Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket. A. F. Morland

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Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket - A. F. Morland

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bis über beide Ohren in Arbeit und es besteht kein Anlass dazu, weitere Ermittlungen über Reigate anzustellen!“

      „Max hat Recht“, räumte Mr McKee ein. „Es sei denn, Sie könnten uns noch irgendeinen konkreten Anhaltspunkt dafür liefern, dass dieser Reigate in die Sache verwickelt ist.“

      Orry seufzte und schüttelte den Kopf.

      „Leider nein“, gestand er.

      29

      Milo und ich fuhren zum Latin Pop. Als wir ankamen, war es gerade Mittag. Es war niemand dort. Die Privatadresse von Wayne Estevez lag zwei Blocks weiter. Er war etwas erstaunt, als wir vor seiner Tür standen.

      „Sie schon wieder?“

      „Wir haben noch ein paar Fragen an Sie. Können wir hereinkommen?“, fragte ich.

      „Kommen Sie! Mein Club ist sauber, ich bin sauber und es gibt nichts, was ich zu verbergen hätte! Also kommen Sie herein!“

      Estevez trug einen Froteenmantel und war offensichtlich gerade erst aufgestanden. Er führte uns in ein Wohnzimmer, das allein schon größer war die meisten New Yorker Wohnungen. Ein Dachgarten schloss sich an die Fensterfront an. Man hatte einen hervorragenden Ausblick über die Umgebung.

      „Ich arbeite bis in den frühen Morgen und deswegen stehe ich spät auf“, sagte er. „Also wundern Sie sich nicht über meinen Aufzug.“

      „Das ist schon in Ordnung“, sagte Milo.

      „Und was den Mord an Murray Zarranoga angeht, so kann ich Ihnen dazu wirklich nichts sagen. Ich habe keine Ahnung, wer ihn umgenietet hat. Wie ich jetzt erfahren habe, war er viel schwerer krebskrank, als wir alle wussten. Welchen Sinn macht es, jemanden zu töten, der ohnehin nur noch kurze Zeit zu leben hat? Können Sie mir das mal sagen?“

      „Wir nehmen an, dass der Mörder nichts davon wusste“, antwortete Milo.

      Sein Blick glitt zwischen Milo und mir hin und her. Eine Falte erschien auf seiner Stirn. „Schießen Sie schon los, was sind das für Fragen, von denen Sie glauben, dass ich sie beantworten könnte!“

      „Es geht um einen Mann namens Mickey Ariano“, eröffnete ich. „Er hat im Latin Pop gearbeitet, als er noch Murray Zarranoga gehörte und Sie sein Geschäftsführer waren.“ Ich holte zwei Bilder aus der Innentasche meines Jacketts.

      Das eine zeigte Ariano bei seiner letzten Verhaftung. Das andere war eine Abbildung, auf der er virtuell gealtert war, sodass sie vermutlich seiner heutigen Erscheinung entsprach.

      Ich zeigte Estevez die Bilder. Er nahm sie an sich und betrachtete sie eingehend.

      „Ach Biker-Mickey!“, entfuhr es ihm. „Ich wusste nicht mehr, dass er Ariano mit Nachnamen hieß. Ich habe ihn damals als Türsteher angestellt. War ein cleverer Bursche, wollte sich aber nie wirklich krumm legen. Wenn man ihn mal gefragt hat, ob er nicht auch ein paar Getränkekisten tragen könnte, war das immer unter seiner Würde. ‚Lieber einen dicken Bauch vom Saufen als einen krummen Rücken vom Arbeiten’ – das war sein Spruch, daran erinnere ich mich noch. Wir haben uns später irgendwie aus den Augen verloren.“ Er gab mir die Fotos zurück. „Warum fragen Sie nach ihm?“

      „Wir nehmen an, dass er sich heute unter der Bezeichnung Road Killer als Hitman verdingt und für den Tod von Murray Zarranoga, Tom Santini und Jason Carlos verantwortlich ist.“

      Estevez wurde blass.

      „Eine illustre Opferliste, nicht war?“, mischte sich Milo ein. „Aber ich denke, Sie werden längst davon gehört haben, dass jemand unterwegs ist, um den Heroin-Markt von New York auf seine Weise aufzuräumen. Und da Sie mit diesem Markt ja nichts zu tun haben, brauchen Sie ja auch nichts zu befürchten…“

      Estevez musste schlucken. Er atmete tief durch und rang förmlich nach Luft. Es dauerte einige Augenblicke, bis er sich wieder gefasst hatte.

      „Was wollen Sie?“, fragte er abweisend. „Wenn Sie glauben, dass ich weiß, wo Mickey sich aufhalten oder wer ihn beauftragt haben könnte, dann sind Sie schief gewickelt. Ich weiß nur das, was man sich überall herumerzählt. Mehr nicht.“

      „Mag sein. Wir sind überzeugt davon, dass dieser Killer noch weitere Opfer auf seiner Liste hat. Ob Sie selbst in Gefahr sind, kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls dürfte es in unser aller Interesse sein, wenn dieser Mann gestoppt wird.“

      „Ich wüsste nur nicht, wie ich Ihnen dabei helfen kann!“

      „Indem Sie uns alles über Mickey Ariano erzählen, was Sie wissen. Jede persönliche Eigenheit, alles was Ihnen einfällt und ihn identifizieren könnte.“

      „Es ist eine ganze Weile her, dass ich ihn zuletzt gesehen habe“, meinte Estevez. „Er hat mal von einer Karriere als Profi-Biker im Ice-Speedway oder bei Rallye-Wettbewerben geträumt. Seine Maschine beherrschte er auch mit Sicherheit gut genug, um da mitzuhalten, aber dieser Unfall auf der Manhattan Bridge hat ihm einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Sie haben sein Bein in der Klinik zwar wieder einigermaßen hinbekommen, aber es war danach ein Stück kürzer als das andere. Deswegen musste er immer so seltsame Schuhe tragen.“

      „Ich könnte mir denken, dass der Job als Türsteher danach nichts mehr für ihn war“, meinte ich.

      „Das war auch so. Wie gesagt, wir haben uns dann aus den Augen verloren.“

      Milos Handy klingelte. Er nahm das Gespräch entgegen. Wenig später klappte er das Handy wieder ein und wandte sich an mich. „Das war Max Carter. Unsere Fahndungsabteilung hat einen wichtigen Hinweis erhalten. Wir sollen hier sofort alles abbrechen und losfahren. Näheres sage ich dir im Wagen.“

      30

      Errol Reigate hatte seinen Mercedes auf den Parkplatz am Friedhof an der Ecke Water Street und Pine Street abgestellt. Bis zur Börse und der Wall Street waren es knappe 500 Yards.

      Reigate legte seinen Aktenkoffer auf den Beifahrersitz und setzte sich hinter das Steuer.

      Sein Handy klingelte. Reigate nahm das Gerät ans Ohr.

      „Hier Reigate, was gibt’s?“

      „Hier spricht Glenn Dover von Thorn Enterprises. Man hat mir gesagt, dass ich mich wegen des Sanierungsplans an Sie wenden soll.“

      „Wir sprechen ein anders Mal darüber“, entschied Reigate.

      „Eigentlich hatte ich gehofft, noch heute Nachmittag einen Termin mit Ihnen machen zu können, damit wir die wesentlichen Punkte besprechen und einige Positionen abklären. Schließlich ist morgen die Sitzung des Aufsichtsrats und da wäre ich gerne ungefähr darüber im Bilde, was jetzt geschehen wird.“

      „Heute Nachmittag? Das ist völlig ausgeschlossen!“

      „Es geht um einen dreistelligen Millionenbetrag, Mister Reigate! Meinen Sie nicht, Sie könnten Ihre Terminplanung etwas flexibler gestalten?“

      „Tut mir leid, heute Nachmittag bin ich nicht verfügbar. Wir können morgen früh darüber sprechen.“

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