher an.

      Vera lächelte: »Ich bin nicht so blöde, um nicht zu erkennen, dass du für mich weiter nichts als meine Freundin bist. Das warst du und bist es auch jetzt noch. Du hast diesen Beruf, na und? Ich bewundere dich, weil du dazu stehst. Wäre es nicht so, dann müsste ich dich verachten.«

      »Soll das heißen, du verstößt mich nicht?«

      »Hör mal, hast du dich denn in der letzten halben Stunde irgendwie verändert?«

      »Nein, wieso«, stotterte sie.

      »Wir haben uns zufällig wiedergetroffen, und ich habe mich wahnsinnig gefreut. Wir sitzen hier zusammen und fühlen, dass wir uns immer noch gut verstehen. Bloß weil ich nun weiß, was du machst, soll sich etwas geändert haben?«

      »O Vera, du ahnst nicht, was das für mich bedeutet.«

      »Ich bin genauso beschissen dran wie du, also halten wir zusammen, nicht?«

      Sie reichten sich die Hände.

      »Das werde ich dir nie vergessen.«

      »Ach, warum große Sprüche kloppen. Ich hab irgendwo noch eine Buddel stehen, die köpfen wir jetzt.«

      Es wurde ein ausgelassener Abend. Bis neun konnte sie bleiben und durfte sogar noch Claudia zu Bett bringen. Sie lag mit ihrer Puppe im Bett und strahlte Karla an.

      »Du kommst doch wieder? Ganz doll oft?«

      »Ja, mein Herzchen.«

      Claudia legte ihre weichen Kinderarme um den Hals der Dirne und gab ihr einen Kuss.

      »Du bist große Klasse.«

      Karla hatte ein Würgen in der Kehle. Für diese Sekunde war sie dem Schicksal unendlich dankbar. Vera sagte, ihr ging es hin und wieder auch schlecht, aber sie hatte ihr kleines Mädchen, wofür es sich lohnte zu leben. Sie waren miteinander wie zwei Freundinnen.

      Karla musste gehen.

      »Kommst du morgen?«

      »Ich bringe meinen Wagen mit, dann machen wir einen Ausflug, ja?«

      »Au fein!«

      Karla verließ mit glänzenden Augen die Wohnung. In diesen Stunden war sie ein anderer Mensch geworden.

      6

      In der Bar wirkte sie wie aufgedreht. Sie hatte das Gefühl, zu allen Menschen gut sein zu müssen. Man kannte sie nicht wieder. Kristin war wie üblich sauer, weil sie in dieser Nacht einmal mehr begriff, wie weit entfernt Karla von ihnen lebte. Sie war der einsame Stern am Himmel.

      Erst um Mitternacht wurde ihre Freude etwas gedämpft.

      Sie hatte gerade einen Kunden bedient, einen schwierigen noch dazu, und war jetzt ganz schön geschafft. Als sie mit ihm in die Bar zurückkam, saß Verden an der Theke und wurde von Mäxi bedient.

      Der Kunde ging schnell davon, er wollte nicht erkannt werden, weil er eine Lokalgröße dieser Stadt war. Verden hatte ihn trotzdem erkannt, tat ihm aber den Gefallen und verhielt sich, als hätte er ihn nicht bemerkt.

      »Hallo, wieder auf Streife?«

      »Ein zweiter Mord, Karla.«

      Sie zuckte zusammen.

      »Wieder eine Dirne?«

      »Wieder eine Dirne, auch sie wurde erwürgt.«

      Sie bekam eine spitze Nase. »An der gleichen Stelle?«

      »Nein, etwas weiter davon entfernt.«

      »Es ist also derselbe Täter?«

      »Wohl anzunehmen, wie die Dinge liegen.«

      Die drei Dirnen gruppierten sich um Karla und den Kommissar.

      »Verflucht, dann ist man ja seines Lebens nicht mehr sicher. Ich lasse mich jetzt nur noch in Begleitung sehen.«

      »Nichts gehört von einem Abartigen, Karla?«

      Sie schüttelte den Kopf.

      Verden war unglücklich. »Ich weiß nicht, wo wir anfangen sollen. Man fühlt sich so hilflos.«

      »Es ist also ein Triebtäter, nicht wahr?«

      »Ja, ich glaube daran, denn ich kann mir nicht denken, dass sie ihn auch betrogen haben soll, zumal es nicht ihr Stil war.«

      »Du hast sie also gekannt?«

      Karla kam es ein wenig merkwürdig vor, aber sicher musste er alle Dirnen kennen. Schließlich war er oft genug in der Strichstraße und kontrollierte die Mädchen, ob sie auch rechtzeitig den Arzt aufsuchten.

      »Ich habe sie gut gekannt. Sie war eine von den Verlässlichen. Deswegen tut es mir ja auch so leid, dass es sie erwischt hat. Man könnte vor Wut zerspringen. Vielleicht liegt er schon wieder auf der Lauer.«

      »Und was sagen die Mädchen dazu?«

      »Ihr seid ja geschützt in gewisser Weise, ganz bin ich auch noch nicht davon überzeugt. Doch die auf der Straße haben jetzt wirklich keinen leichten Stand, weil sie ja Geld verdienen müssen.«

      »Dann sollen

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