Nichts Als Rennen. Блейк Пирс

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Nichts Als Rennen - Блейк Пирс Ein Adele Sharp Mystery

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zur gegenüberliegenden Wand gewandt. Ihr Rücken war halb gegen den Schrank gelehnt, ein Schulterblatt gegen das Holz gepresst, ihr linker Arm lag auf dem Boden.

      „Hast du etwas verschüttet?“, fragte Melissa und ging noch weiter in den abgedunkelten Raum hinein.

      Eine Pfütze aus Rotwein erstreckte sich auf dem Boden unter Amandas linkem Arm. Melissa ging noch ein paar Schritte weiter und drehte sich zu Amanda um, immer noch lächelnd.

      Ihr Lächeln fror ein. Amandas tote Augen starrten sie an. An ihrem Hals klaffte ein breiter Schnitt, der sich von einem Ohr zum anderen erstreckte. Kaltes Blut tropfte auf die Vorderseite ihrer Bluse und lief auf den Boden, wo es sich auf dem Linoleum gesammelt hatte.

      Melissa schrie weder, noch bewegte sie sich. Sie keuchte nur, ihre Finger zitterten, während sie versuchte, ihren Inhalator herauszufischen. Sie stolperte auf die Tür zu, packte ihren Inhalator mit einer Hand und schnappte sich mit der anderen ihr Telefon.

      Nach ein paar Atemzügen stieß sie ein gurgelndes Stöhnen aus und mit zitternden Fingern auf den Tasten ihres Klapptelefons tippte sie 1-7 für die Polizei.

      Immer noch keuchend, mit dem Rücken gegen die Wand vor der offenen Wohnungstür, schluckte sie und wartete darauf, dass jemand das Telefon abhob. Hinter sich glaubte sie leise das Geräusch von Flüssigkeit zu hören, das auf den Boden tropfte.

      Erst dann schrie sie.

      KAPITEL VIER

      Adele schaute auf ihre Smart Watch und blätterte durch die verschiedenen Anzeigen, die ihren Puls, ihre Bewegungen, ihre Musik überwachten… Sie atmete durch ihre Nase ein. Während sie das tat, stand sie in der Tür ihrer Wohnung. Die Uhr zeigte genau vier Uhr morgens. Genug Zeit, um vor der Arbeit einen zweistündigen Lauf zu absolvieren. Sie zog sich das Schweißband über den Kopf, das ihr Haar zurückhielt und blickte über ihre Schulter zum Waschbecken.

      Sie hatte ihre Mickey-Mouse-Plastikschüssel auf der Metallfläche zwischen Spüle und Theke stehen lassen. Normalerweise räumte Adele in dem Moment auf, in dem sie Unordnung machte. Aber heute, in der kleinen, ruhigen Wohnung…

      „Das kann warten“, sagte sie zu sich selbst. Was natürlich Teil des Problems war.

      Die letzte Nacht war von innerer Unruhe geprägt, sie hatte einfach nicht schlafen können. Adele stand in der Tür, als die Digitaluhr auf 4:01 Uhr umblätterte. Sie warf einen Blick zurück auf die Spüle, murmelte dann etwas vor sich hin und ging widerwillig in die Küche, griff nach ihrer Plastikschüssel und drehte den Wasserhahn mit einem gereizten Schnippen ihres Handgelenks auf. Sie spülte die milchigen Rückstände am Boden aus, stellte die Schüssel in das Gestell zum Trocknen und ging zurück zur Tür.

      Bevor sie jedoch die Türklinke berühren konnte, erregte ein leises Summen ihre Aufmerksamkeit. Adeles Augen richteten sich auf den Küchentisch. Ihr Telefon vibrierte.

      Sie runzelte die Stirn. Die einzigen Menschen, die sie so früh anriefen, waren ihr Vater in Deutschland oder die Arbeit.

      Und sie hatte erst vor ein paar Tagen mit ihrem Vater gesprochen. Es war also wenig überraschend, als sie auf den leuchtend blaugrünen Bildschirm hinunterblickte, auf dem ein einzelnes Wort in weißen Buchstaben abgebildet war.

      Büro.

      Sie entsperrte den Bildschirm und das Summen verstummte. Adele las eine einfache Zeile in schwarzen Buchstaben, die über ihren Bildschirm blinkte. Dringend. Kommen Sie schnell.

      Adele zog ihr Schweißband aus und eilte zurück in ihr Zimmer, um ihr Outfit in Arbeitskleidung zu wechseln. Das Joggen würde warten müssen.

***

      Vom Parkplatz aus, durch die Sicherheitskontrollen, machte Adele nur einmal eine Pause, um Doug, einem ihrer Freunde aus dem Sicherheitsteam, Kaffee zu bringen. Als sie den vierten Stock und das Büro von Supervising Agent Grant erreichte, konnte sie bereits Stimmen durch die undurchsichtige Glastür hören.

      Adele stieß leise dazu.

      Auf zwei großen, in die Wand eingelassenen TV-Monitoren waren Adele bekannte Gesichter zu sehen. Auf der linken Seite, über Grants Schreibtisch, Executive Foucault, der Leiter des DGSI. Auf der rechten Seite, nahe eines blau getönten Fensters mit Blick auf die Stadt, entdeckte Adele Mrs. Jayne, die Korrespondentin von Interpol, welche die Idee einer gemeinsamen Task Force unter der Leitung von Adele gehabt hatte.

      Agentin Lee Grant, die nach den beiden Generälen im Bürgerkrieg benannt worden war, stand mit einem besorgten Gesichtsausdruck und den Fingerspitzen im Kinn versenkt, hinter einem metallenen Stehpult. Sie blickte zu Adele auf und winkte sie mit schnellen, zerstreuten Gesten herein. Das Büro von Agent Grant war karg, mit einer Yogamatte in einer Ecke und einem Stapel von Trainings-DVDs, die unter einem blauen Plastikordner neben ihrem Schreibtisch versteckt waren.

      Agent Grant dirigierte zu einem der leeren Stühle vor ihrem Stehpult und wartete darauf, dass Adele sich setzte. Schließlich räusperte sie sich, begrüßte Adele mit einem Nicken und sagte: „Sie werden wieder in Frankreich gebraucht.”

      Adele schaute zwischen den Fernsehmonitoren hin und her. Die Blicke von Mrs. Jayne und Foucault waren ein wenig abwesend, jeder von ihnen blickte auf die verschiedenen Bildschirme, die vor ihnen standen, anstatt direkt in die Kameras zu blicken. Dennoch konnte Adele nicht umhin, Blickkontakt mit Mrs. Jayne und dem Leiter des DGSI zu suchen und zu versuchen, ihre Motive zu deuten.

      „Ist es schlimm?“, fragte Adele zögernd.

      Mrs. Jayne räusperte sich und sagte mit klarer Stimme: „Bisher nur zwei Opfer. Ich lasse Sie von Mr. Foucault über die Einzelheiten informieren.“ Ms. Jayne war eine ältere Frau, mit hellen, intelligenten Augen hinter einer Hornbrille. Sie hatte silbernes Haar und war etwas schwerer als die meisten Außendienstmitarbeiter. Sie sprach ohne Akzent, was darauf hindeutete, dass sie die englische Sprache zwar beherrschte, aber es trotzdem nicht ihre Muttersprache zu sein schien.

      Auf dem anderen Bildschirm verengten sich Exekutiv Foucaults dunkle Augen über einer Falkennase; er schüttelte den Kopf und schien aus dem Bildschirm nach unten zu blicken – ein Rascheln einiger Papierbündel war zu hören.

      „Ja, ja“, sagte er in stark akzentuiertem Englisch. „Zwei Tote. Bis jetzt. Zwei Amerikaner“, fügte er hinzu und blickte dabei auf die Leinwand. „Oder zumindest waren es einmal Amerikaner.”

      Adele runzelte die Stirn. „Wie meinen Sie das?”

      Foucaults Blick huschte in die einen und dann in die anderenRichtung über den Bildschirm, wobei er sich nicht ganz in der Reihe der Anwesenden einreihte, sondern andeutete, dass er vielleicht zwischen den verschiedenen Bildschirmen seines eigenen Computers hin und her blickte.

      „Expats“, sagte er. „Amerikaner, die jetzt in Frankreich leben. Beide hatten Visa, beantragten aber die Staatsbürgerschaft, oder zumindest eines der Opfer hatte sie. Das andere ist erst vor kurzem angekommen.”

      Adele nickte, um zu bestätigen, dass sie verstanden hatte. „Wozu brauchen Sie mich also?”

      Mrs. Jayne räusperte sich. Ihre Stimme war klar, sogar durch das Knistern der Lautsprecher. „Wir brauchen jemanden, der sich mit der DGSI auskennt, dem aber Amerika vertraut die Morde ihrer eigenen Leute aufzuklären. Die Einzigartigkeit der Verbrechen könnte auch jemanden mit Ihrem Fachwissen gebrauchen.”

      Adele runzelte die Stirn. „Was ist daran besonders?“

      Foucault antwortete: „Bislang

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