Hilflos den Erpressern ausgeliefert. G. S. Friebel

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Hilflos den Erpressern ausgeliefert - G. S. Friebel

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ab, indem er sich von diesem löste. Und damit er nie von ihrem Nest erzählen konnte, bekam er einfach eine Überdosis, die meistens tödlich war. Selbstverständlich war er so schlau und verabreichte sie nicht hier, sondern er nahm sein Opfer immer auf eine Fahrt mit, und später fand man die Leiche irgendwo. Immer sehr weit von diesem Ort entfernt. Und wenn die anderen dann nach dem Verschwundenen fragten, stellte er sich wütend und sagte ihnen, er habe sich abgesetzt, wolle von ihrer Gemeinschaft nichts mehr wissen.

      Die Jugendlichen blieben auch schon deshalb, weil sie hier das Gefühl hatten, verstanden zu werden. Man hatte Zeit, und sie konnten sich ihren Kummer von der Seele reden. Dass der andere, mit dem sie sich unterhielten, im Haschrausch war und nur die Hälfte von den Problemen begriff, störte sie gar nicht, denn sie waren ja auch immer auf Reise.

      Durch kleine Diebereien und Einbrüche verschafften sie sich Kapital, um ihre Bedürfnisse befriedigen zu können und um das Rauschgift zu kaufen. Aber Victor war damit nicht zufrieden. Das ging ihm alles viel zu langsam. Er wollte schneller reich werden, viel schneller. Aber bis jetzt hatte er noch nicht die richtigen Leute dazu bekommen.

      Als vor einigen Tagen diese kleine Hure von einer Freundin erzählt hatte, die wiederum eine Freundin bei der Polizei hatte, da hatte er sofort aufgemerkt und sich näher mit Gitti beschäftigt. Diese war selig, dass Victor sich um sie kümmerte. Ja, er nahm sie sogar mit und schlief mit ihr, was für sie das höchste Glück bedeutete. Dass er sie nebenbei wie eine Zitrone ausquetschte, störte sie kein bisschen.

      Am nächsten Tag stand sein Plan fest. Er musste dieses Mädchen in die Hand bekommen, unbedingt. Dann war alles gelaufen. Himmel, so ein Glück, das durfte man sich wirklich nicht entgehen lassen. Dann hatte er die Bullen in der Hand und noch etwas anderes, aber das würde man sehen. So weit war er mit seinen Betrachtungen gekommen, als er bemerkte, dass die anderen um den großen Tisch herumsaßen und aßen. Im Augenblick waren sie zu acht hier. Gleichmäßig vier männliche und vier weibliche Wesen. Zu viele von einer Sorte, das gab immer Streit, hatte Victor festgestellt.

      Man tat alles zusammen, essen, sprechen und auf Reise gehen. Und schwebte man erst einmal in höheren Regionen, so störte man sich nicht daran, wenn jeder mit jedem schlief. Niemand hatte eine wirkliche Freundin, jeder nahm sich gerade das Mädchen, auf das er stand oder das zufällig neben ihm lag oder saß.

      Manchmal brachte Victor auch Gäste mit - Leute, von denen er wusste, dass sie nichts verraten würden, aber gierig danach waren, dies alles mitzuerleben, und die für viel Geld an den Sexorgien teilnehmen durften. Die Mädchen bemerkten in ihrem Rausch gar nicht, dass er sie auch noch an Männer verkaufte. Alle waren sie so dumm, dass er sich direkt herausgefordert fühlte, sie zu betrügen.

      3

      Draußen regnete es noch immer. Und man konnte durch diese Regenwand kaum erkennen, wie der Weg weiterging. Nun waren sie schon über eine halbe Stunde unterwegs, und sie schienen von dem Ziel noch immer sehr weit entfernt zu sein.

      »Bist du dir auch ganz sicher?«, sagte Meta und steuerte das kleine Auto unter den tropfnassen Bäumen weiter. Hin und wieder peitschte ein Zweig gegen die Scheiben, so dass sie erschrocken die Köpfe einzogen. Emilie war schon lange ziemlich unsicher geworden, was den Weg anbetraf.

      »Aber sie hat es mir doch gesagt, und wir haben uns genau danach gerichtet, nicht wahr? Oder bist du vielleicht verkehrt gefahren?«

      »Ich bin so gefahren, wie du es mir gesagt hast. Aber ich verstehe nicht, dass hier noch Menschen leben können. Zumindest würde man doch den Weg freihalten. Wir müssen uns geirrt haben. Jetzt muss ich nur eine Stelle finden, wo ich wenden kann.«

      »Ob man nicht mal fragen kann?«, meinte Emilie kleinlaut.

      Meta lachte. »Wo denn? Siehst du hier Leute?«

      »Nein.«

      Schweigend fuhren sie weiter. Mist, dachte Emilie, irgendetwas muss ich anscheinend vergessen haben. Warum hat die blöde Ziege es mir nicht aufgeschrieben?

      Doch ganz plötzlich wurde der Weg breiter, und wie hingezaubert stand ein Haus vor ihnen. Meta trat scharf auf die Bremse und war so verblüfft, dass sie im ersten Augenblick ihren Augen nicht traute.

      »Das ist es ja«, rief Emilie erleichtert.

      »Glaubst du? Es sieht so alt und schief aus. Dort wohnen bestimmt keine Leute.«

      »Doch, doch, siehst du denn nicht das Licht dort?«

      «Ja, tatsächlich.«

      Und auf einmal stand ein junger Mann vor dem Wagen. Er war der Aufpasserposten. Eigentlich hätte er den Wagen gar nicht so nah herankommen lassen dürfen. Aber er hatte in der Scheune gelegen und sich gedacht: Bei dem Hundewetter taucht doch keiner mehr auf. Was Victor immer hat. Der hört auch die Flöhe husten. Er hatte es sich im Heu bequem gemacht und wollte sich gerade eine Joint anstecken, als er das Motorengeräusch vernahm. Missmutig kam Atze nach draußen und erschrak nicht wenig, als er das fremde Auto dort stehen sah.

      »Verfahren?«, fragte er und starrte grinsend durch die Scheibe.

      Emilie schrak vor den stechenden Augen zurück.

      »Ich ... ich suche Gitti. Sie soll hier irgendwo wohnen.«

      Jetzt wurde es ihr erst bewusst, dass sie nicht einmal Gittis Nachnamen wusste und auch nicht die genaue Adresse der Leute, bei denen sie lebte.

      »Seid ihr angemeldet?«

      Emilie sagte schnell: »Gitti hat uns eingeladen.«

      »Wartet hier, ich werde nachfragen, ob das stimmt. Rührt euch aber nicht von der Stelle, verstanden?«

      Meta dachte: Ist das ein merkwürdiger Mensch. Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Emilie zupfte nervös an ihrer Tasche herum. Irgendwo in der Dunkelheit quietschte eine Tür. Dann kamen drei Personen über den Hof. Neben Atze gingen jetzt Gitti und Victor. Als Gitti Emilie erkannte, sagte sie: »Hallo, da seid ihr ja.«

      Emilie kletterte aus dem Auto.

      »Bin ich froh, dass wir euch endlich gefunden haben. Und wir dachten schon, wir hätten uns verfahren.«

      Victor trat näher an den Wagen und musterte Meta scharf. Du liebe Güte, dachte er, auch noch so eine. Mit der habe ich es nicht leicht. Diese Sorte Mädchen kenne ich. Klug und sehr skeptisch. Wenn das nur gutgeht. Aber ich will es tun, ich muss es einfach tun.

      »Wollen Sie nicht auch aussteigen? Sie können dort drüben in der Scheune ihren Wagen abstellen. Dort steht er trocken und warm.«

      Meta lächelte schwach und blickte ihn an. Er sah gut aus, ja, die Frauen flogen auf ihn, obwohl er ziemlich kalte Augen hatte und einen herrischen Zug um den Mund. Aber in der Dunkelheit konnte man das jetzt natürlich nicht sehen. Aber die Art, wie er sich zu ihr herunterbeugte, sie anlächelte und ansprach, verwirrte sie ein wenig. Sie war es doch gewöhnt, dass man sie überhaupt nicht beachtete.

      »Ich bin nur hier, weil ich Emilie gebracht habe. Ich wollte wieder zurückfahren. Später hole ich sie dann ab.«

      »Aber, aber, das können Sie uns doch nicht antun, gnädiges Fräulein. Hat Ihre Freundin denn nicht ausgerichtet, dass sie auch eingeladen sind?«

      »Schon«, sagte sie zögernd.

      »Sie will aber nicht«,

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