Nichts Als Rennen. Блейк Пирс

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Nichts Als Rennen - Блейк Пирс Ein Adele Sharp Mystery

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die Gelegenheit sie zu benutzen. Verstanden?”

      Agent Masse starrte sie an, zitterte, nickte aber. Adele schluckte und versuchte ihre eigenen Nerven zu beruhigen. Sie festigte ihren Griff und spürte die kalte, schwere Waffe in ihren Händen liegen. Sie bemühte sich, ihre eigene Aversion gegenüber ihrer Schusswaffe nicht anmerken zu lassen. Der Umgang mit Waffen war immer der ungeliebteste Teil ihrer Arbeit gewesen.

      Masse nahm auf der gegenüberliegenden Seite der Tür Stellung. Mit einem eindringlichen Blick in ihre Richtung streckte er seine rechte Hand aus, mit der linken immer noch seine Waffe haltend, und drückte den Türgriff hinunter.

      Die Tür schlug auf. Ein wilder Schrei ertönte von innen und jemand drückte sich von der anderen Seite gegen das Holz und ließ Masse taumeln.

      Ihr Partner schoss einmal, zweimal – ohne zu zielen. Agent Masse stolperte durch den anhaltenden Schwung der Tür und fiel zu Boden. Die Kugeln trafen die Decke. Im Inneren des Motelzimmers war nun eine dunkle Gestalt zu erkennen, dessen Umrisse sich in Schatten auf dem Fußboden spiegelten. Die Person hielt etwas Metallisches in ihren Händen.

      Eine Waffe?

      Nein. Zu klein. Die Gestalt lief weder nach links noch nach rechts, sondern nahm stattdessen Anlauf, sprang mit einem Satz über das Geländer und stürzte sich in Richtung des darunter liegenden Pools. Adeles Fluchen ertönte gemeinsam mit einem lauten Platschen!

      Adele positionierte ihre Waffe und machte drei schnelle, kontrollierte Schritte in Richtung des Geländers. Ihre Augen scannten den Pool, dann fasste sie die umliegende Hecke ins Auge. Sie richtete ihre Waffe auf die sich entfernende Gestalt unter ihr…

      …und erkannte ihn sofort mit seinem kahlrasierten Kopf und dem Tattoo zweier in sich verschlungener Schlangen, die hinter seinen Ohren begannen und sich bis zum Ende seines Halses erstreckten. Die Zungen der beiden Schlangen bildeten einen Knoten zwischen seinen Schulterblättern. Jason Hernandez trug kein Hemd. Er hatte ein leichtes Bäuchlein und seine ausgebeulte Hose klebte nun klatsch nass an seinen Beinen, was ihn aber nicht davon abhielt sich mit einem lauten Stöhnen aus dem Wasser zu hieven, dann vom Rand zu robben und tropfnass und völlig außer Atem in Richtung Hecke zu humpeln. Am Ende stolperte er über die knackenden Äste, landete im Gebüsch, bevor er – auf Spanisch fluchtend – wieder auf die Beine kam und über die Freifläche der beiden Gebäudeblöcke des Motels zur belebten Straße eilte.

      Adeles hatte den Finger fest am Abzug, die Zähne zusammengepresst.

      „Stopp!“, rief sie.

      Aber er hielt nicht an. Wieder entdeckte sie etwas Metallisches, das er in seiner rechten Hand hielt. Ein Messer?

      Ein guter Schuss. Sie hatte ihn im Visier. Aber nein, er war unbewaffnet. Die meisten Mörder brauchten allerdings auch keine Waffen, um gefährlich zu sein. Der mutmaßliche Mörder, korrigierte sie sich erneut selbst. Adele senkte ihre Waffe und raste an ihrem Partner vorbei, der sich immer noch von dem Schmerz erholte, den die Tür in seinem Gesicht hinterlassen hatte. Aus seiner Nase strömte Blut und er sah benommen aus, während er noch immer auf dem Boden saß und sein Kinn massierte.

      Adele stürmte an ihm vorbei und schrie: „Er haut ab!“ Sie rannte zum Ende des Ganges, ohne sich umzusehen. Sie konnte keine weiteren Schritte hören, die ihr folgten, was darauf hindeutete, dass ihr neuer Partner zumindest für eine Weile außer Gefecht war. Adele dehnte nochmals ihren Kiefer, bevor sie die metallene Wendeltreppe erreichte und gleich drei Stufen auf einmal nahm, um so schnell wie möglich unten anzukommen.

      Schusswaffen waren nicht ihre Stärke. Aber Kriminelle zu finden schon. Flink wie ein Wiesel tänzelte sie spielendleicht die Treppe hinunter und sah zu, wie Jason auf die Straße rannte.

      Adele verlor ihn aus den Augen, als sie das Ende der Treppe erreicht hatte und sich ebenfalls in Richtung Straße bewegte. Aber nach ein paar Schritten zögerte sie, hielt kurz inne und legte keuchend neben dem bräunlichen Gestrüpp, das den Pool säumte, eine Pause ein.

      Würde Jason wirklich über die belebte Straße fliehen? Die Leute würden ihn erkennen. In diesem Teil der Stadt gab es viel Polizei und ebenso viele Kontrollen. Jason wusste das. Ihre Gedanken kehrten zu dem metallischen Gegenstand zurück, den sie in seiner Hand entdeckt hatte. Ein Messer? Nein. Eine Waffe? Zu klein.

      Ein Schlüssel. Das musste es sein.

      Ihre Augen blickten kurz zurück in Richtung des Flurs vor den Zimmern des Motels. Die Schlüssel zum Motel? Nein. Sie hatten eine Schlüsselkarte benutzt. Sie wandte sich von der Straße ab, ihre Augen erfassten die Länge des zweiten Gebäudekomplexes des Motels, um den der Verdächtige verschwunden war. Würde er umkehren?

      Autoschlüssel – etwas anderes kam doch nicht in Frage, oder? Jasons Truck stand auf dem Parkplatz des Motels; sie hatten ihn auf dem Weg hierher gesehen.

      Adele nickte sich selbst zu und dann, anstatt auf die Baulücke zwischen den Gebäuden, die zur Straße führte, zuzulaufen, drehte sie sich um und sprintete in die entgegengesetzte Richtung. Der Parkplatz des Motels befand sich hinter den Gebäuden, war mit einem großen Holzzaun gesichert und wurde an allen vier Ecken von neuen roten Müllcontainern mit schwarzen Deckeln begrenzt.

      Es war nur eine Vorahnung, aber manchmal war eine Ahnung alles, was ein Agent haben musste.

      Adele konnte Sirenen in der Ferne hören, aber sie waren immer noch schwach. Sie war auf sich allein gestellt. Sie blickte über ihre Schulter zurück in Richtung Treppe und bemerkte, wie ihr Partner langsam nach unten kam und sich ihr mit einem noch benommenen Blick auf dem Gesicht, Kopf schüttelnd näherte. Er taumelte ein wenig und das Blut strömte immer noch aus seiner Nase.

      Adele seufzte verzweifelt, als sie in Richtung des Parkplatzes lief. Sie hüpfte über eine weitere kleine Hecke, dankbar für all die Zeit, die sie morgens mit Joggen verbrachte. Sie passierte die Rezeption und kam dann an einem Maschendrahtzaun und einem roten Müllcontainer vorbei, der hinter den Büros stand. Der Geruch von zwei Wochen altem Müll wehte in der Luft und setzte sich in ihrer Kleidung fest. Sie ignorierte den Geruch und stöhnte, als ein hervorstehender Balken des Zauns ihren Anzug erwischte; ein leises Aufreißen, ein kurzer stechender Schmerz. Aber sie riss sich zusammen und ignorierte das Loch in ihrem Outfit.

      Adele hockte sich zwischen den Maschendrahtzaun und den stinkenden Müllcontainer, bevor sie kurz aufstand und den großen schwarzen Lastwagen mit hervorstehenden Spiegeln anstarrte. Das Fahrzeug parkte auf halber Strecke zwischen ihr und zwei Lücken weiter hinter einem Minivan.

      Die Vordertür des Trucks stand offen.

      Jason krabbelte bereits auf den Fahrersitz. Er warf einen Blick in ihre Richtung, fluchte dann lauthals, bevor er die Vordertür zuschlug und seine Schlüssel in die Zündung steckte. Sie hörte ein dumpfes Rasseln und eine Reihe von Flüchen auf Spanisch.

      Sie hob ihre Waffe und richtete sie auf das Fenster. „Bleiben Sie stehen oder ich schieße!“, rief sie.

      Aber Hernandez ignorierte sie. Er fummelte weiter an den Schlüsseln herum. Endlich sprang der Motor an. Jason starrte sie aus dem Fenster mit panisch weit aufgerissen Augen an. Seine Schlangentätowierung am Hals pulsierte merklich und dicke Adern ragten aus seinen Schläfen.

      Er murmelte etwas, das sie durch die geschlossene Scheibe nicht hören konnte und legte dann den Gang ein. Er trat das Gaspedal voll durch. Die Reifen quietschten und der Truck schoss nach vorn und kollidierte fast mit dem Gebäude. Jason fluchte unhörbar und legte den Rückwärtsgang ein, bevor er über seine Schulter blickte.

      Im Gegensatz zum Motel war Jasons Truck in einwandfreiem Zustand. Die Fenster waren

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