Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket. A. F. Morland

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Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket - A. F. Morland

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und zahlreiche Scheiben in den oberen Geschossen waren geborsten.

      Der Einsatzleiter war ein gewisser Captain Bellmore vom zuständigen Revier der City Police.

      „Gut, dass Sie kommen“, begrüßte er uns, nachdem wir uns vorgestellt hatten. „Ein gewisser Allan Zarranoga ist doch derzeit bei Ihnen in der Fahndung.“

      „Erst seit heute Morgen“, erklärte Clive.

      „Er hat sich hier mit Tom Santini und noch einem dritten Mann getroffen, dessen Identität noch nicht feststeht.“

      „Zarranoga und Santini sind beides große Nummern im Heroin-Handel“, warf Milo ein. „Da wird der dritte Mann doch wahrscheinlich aus derselben Branche kommen.“

      „Die Leichen sind bereits abtransportiert“, berichtete uns Captain Bellmore. „Allan Zarranoga und Santini trugen Papiere bei sich, die die Identifizierung erleichterten. Der dritte Mann saß bei ihnen am Tisch und hat mehr abbekommen. Seine Leiche ist bis zur Unkenntlichkeit verbrannt worden. Wir konnten von dem Toten noch nicht einmal brauchbare Fingerabdrücke nehmen. Aber ich denke, dass es den Kollegen der Gerichtsmedizin gelingen wird, vielleicht anhand des Zahnstatus eine Identifizierung innerhalb der nächsten Tage vorzunehmen.“

      „Haben Sie schon ermittelt, was in etwa passiert ist?“, fragte ich.

      „Wir haben ein paar Zeugen, die einen Motorradfahrer gesehen haben, der kurz anhielt. Danach gab es die Explosion. Die Bedienung im Coffee Shop hatte Glück. Sie befand sich gerade hinter dem Tresen und konnte in Deckung gehen. Inzwischen ist sie auf dem Weg in die nächste Klinik. Die arme Frau steht völlig unter Schock.“

      „Gab es keine anderen Gäste?“, fragte ich.

      Captain Bellmore schüttelte den Kopf.

      „Nein. Zumindest haben wir niemanden gefunden. Aber von einem Nachbarn haben wir erfahren, dass Tom Santini diesen Coffee Shop ab und zu für sich alleine mietete, wenn er sich mit Geschäftspartnern ungestört treffen wollte. Dann musste der Rest der Kundschaft draußen bleiben.“

      Der Road Killer schien seine mörderische Mission noch nicht beendet zu haben. Offenbar hatte er es darauf abgesehen, die führenden Leute des New Yorker Heroinhandels zu dezimieren.

      Das sprach für die Variante, nach der tatsächlich die Philadelphia-Connection oder irgendein anderes auswärtiges Syndikat den Road Killer ausgesandt hatte, um auf brutale Weise eine Art Marktbereinigung im Drogengeschäft zu betreiben.

      Allerdings war das Vorgehen insgesamt sehr untypisch.

      Marktübernahmen durch fremde Syndikate begannen üblicherweise damit, dass der Markt durch billigen Stoff überschwemmt wurde. Aber davon hatten wir nirgends etwas gehört.

      Ich schweifte mit meinen Gedanken etwas ab, während jetzt der Einsatzleiter des Fire Service zu uns stieß und bereitwillig Fragen beantwortete.

      Orry schien dieses Gespräch, in dem es um die Art der Explosion und Hinweise auf den verwendeten Sprengstoff ging, plötzlich ebenso wenig zu interessieren wie mich. Der Blick unseres indianischen Kollegen wurde durch ein Mercedes Cabriolet auf der anderen Straßenseite gefesselt. Ein Mann mit kantigem Gesicht und großer Sonnenbrille saß am Steuer und schien den Einsatz rund um den Coffee Shop genauestens zu beobachten.

      „Das gibt’s doch nicht, Jesse!“, murmelte er.

      „Wovon sprichst du?“, fragte ich.

      „Der Kerl war auch am Jefferson Park, nachdem Murray Zarranoga umgebracht worden war. Er stand mit seinem Mercedes am Straßenrand und beobachtete, was sich so abspielte.“ Orry wandte den Blick in meine Richtung. „An Zufälle dieser Art glaube ich einfach nicht.“

      Orry machte zwei Schritte nach vorn.

      „Was hast du vor?“, wollte ich wissen.

      „Den Kerl überprüfen!“

      Ich folgte Orry über die Straße. Der Mercedesfahrer sah uns etwas irritiert an. Orry hielt ihm seinen Ausweis entgegen. „Spezial Agent Medina, FBI, dies ist mein Kollege Agent Trevellian. Bitte steigen Sie aus!“

      „Habe ich irgendetwas getan, was nicht den Gesetzen entsprach?“, fragte der Mann.

      „Steigen Sie bitte aus, wir haben ein paar Fragen an Sie!“

      „Sie sind vielleicht ein wichtiger Zeuge“, versuchte ich Zeerys ziemlich barsch vorgetragene Anweisung etwas abzumildern.

      Der Mercedes-Fahrer stieg aus.

      „Ihren Führerschein, bitte!“, verlangte Orry.

      „Ich habe keine einzige Verkehrsregel übertreten!“, ereiferte sich der Mann. „Also weiß ich nicht, was das Ganze soll! Und wenn Sie mir vorwerfen, dass ich hier parke, dann muss ich Ihnen entgegenhalten, dass sich der Verkehr hier vorhin dermaßen gestaut hat, dass…“

      „Das bedeutet, Sie waren bereits vor der Polizei und den Einsatzfahrzeugen des Fire Service hier“, stellte ich fest.

      Er langte in die Innentasche seines Jacketts und reichte Orry seinen Führerschein.

      Mein Kollege reichte ihn an mich weiter.

      Er war auf den Namen Erroll Reigate ausgestellt und schien echt zu sein. Ich gab Reigate das Dokument zurück.

      „Wie kommt es, dass Sie am Jefferson Park und jetzt hier jeweils pünktlich zur Stelle sind, wenn ein Anschlag verübt wird?“, fragte Orry.

      „Das ist reiner Zufall“, erwiderte Reigate. „Oder vielleicht auch nicht. Wir leben in einer sehr gewalttätigen Zeit. Da finde ich es nicht so unwahrscheinlich, dass ich in relativ kurzer Zeit Zeuge davon wurde, wie Ihre Kollegen ein Verbrechen in mühevolle Kleinarbeit aufzuklären versuchen.“ Er lächelte. „Ich wünsche Ihnen übrigens viel Glück dabei!“

      Orry ließ den Blick über das Innere des Wagens schweifen. Er suchte nach etwas. Irgendeinem Anhaltspunkt vielleicht, was dieser Mann mit den beiden Morden des Road Killers zu tun hatte.

      „Komm, Orry. Wir haben zu tun“, sagte ich.

      Orry zögerte. „Nichts für ungut, Mister Reigate“, sagte er.

      „Ich weiß, dass Sie nur Ihre Pflicht tun“, erwiderte Reigate. „Aber manchmal ist die Pflicht eben nicht genug!“

      25

      „Komischer Vogel“, äußerte sich Orry, nachdem wir wieder außer Hörweite waren.

      „Wir können ihm nichts vorwerfen“, gab ich zurück. „Noch nicht einmal, dass er durch seine Gafferei die Straße versperrt hat! Für den Verkehrsengpass konnte er wirklich nichts!“

      „Jesse, ich traue ihm einfach nicht. ‚Ich weiß, dass Sie Ihre Pflicht tun. Aber manchmal ist das eben nicht genug.’ Was redet der denn für einen Mist?“

      „Strafbar ist es aber nicht“, gab ich zu bedenken.

      „Mag

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