Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket. A. F. Morland

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Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket - A. F. Morland

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eine Freundin in Long Island City zu haben!“, meinte Milo.

      „Es dürfte auf jeden Fall interessant sein, ihr ein paar Fragen zu stellen!“, stimmte ich zu.

      Wir gingen zur Tür.

      Für den privaten Wachdienst, der sich um das Gebäude kümmerte, gab es eine separate Klingel. Dort drückte ich.

      Eine Männerstimme meldete sich.

      „FBI! Bitte machen Sie die Tür auf.“

      Eine Kamera suchte uns. Milo hielt seinen Dienstausweis in die Optik.

      Daraufhin wurden wir hereingelassen.

      Jay und Leslie besetzten Treppenhaus und Fahrstühle, um zu verhindern, dass sich Chaves noch aus dem Staub zu machen versuchte.

      Etwa fünf Minuten später standen wir vor Carmen Cruz’ Wohnungstür. Über eine Sprechanlage meldete sich eine weibliche Stimme.

      „Wer ist da?“

      „Jesse Trevellian, FBI! Wir möchten Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.“

      „Muss das jetzt sein? Ich erwarte Besuch.“

      „Es wird nicht lange dauern.“

      Wenig spätrer öffnete sich die Tür einen Spalt.

      Eine junge Frau mit langen dunklen Haaren stand dort. Sie trug nichts weiter als einen Seidenkimono, dessen Stoff sich an ihre sehr weiblichen Rundungen anschmiegte und so gut wie nichts davon verbarg.

      „Was wollen Sie wissen?“, fragte sie.

      „Es ist vielleicht keine gute Idee, das auf dem Flur zu besprechen.“

      Sie zuckte die Schultern, blickte kurz auf die goldene Uhr an ihrem schlanken Handgelenk und winkte uns herein. „Fünf Minuten. Länger nicht!“

      „Das liegt ganz an Ihnen, Miss Cruz!“, erwiderte ich.

      Sie führte uns ins Wohnzimmer.

      Alles war in einem sanften Dämmerlicht gehalten. An den Wänden hingen Gemälde, die man im weiteren Sinn als erotische Kunst bezeichnen konnte.

      Die Tür zum Schlafzimmer stand offen und gab den Blick auf ein breites Wasserbett frei.

      Ehe Carmen Cruz es verhindern konnte, war ich dort, um mich davon zu überzeugen, dass sich auch im Schlafzimmer niemand befand. Die Einrichtung war schrill. An der Wand hingen Peitschen in verschiedenen Größen.

      „Was fällt Ihnen ein!“, zeterte sie.

      „Wir suchen Mister Rick Chaves. Ist er hier?“

      „Nein!“

      „War er vor kurzem hier?“

      „Ich kenne diesen Rick nicht!“

      „Müssen wir erst eine Gegenüberstellung mit ein paar Zeugen machen, die aussagen können, dass sie beide sich kennen?“

      „Wir könnten natürlich auch einen Tipp an die Kollegen von der Vice-Abteilung des zuständigen NYPD-Reviers geben, damit die mal überprüfen, wie Sie sich dieses teure Apartment leisten können“, ergänzte Milo.

      „Das geht Sie nichts an!“

      „Ich nehme an, Sie wissen, dass Prostitution in New York illegal ist“, fuhr Milo fort.

      Sie schluckte und verschränkte die Arme vor der Brust.

      „Sie haben keine Beweise! Außerdem habe ich einen guten Anwalt, daher sehe ich einer Anklage gelassen entgegen!“

      „Sie brauchen jetzt nicht darüber nachzugrübeln, welcher Ihrer Freier sauer auf Sie gewesen sein könnte und Sie anschwärzen wollte!“, ergriff ich wieder das Wort. „Wir sind wirklich nur an Chaves interessiert. Alles andere fällt nicht in unser Aufgabengebiet. Also würden Sie sich und uns eine Menge Schwierigkeiten ersparen, wenn Sie uns jetzt ein paar brauchbare Auskünfte geben würden!“

      Sie blickte nervös auf die Uhr.

      „Okay“, sagte sie. „Ich kenne einen Rick Chaves. Er kommt aus Spanish Harlem.“

      „Es gibt jemanden dort, der glaubt, dass Sie seine Freundin wären“, sagte ich.

      Sie lache heiser auf. „Wie bitte? Das kann nicht Ihr Ernst sein!“

      „Ich wiederhole nur, was man so hört. Und ich schlage vor, Sie erzählen uns jetzt alles, was Sie wissen. Wir suchen Chaves wegen Mordes und es ist sicher nicht in Ihrem Interesse, tiefer in die Sache hineingezogen zu werden als unbedingt nötig.“

      Einen Augenblick schien sie noch mit sich zu ringen. Dann begann sie zu reden. „Ich hatte vor einiger Zeit Ärger mit einem Typen, der mich abkassieren wollte. Da habe ich einen Bekannten angerufen, ob er nicht ein paar harte Jungs kennt, die diesem Typen mal richtig bescheid stoßen könnten.“

      „Wer war dieser Bekannte?“

      „Er heißt Brad und ist Barkeeper in einem Club in Spanish Harlem.“

      „Brad Mendoza?“, hakte ich nach.

      „Ja. Wir sind im selben Block groß geworden und kennen uns seit der Schule.“

      „Und Brad Mendoza hat Ihnen Rick Chaves und Gary Bento empfohlen?“

      „Chaves hatte einen Kumpel dabei. Wie der hieß, weiß ich nicht.“

      „Aber Sie sollten wissen, dass die beiden Ihren alten Bekannten Mendoza umgebracht haben!“

      Sie wurde blass. „Das wusste ich nicht“, bekannte sie. „Warum?“

      „Genau das möchten wir herausbekommen.“

      „Ich verstehe das nicht…“

      „Wieso sind Sie mit Chaves in Spanish Harlem herumgezogen, sodass einer der Angestellten des Latin Pop glaubte, dass Sie Chaves’ neue Flamme wären.“

      „Das muss er herumerzählt haben, um anzugeben!“

      „Möglich! Aber es wurde ihm geglaubt!“

      „Chaves hat mich ein paar wichtigen Leuten in Spanish Harlem vorgestellt. Männern, die sehr viel Geld haben.“

      „Hieß einer davon zufällig Murray Zarranoga?“, fragte Milo.

      „Ja. Ein Geschäftsmann.“

      „So sah er sich zumindest selbst. Andere sagen, er war ein Drogenhändler.“

      „Sie sprechen von ihm in der Vergangenheit!“

      „Er wurde vor seinem Haus ermordet. Wir haben vorhin mit seiner Witwe gesprochen…“

      Sie

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