Chancenerkenner statt Krisentaucher. Andreas Klar

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Chancenerkenner statt Krisentaucher - Andreas Klar

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für die Schmuckherstellung aber auch für die Bauindustrie. In unserem gut sortierten Lager gingen Händler, Lieferanten und Kunden ein und aus und manchmal gab es auch Menschen, die aus Neugier unser Lager besuchten. Eines Tages kam einer unserer Kunden zur Abholung eines Auftrags vorbei. Er brachte einen Bekannten mit, der sich unser Lager einmal ansehen wollte. Während wir die Bestellung mit unserem Kunden und der Logistik durchgingen, schlenderte sein Bekannter durch unser Lager und sah sich aufmerksam um. Wir bemerkten, dass er sich einige Steine besonders genau ansah und kurze Zeit später kam er mit einem dieser Steine in der Hand zu uns. Sein Bekannter fragte ihn, was er mit dem Stein wolle und, dass er ihn bitte zurücklegen sollte, er meinte aber nur: „Nein, der hat mich ausgesucht, den nehme ich mit.“ Mein Mann und ich schmunzelten, denn so etwas passierte in unserem Lager ständig. Der Stein und der Mensch hatten sich miteinander verbunden, ihre Energien hatten zueinander gefunden.

      An diesem Beispiel sieht man sehr schön die Wechselwirkung von Steinen und Menschen. Selbst, wenn Sie bisher noch nicht an eine solche Wechselwirkung glauben oder sich noch nie mit diesem Thema beschäftigt haben, dann können Sie diese Wechselwirkung am eigenen Leib erfahren. Wie das geht, dazu später mehr.

      Meine eigene Liebe und damit auch die Wechselwirkung zu Steinen fing schon in meiner Kindheit an. Anscheinend wusste mein Vater schon bei meiner Geburt, womit ich mich später einmal beschäftigen würde und er nannte mich Petra, das ist das hebräische Wort für Fels. Schon als kleines Mädchen buddelte ich mit Vorliebe im Dreck und grub Steine aus. Meine Mutter war von meinem Hobby nicht so sehr begeistert wie ich und so durfte ich nicht allzu viele Steine mit nach Hause bringen. Stattdessen habe ich alles, was ich zu Steinen finden konnte, gesammelt. Ich schnitt Zeitungsartikel aus, sah mir entsprechende Fernsehsendungen an und las Bücher über Steine, während meine Freundinnen für Ponys schwärmten. Mein Vater unterstützte meine Leidenschaft und brachte mir ab und zu von seinen Geschäftsreisen kleine Schmuckstücke mit Steinen mit – das machte mich glücklich.

      Steine zogen mich regelrecht an, ich konnte gar nichts dagegen tun. Meine Leidenschaft für die stillen Weggefährten war über Jahre ungebrochen und so fing ich nach der Schule an, Geologie zu studieren. Damals war mir noch gar nicht bewusst, dass es auch das Fach Mineralogie gab. Nach drei Semestern Geologie kam einer der Mineralogie-Professoren auf mich zu und sagte: „Petra, bist du sicher, dass du Geologin werden möchtest? Du bist doch sowieso ständig in unserem Institut.“ Da hatte er selbstverständlich recht und so wechselte ich ins Mineralogie-Studium. Ich kämpfte mich durch die Grundstudien in Mathematik, Physik und Chemie, bevor ich den ersten Stein zu Gesicht und in die Finger bekam. Gleichzeitig lernte ich meinen Mann kennen, der schon damals ein passionierter Sammler war und über ein unglaublich fundiertes Wissen über Mineralien verfügte.

      In einer der ersten Vorlesungen meines Studiums hatte mein Professor einen Bergkristall dabei, den er so auf die Tischkante des Pultes legte, dass die Hälfte des Kristalls über die Kante hinausragte. Er erklärte uns, dass wir nun geduldig sein sollten. Nach etwa 10.000 Jahren würden wir sehen, dass der Kristall sich um die Tischkante gebogen hätte, um wieder eine „bequeme“ Stellung zu erlangen. Dann hätte er seine molekularen Strukturen so weit umsortiert, dass er sich wieder in einer passenden Stellung befinden würde. Für unsere Verhältnisse sind solche Zeiträume natürlich nicht zu erfassen, aber dieses Beispiel sollte uns dafür sensibilisieren, dass sich die Zeitrechnung von Mineralien deutlich von der unseren unterscheidet und wir somit deren Bewegungen und Aktionen leider nicht wahrnehmen können. Unser Bewusstsein dafür, dass Steine weit davon entfernt sind, statisch zu sein, war durch dieses anschauliche Beispiel des Professors geweckt.

      Schon während des Studiums begannen mein Mann und ich als begeisterte Steinsammler, aus unterschiedlichsten Ländern Steine für Firmen und Schleifereien zu beschaffen. Wir waren uns nicht zu schade, im größten Dreck zu wühlen, um das Gewünschte zu finden und zu besorgen. Durch unsere große Sachkenntnis konnten wir die Materialien vor Ort gut einschätzen und finanzierten so mit unserer Leidenschaft unser Leben und unser Studium. Als wir unsere Abschlüsse in der Tasche hatten, erhielten wir gute Angebote für Laborleiterpositionen in der Tonindustrie, entschieden uns aber gegen Sicherheit und stattdessen für Unabhängigkeit und gründeten unser eigenes Unternehmen.

      Steine bestimmten fortan unser Leben. Ich erinnere mich noch gut an einen Urlaub in Finnland, bei dem wir zufällig an einer Feldspat-Mine vorbeikamen. Der Feldspat wurde damals für die Keramikproduktion abgebaut. Im Abraum waren wunderbare Turmaline mit außergewöhnlichem Farbspiel zu finden, die wir natürlich sofort haben mussten. Wir haben damals unser Auto mit den Steinen vollgeladen, bis der Wagen fast auf den Felgen fuhr, es war ein echtes Abenteuer, mit dem vollgeladenen Wagen wieder nach Deutschland zurückzufahren. Als wir wieder zu Hause ankamen, klingelte es einen Tag später an unserer Tür und ein Kunde, der von unserer „Beute“ Wind bekommen hatte, kaufte uns alles ab.

      Neben unserem Unternehmen, in dem Steine natürlich die Hauptrolle spielten, kamen immer wieder Menschen auf mich zu, die mich baten, einen passenden Stein für sie auszusuchen. „Petra, such du bitte den Stein für mich aus, du hast ein Gespür dafür.“ Gerne unterstütze ich Menschen dabei, „ihren“ Stein zu finden. Dabei ist es am besten, wenn Mensch und Stein ohne mein großes Zutun zueinander finden. Damit das gelingt, lasse ich sie gerne mit verschiedenen Steinen experimentieren, ja fast „spielen“. Meist finden sie dann selbst heraus, welcher Stein gerade zu ihnen und ihrer Lebenssituation passt. Ich bin der festen Überzeugung, dass man fühlen kann, welcher Stein der Richtige ist. Man muss zulassen, dass der Stein einen findet. Es ist kein Hokuspokus, dass Steine eine Wirkung auf Menschen haben, sondern es ist physikalisch messbar. Steine besitzen elektromagnetische Felder, die viele Menschen intuitiv spüren können.

      Als mein Mann vor vier Jahren kurz vor Weihnachten starb, haben Steine mir geholfen, mit der Situation zurechtzukommen. Von einem Tag auf den anderen stand ich allein mit unserer Firma da. Mein Mann hatte zwar eine Herzerkrankung, aber er lebte gut damit und es gab keine Anzeichen für eine Verschlimmerung. Eines Tages fiel er zu Hause buchstäblich um und war tot. Ich habe mir damals sehr große Vorwürfe gemacht, da ich ihm nicht helfen konnte. Ich hatte zwar Notfallgriffe von seinem Arzt gezeigt bekommen, konnte diese aber nicht anwenden, da er auf dem Bauch lag und ich ihn aufgrund seiner Körperfülle nicht umdrehen konnte. Völlig paralysiert, schaffte ich es aber, den Notarzt anzurufen, der kurze Zeit später eintraf. Die Wiederbelebungsversuche waren jedoch erfolglos.

      Die ganze Tragweite seines Todes konnte ich erst Tage später begreifen. Glücklicherweise halfen mir Freunde durch diese schwere Zeit, indem sie mich mit Vorräten versorgten, Trauerkarten schrieben und mir halfen, das Weihnachtsfest zu überstehen. Auch meine Steine waren still für mich da, gaben mir Kraft und erdeten mich. Nach dem ersten Schock stellte ich vieles infrage, teilweise war ich sogar so weit, dass ich meinen Mann nachfolgen wollte. In diesen sehr dunklen Phasen half mir ein Labradoritherz, dass ich in die Hand nahm, wenn es mir sehr schlecht ging. Es gab mir Halt, Sicherheit und letztendlich auch wieder Lebensmut. Durch diesen Stein spürte ich, dass meine Aufgabe auf dieser Welt noch nicht beendet war. Ich fühlte tief in mir, dass ich unser Unternehmen und auch die Steine, mit denen mein Mann und ich uns umgeben hatten, nicht verlassen konnte. Ich hatte eine Verantwortung für beides. Also riss ich mich zusammen und kümmerte mich weiterhin um unser Unternehmen, unsere Kunden und letztendlich auch um die Steine, die um mich herum waren. Heute kann ich sagen, die Steine holten mich zurück ins Leben.

      Durch die Beschäftigung mit Steinen bekommt man, meiner Erfahrung nach, einen anderen Blick auf die Natur. Wenn Sie sich diesem Thema nähern möchten, dann fangen Sie bei Ihrem nächsten Spaziergang einfach damit an, auf die Steine zu achten, die Ihnen auf dem Weg begegnen. Dadurch werden Sie achtsamer - auch für andere schöne Dinge, die die Natur zu bieten hat. Sie öffnen Ihren Geist für den Kosmos und seine Schönheit.

      Möchten Sie dann erfahren, wie ein Stein Sie unterstützen kann, insbesondere in Krisensituationen, dann lassen Sie einfach zu, dass der richtige Stein Sie findet! Jeder Stein ist unter bestimmten Umweltbedingungen entstanden und die Energien, die dabei entstanden sind, tragen die Steine in sich. Rutilquarz zum Beispiel ist ein

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