Coltschwinger und Cowboys: 7 Romane Wichita Western Sammelband 4014. R. S. Stone
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Читать онлайн книгу Coltschwinger und Cowboys: 7 Romane Wichita Western Sammelband 4014 - R. S. Stone страница 27
Er riss die Winchester seitwärts und feuerte dicht an Warrens Körper vorbei.
Der Mann in der Tür bekam die Kugel mitten in die Brust.
Die Wucht des Geschosses ließ ihn nach hinten taumeln. Der Schuss, der sich aus seinem Colt löste, kratzte am Putz der Decke. Dann fiel der Mann der Länge nach zu Boden und blieb reglos und mit weit aufgerissenen Augen liegen.
"Und jetzt?", fragte Warren grimmig.
Coburn deutete mit dem Lauf der Winchester. Seine Geste war unmissverständlich.
"Zur Tür!"
"Bist du wahnsinnig! Wir werden beide ein einziges Sieb sein!"
"Du kannst deinen Männern ja klarmachen, dass sie besser nicht auf uns schießen sollen..."
33
Warrens Stimme klang heiser und angstvoll, als er mit Coburn hinaustrat.
"Nicht schießen! Ich bin's! Warren!", rief der Mann, der als El Diablo bekannt und gefürchtet war.
Die Meute war indessen wegen des Schusses darauf aufmerksam geworden, dass sich im Haus irgend etwas ereignet haben musste.
"Wer ist der Kerl?", rief einer der Männer und deutete auf Coburn.
"Er bringt mich um, wenn ihr nicht tut, was er sagt!"
"Was sollen wir machen, Boss?"
"Ich brauche ein gesatteltes Pferd", sagte Coburn ruhig.
Die Männer rührten sich nicht. Sie standen wie angewurzelt da, fast wie Kaninchen vor der Schlange.
Coburn lud die Winchester durch. Den Lauf drückte er in El Diablos Rücken.
"Na, los! Worauf wartet ihr noch!", kreischte dieser. "Bringt ein Pferd!"
Endlich besannen sich die Männer.
Drei von ihnen gingen zum Stall und holten wenig später einen gesattelten Gaul heraus.
Vorsichtig führte einer von ihnen das Tier zu Coburn und Warren und zog sich dann schleunigst wieder zurück.
Coburn zog seinen Revolver, richtete ihn auf Warren und steckte dabei die Winchester in den leeren Sattelschuh.
"Aufsteigen, El Diablo!"
Warrens Gesicht war zu einer hasserfüllten Grimasse geworden. Aber im Moment hatte er einfach die schlechteren Karten.
"Du hast Mut, aber der wird dir nichts nützen!", knirschte er zwischen den Zähnen hindurch.
"Abwarten!"
"Du wirst es ja sehen!"
Warren schwang sich hinauf und Coburn setzte sich hinter ihn. Den 45er hatte er dabei stets auf seinen Gefangenen gerichtet.
Mit der anderen Hand hatte Coburn die Zügel genommen.
"Denkt daran, dass ich euren Boss auf jeden Fall erschossen habe, bevor einer von euch mir eine Kugel verpassen kann!", rief er zu El Diablos Meute hinüber.
Coburn lenkte das Pferd seitwärts, so dass Warrens Körper wie ein Schutzschild zwischen ihm und seinen Gegnern lag.
Seine Rechnung schien aufzugehen.
Diese Männer gingen keinerlei Risiko ein, wenn sie nicht dazu gezwungen waren. Weder für sich, noch für ihren Boss. Und vielleicht war der eine oder andere sogar froh, das strenge Regiment von El Diablo endlich los zu sein und träumte davon, sich selbst an seine Stelle zu setzen...
Mit Sicherheit spukte dieser Gedanke in einigen von ihnen herum...
Coburn arbeitete sich auf diese Weise einige Yards voran, dann sah er aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung. Ein Schatten bewegte sich an einer Hausecke. Der Lauf einer Winchester ragte ein Stück hervor, so dass er vom Mondlicht beschienen wurde.
Ein Schuss krachte los, ein Mündungsfeuer zuckte.
Coburn riss den Colt herum und feuerte annähernd gleichzeitig. Der Kerl an der Ecke schrie auf, als ihn eine Kugel am Arm erwischte.
Er wollte das Gewehr noch einmal hochreißen, aber der Arm gehorchte ihm nicht mehr.
Coburn hatte dem Pferd indessen längst die Sporen gegeben und es voranpreschen lassen, hinein in die Nacht. Es blieb ihm gar keine andere Wahl, als alles auf eine Karte zu setzen. Die einzige Sicherheit, die er hatte, war, dass die Meute ihn kaum erschießen konnte, ohne El Diablo selbst zu treffen...
Warrens Männer waren mehrheitlich unentschlossen. Sie wagten nicht, zu schießen, um ihren Boss nicht zu treffen.
Coburn trieb den Gaul indessen unbarmherzig vorwärts. Es dauerte nur wenige Augenblicke, da war das Pferd mit den zwei Reitern nichts weiter als ein Schatten.
34
Helen saß zusammengekauert vor einem kleinen Feuer, und hielt den Revolver in der Hand, als der Umriss eines Reiters herankam. Der Schein der Flammen fiel auf Doug Warrens Gesicht.
Coburn saß hinter ihm und hatte seinem Gefangenen inzwischen die Hände mit einem Gürtel auf dem Rücken zusammengebunden.
"Gott sei Dank!", stieß Helen hervor.
"Das Feuer kann man meilenweit sehen!", sagte Coburn.
"Hättest du mich sonst gefunden?"
Sie lächelte. Ganz leicht nur, aber es war das erste Mal, dass Coburn sie lächeln sah.
Gleichzeitig zitterte sie ein wenig. Die Nacht war lausig kalt.
Coburn wandte sich an Warren.
"Scheint, als würden dich deine Leute nicht sonderlich vermissen", knurrte er und zog die Winchester aus dem Sattelschuh.
"Abwarten", brummte Warren.
"Sagtest du nicht, dass du mit diesem Hund abrechnen wolltest?", fragte Helen.
Sie hob den Revolver.
"Lass das!", befahl Coburn.
"Sag mir einen Grund, ihn am Leben zu lassen!"
"Er kommt über die Grenze und landet am Galgen", erklärte Coburn. "Außerdem haben seine Männer - sollten sie uns doch folgen - keine freie Hand gegen uns, solange wir ihn in unserer Gewalt haben."
Sie wirkte nachdenklich und nickte schließlich. "Okay", sagte sie. "Das letzte sehe ich ein."
Die Hand mit dem Revolver senkte sich.
"Wie bist du eigentlich