Coltschwinger und Cowboys: 7 Romane Wichita Western Sammelband 4014. R. S. Stone
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Читать онлайн книгу Coltschwinger und Cowboys: 7 Romane Wichita Western Sammelband 4014 - R. S. Stone страница 10
Vor einem hellen Haus, dessen Fenster mit Holzläden verriegelt waren, zügelte Read sein Pferd und stieg aus dem Sattel. Er machte das Tier an einem Pflock fest und ging zur Tür, während Billy seinem Beispiel folgte. Irgendwann hatte an der Tür mal das Wort Sheriff Office gestanden, aber die Farbe war längst verblasst.
Read klopfte.
"Matt! Matt Delgado! Mach auf!" Zunächst kam keine Antwort und so trommelte Read mit der Faust gegen die Holztür.
Endlich rührte sich etwas.
Auf der anderen Seite der Tür waren schlurfende Schritte zu hören.
Ein Riegel wurde zurückgeschoben und einen Augenblick später schaute ein graubärtiger Mann aus der Tür. Seine Augen waren noch ganz klein. Jetzt wurden sie zu schmalen Schlitzen.
In der Rechten trug er einen Revolver, dessen Mündung direkt auf Reads Körper gerichtet war.
Dann atmete Matt Delgado tief durch und steckte die Waffe in den Hosenbund.
"John Read! Was fällt dir ein, mich um diese Zeit aus den Federn zu holen!"
Ein breites Grinsen ging über das Gesicht von Matt Delgado, als er die Hand zu Read ausstreckte.
"Matt...", begann Read, wurde aber gleich unterbrochen.
"Kommt rein!", meinte Delgado.
"Dazu ist jetzt keine Zeit, Matt!"
Delgado blickte auf.
"Was gibt es?", fragte er dann.
"Der Name Doug Warren ist dir sicher ein Begriff."
"El Diablo?", flüsterte Delgado. Und sein Tonfall verriet eine gehörige Portion Respekt. "Das ist doch dieser Bandenführer, der von Mexiko aus das Grenzland unsicher macht."
"Ganz recht. Wir sind hinter ihm her und wir gehen davon aus, dass er entweder noch hier auftauchen wird oder bereits hier war!"
"Sonoita?" Delgado lachte heiser. "Hier leben ein paar arme Bauern. Wir haben noch nicht einmal eine eigene Bank! Was sollte El Diablo hier schon holen wollen?"
"Er braucht ein frisches Pferd", erwiderte Read und fasste dann in knappen Worten zusammen, was sich ereignet hatte.
Delgado ging daraufhin zurück in sein Büro, holte aus der Schreibtischschublade einen Steckbrief heraus und zeigte ihn Read.
"Das ist er?"
"Ja."
Er war es. Die rote Farbe der Haare war natürlich nicht zu sehen, aber die Gesichtszüge waren einigermaßen getroffen.
Delgado schüttelte den Kopf.
"Ich war gestern den ganzen Abend im Saloon, aber da war niemand, der auch nur so ähnlich aussah", meinte Delgado. "Um genau zu sein: Es war überhaupt kein Fremder da. Glauben Sie mir, es wäre mir aufgefallen, wenn es anders gewesen wäre."
"Gibt's hier einen Mietstall?", fragte Read.
"Sicher. Er liegt auf der anderen Seite der Kirche. Sein Besitzer heißt LaRue."
"Bring uns hin, Matt!"
12
"LaRue!", rief Delgado durch das halb offenstehende Stalltor. Aber es kam keine Antwort.
"Vielleicht liegt der auch noch in den Federn", meinte Billy Coburn.
Aber Delagado schüttelte den Kopf. "Der ist um diese Zeit längst auf den Beinen!"
Read sah durch das halboffene Stalltor. Da stand ein Pferd, ohne Sattel, nur mit Zaumzeug. Es war einfach an einem Stützpfeiler festgemacht und sah ziemlich elend aus, so als ob es einen geradezu mörderischen Ritt hinter sich hatte.
Durch ein Loch im Dach fiel Licht und so waren die Schweißperlen auf dem Fell gut zu sehen.
Warren!, zuckte es durch Reads Kopf.
Sein Griff ging sofort zum Revolver. Er zog die Waffe mit einer katzengleichen Bewegung aus dem Holster und spannte den Hahn. Matt Delgado wollte etwas sagen, aber eine Handbewegung von Read brachte ihn dazu, den Mund zu halten und beim Tor zu warten.
Mit Billy wechselte Read einen kurzen Blick, woraufhin der junge Mann losging, um von der anderen Seite in den Stall zu kommen.
Read trat zwei Schritte vor und presste sich dann an einen der dicken Stützpfeiler, auf denen das Gebäude ruhte. Den Blick ließ er durch das halbdunkle Innere des Stalls schweifen. Über die Pferdeboxen, über den Futterspeicher, zu dem eine Leiter hinaufführte...
Wenn sich hier jemand verstecken wollte, war das kein Problem.
Eines der Tiere ließ ein Schnauben hören.
Ein Rascheln ließ Read den Atem anhalten, aber es war lediglich eine Ratte.
Read arbeitete sich dann bis zur ersten Pferdebox vor und blickte hinein. Im Stroh lag ein untersetzter Mann mit grauen Haaren. Er war lang hingestreckt und in seinem Rücken steckte eine Mistgabel.
In diesem Moment ging die Hintertür des Mietstalls auf.
Read wirbelte herum.
Es war Coburn.
"Der Kerl ist über alle Berge!", meinte der junge Mann.
"Nebenan, im Wohnhaus von LaRue ist die Tür eingetreten worden... Dieser Bastard wird sich mit Munition und Lebensmitteln versorgt haben!"
Read steckte den Revolver ein.
Indessen war Delgado neben Read getreten. Der Sheriff von Sonoita schluckte, als er den toten Mietstallbesitzer so daliegen sah.
"Mein Gott, dieser Mann wird nicht umsonst El Diablo genannt!" Er zuckte die Achseln. "Er muss in den frühen Morgenstunden hier aufgetaucht sein. Kein Wunder, dass ihn niemand bemerkt hat..."
Read ging zu dem Pferd, das Doug Warren hier offenbar zurückgelassen hatte und sah es sich genauer an.
Dann meinte er: "Ich glaube nicht, dass Warren mehr als zwei Stunden Vorsprung hat!"
"Wir sollten keine Zeit verlieren!", forderte Billy Coburn.
13
Die mexikanische Grenze lag etwas mehr als einen Tagesritt entfernt. Billy Coburn wäre am liebsten sofort losgeritten, aber Read konnte ihn davon überzeugen, dass es besser war, sich zunächst mit ausreichend Proviant und zusätzlicher Munition zu versorgen.
"Du rechnest wohl nicht damit, dass wir Warren noch vor der Grenze schnappen, was?"
Read