Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket. A. F. Morland

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Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket - A. F. Morland

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bestätigte dies. „Ich habe bereits mit den Kollegen dort gesprochen. Die wahrscheinlichste Möglichkeit, wie er an diese Daten herankommen könnte, wäre ein Hackerangriff. Es gab in letzter Zeit ein paar Probleme in dieser Hinsicht.“

      Hacker hatten es schon vor einigen Jahren geschafft, sogar in die Zentralrechner des Pentagon zu gelangen. An Zulassungsdaten über Motorräder heranzukommen, war dagegen eine relativ leichte Übung.

      „Aber wir haben inzwischen noch weitere Erkenntnis gewonnen“, fuhr Clive in seinem Bericht fort. Er zoomte den Fuß des Road Killers heran. „Es ist deutlich zu erkennen, dass links einen orthopädischen Schuh trägt. Wir können natürlich nicht alle Träger von orthopädischen Schuhen als Verdächtige ansehen, aber in Kombination mit weiteren Merkmalen dürfte sich der Kreis der in Frage kommenden Personen bereits sehr verringern!“

      „Es ist sehr wahrscheinlich, dass jemand wie der Road Killer nicht als perfekte Mordmaschine angefangen hat, sondern irgendwo in unseren Datenbanken als jemand schlummert, der seine Karriere mit kleineren Delikten begann“, erläuterte Max Carter das Vorgehen.

      „Er könnte auch an einem Motorradunfall beteiligt gewesen sein, als dessen Folge er vielleicht zum Tragen dieser Schuhe gezwungen ist“, warf ich ein.

      „Auch das ist eine Möglichkeit“, räumte Max Carter ein. „Im Moment strecken wir in all diese Richtungen unsere Fühler aus und versuchen, die verfügbare Datenflut soweit einzugrenzen, dass wir damit etwas anfangen können.“

      22

      Am nächsten Morgen hatten wir eine ausführliche Aussage von Donovan und Chaves vorliegen. Letzterer hatte inzwischen auch erkannt, dass es besser war, zumindest teilweise die Karten auf den Tisch zu legen, wenn er für sich selbst noch irgendetwas herausholen wollte.

      Der Mordauftrag gegen Donovan war nach Chaves’ Angaben von Allan Zarranoga gegeben worden. Das reichte für uns aus, um ihn vorläufig festzunehmen und seine Wohnung zu durchsuchen.

      Allan Zarranoga bewohnte ein exklusives Loft in der Gegend um den Carnegie Hill. Zusammen mit Clive und Orry machten wir uns dorthin auf den Weg, um ihm Handschellen anzulegen.

      „Zarranoga festzunehmen ist nur ein Etappensieg“, sagte Milo während der Fahrt.

      „Er hat nur die Geschäfte seines Onkels Murray weitergeführt“, gab ich zurück. „Allerdings glaube ich nicht, dass es dieser Philadelphia-Connection reichen wird, nur Murray aus dem Weg zu räumen, wenn sie in New York wirklich eine führende Rolle im Heroin-Handel übernehmen wollen!“

      „Aber Leute wie Tom Santini oder Rodney Gordon würden doch nicht zusammenarbeiten, wenn es nicht unbedingt nötig wäre“, gab Milo zu bedenken. „All die Leute, die an den Treffen in Donovans Praxis teilgenommen haben, waren doch untereinander stark zerstritten!“

      „Wir werden uns mit der DEA austauschen müssen und die Kollegen in Philadelphia zu Rate ziehen, Milo. Wenn es wirklich stimmt, was Donovan gesagt hat und dieses Heroin-Kartell, was sich da in der Praxis traf, hat den Philadelphia-Leuten tatsächlich ein Angebot gemacht, dann verstehe ich nicht, weshalb keine Reaktion erfolgte. Das kommt doch einer Kapitulation gleich!“

      „Murray Zarranoga war offenbar klug genug, um zu wissen, dass er der Konkurrenz aus Philadelphia nicht die Stirn bieten kann, Jesse!“

      „Irgendwie passt da etwas nicht zusammen, Milo.“

      „Du meinst, der Road Killer wurde nicht durch die Philadelphia-Connection geschickt?“

      „Könnte es nicht sein, dass jemand aus New York mit Murray Zarranogas weicher Verhandlungslinie gegenüber der Konkurrenz nicht einverstanden war?“

      „Wir wissen nicht, wie zuverlässig der Zeuge Donovan wirklich ist, Jesse!“

      „Wenn wir Pech haben, ist der Road Killer längst wieder über alle Berge und genießt sein Honorar unter südlicher Sonne!“

      „Warten wir es ab!“

      23

      Eine halbe Stunde später machte uns eine junge Frau die Tür zu Allan Zarranogas Loft auf.

      Sie war blond, trug nichts weiter als ein viel zu großes Männeroberhemd, das ihr bis zu den Knien reichte und machte den Eindruck, als wäre sie gerade aus dem Bett gestiegen.

      Wir zeigten unsere Ausweise sowie den Durchsuchungsbefehl und drängten uns an ihr vorbei in die Wohnung

      Mit der Dienstwaffe in der Hand nahmen wir uns Raum für Raum vor. Aber der Gesuchte war nicht zu Hause.

      „Was fällt Ihnen ein?“, zeterte die junge Frau.

      „Wer sind Sie?“, fragte Clive.

      „Sandra Naismith“, antwortete sie. „Ich wohne hier, wenn’s Recht ist. Und wenn Sie Allan suchen – der ist nicht hier!“

      „Ihr Name steht nicht an der Klingel“, stellte Clive fest.

      „Das kommt noch, wir wohnen erst seit vier Wochen zusammen.“

      Orry fand im Badezimmer ein Spritzbesteck und Heroin. Sandra krempelte die Ärmel des Hemdes herunter, aber es gab auch Einstichstellen an den Beinen.

      „Gibt Allan Ihnen den Stoff?“, fragte Clive.

      „Ich sage nichts ohne Anwalt!“, erwiderte sie trotzig. „Allen bezahlt mir die besten Verteidiger New Yorks. Was immer Sie mir auch anhängen wollen, ich bin schneller wieder draußen, als Sie glauben!“

      „Es geht um Verabredung zum Mord“, erwiderte Clive. „Ich weiß nicht, ob Sie wirklich klug beraten sind, sich da hineinziehen zu lassen.“

      Wir durchforsteten inzwischen die anderen Räumen nach irgendwelchen Hinweisen, die darauf schließen ließen, wo sich Allan Zarranoga jetzt vielleicht befand.

      Dann erhielt Clive den Anruf aus dem Field Office. Er nahm das Handy ans Ohr und sagte nur zwischendurch einmal: „Ja, Sir!“

      Anschließend setzte er uns über den neuesten Stand der Dinge in Kenntnis. „In Little Italy hat es einen Anschlag auf einen Coffee Shop gegeben, der die Handschrift des Road Killers trägt. Zwei der Toten konnten einwandfrei identifiziert werden: Tom Santini und Allan Zarranoga. Es gab noch ein weiteres Opfer, über dessen Identität sich die Kollegen der City Police noch nicht im Klaren sind.“

      24

      Der Coffee Shop, in dem sich das Drama ereignet hatte, lag an der Ecke Mott Street und Hester Street. Als wir dort ankamen, war der Verkehr durch die Einsatzfahrzeuge von Emergency Service, Fire Service und NYPD blockiert.

      Daher mussten wir unsere Wagen in einiger Entfernung parken und die letzten fünf Minuten zum Tatort zu Fuß zurücklegen.

      Den Kollegen in Uniform, die die Aufgabe hatten, Schaulustige fernzuhalten und einen reibungslosen Ablauf des Einsatzes zu gewährleisten, zeigten wir unsere Ausweise und wurden durchgewinkt.

      Der

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