5 lange und 7 kurze Krimis. A. F. Morland

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5 lange und 7 kurze Krimis - A. F. Morland

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muss ich zugeben, dass mir das auch jetzt erst aufgefallen ist, weil alle Leute über das Jubiläum von Nils Armstrong sprechen.“

      Wieder Nils!, denkt Ralf, weil ihn das etwas ablenkt. Eigentlich will er nichts mehr davon hören. Seit er Andreas gefunden hatte, war sein Interesse an Raumschiffen wie weggeblasen. Und wenn jemand das Wort Apollo aussprach oder Armstrong oder EAGLE oder Orbiter, dann konnte es sein, dass er Schweißperlen auf die Stirn bekam. Immer noch. Wahrscheinlich würde das auch nicht mehr aufhören. Nur ganz dunkel erinnert sich Ralf daran, wie er später vom Dorfpolizisten befragt wurde und noch später von einem Kriminalhauptkommissar und danach von einem Mann, von dem er bis heute nicht wusste, wer er war, aber der immer sehr verständnisvoll nickte, wenn er einen Satz beendete.

      Die Zeit nach dieser Nacht erschien Ralf im Rückblick wie ein verworrener Alptraum. Und manchmal hatte er das Gefühl, bis heute nicht wirklich daraus aufgewacht zu sein.

      „Echt, dat muss ein Auswärtiger damals gewesen sein“, hört er jemanden sagen.

      „Ja, und warum sind dann noch weitere Kinder umgekommen?“, fragt jemand anderes und stört damit den lokalpatriotischen Grundkonsens am Tisch.

      „Ja, aber kannst du dir denn vorstellen, das jemand, der mit unseren Eltern zusammen im Festzelt gesessen und Bier gesoffen hat, sowas tun würde? Jemand, hier aus der Gegend?“

      „Vielleicht sogar jemand, der mit Neil Armstrong verwandt ist“, sagt Ilona. Diesmal die dünne, die jetzt dick ist. Einen Augenblick herrscht Schweigen, diese Bemerkung findet jeder unpassend. „Ich mein‘ ja nur“, sagt sie.

      Ihre Namensvetterin erlöst die Runde aus ihrer bedrückenden Stille.

      „Fährst du morgen nochmal deine Mutter besuchen, Ralf?“

      „Ja.“

      „Meine ist auch im Haus Widum Lengerich. Wir sind zufrieden. Also – sie und ich.“

      „Verstehe.“

      „Wann fährst du?“

      „Weiß noch nicht.“

      „Kannst du mich mitnehmen? Unser Wagen ist nämlich kaputt, aber wenn ich ihr zu erklären versuche, dass ich deswegen nicht zu ihr kommen kann, versteht sie das nicht.“

      „In Ordnung“, sagt Ralf.

      Ralf sitzt mit seiner Mutter im Tagesraum des Seniorenheims Haus Widum in Lengerich – zehn Kilometer von Ladbergen entfernt. Aber für Mutter ist das Ausland. Schon das Platt, das man hier spricht unterscheidet sich hörbar vom Ladberger Platt. Wie soll man sich da wohlfühlen? Darum hat sie sich lange gesträubt, hier her zu ziehen. Aber schließlich war es unumgänglich gewesen.

      „Ich hatte ja immer gehofft, dass du mal unseren Hof übernimmst“, sagt sie. „Aber das ist ja alles anders gekommen. Weißt du, was der Onkel Friedhelm gesagt hat: Selbst schuld, wenn du das Kind erst ein Jahr früher zur Schule lässt und dann auch noch aufs Gymnasium schickst. Selbst Schuld!“

      Ralf hat seit ein paar Jahren einen Lehrstuhl für Chemie in Zürich. Zuvor war er in New York, Sydney, Tokio und Delhi. Mal in der universitären Forschung und mal als Mitarbeiter an einem Forschungsprojekt in der Industrie. „Hauptsache weit weg, was?“

      Das musste einer von Mutters hellen Momenten sein.

      Sie sah ihn an.

      „So kann man das nicht sagen“, meinte er.

      „Nee?“ Sie runzelt die Stirn. „Du bist doch der Ralf, oder?“

      „Ja, der bin ich.“

      Die Tür geht automatisch und Rollatorengerecht zur Seite, aber der Mann der jetzt hereingefahren wird, sitzt im Rollstuhl. Er blickt starr drein. Aber Mutters Blick hellt sich auf, als sie ihn sieht.

      „Das ist der Herr, der so nett ist“, sagt sie. „Er hört mir zu.“

      „Ah, ja...“, murmelt Ralf.

      Die Altenpflegerin fährt den Rollstuhl an den Tisch.

      Der Mann lässt durch nichts erkenne, dass er Mutter überhaupt bemerkt hat. Er interessiert sich mehr für den Kuchen, der an seinem Platz steht, den er aber nicht ohne Hilfe essen kann.

      Die Altenpflegerin will ihn etwas näher an den Tisch fahren, aber die Rollen des Stuhls treffen auf einen Widerstand. Der linke Fuß ist vom Tritt gerutscht.

      „Oh tut mir leid“, sagt die Altenpflegerin. Sie ist noch jung. Eine neue. Und wohl auch etwas ungeschickt.

      „Das macht nichts“, sagt Mutter. „Links ist alles aus Holz bei ihm!“

      Ralf erstarrt, als er die hakenförmige Narbe auf der Stirn des Mannes sieht.

      Das ist er!, wird ihm klar und ein eisiger Schauder überläuft seinen Rücken. Wie oft hat er in die Gesichter gestarrt, immer wenn er Menschen begegnet war, die im passenden Alter waren, hinkten und eine Narbe am Kopf aufwiesen. Aber in diesem Moment gab es keinerlei Zweifel.

      „Ist er nicht nett?“, hört er Mutter sagen. „Ich weiß nur seinen Namen gerade nicht...“

      Grand Hotel – 4. Stock

       Krimi von Glenn Stirling

      Der Umfang dieses Buchs entspricht 126 Taschenbuchseiten.

       Die junge Journalistin Helen Teflin ist nicht nur hübsch, sondern auch klug und besonders hartnäckig. Sie ist an einem brisanten Fall dran, der den Deburo Werken erheblichen Schaden zufügen kann, wenn ihre Zeitung das publik macht. Der Chef dieses Konzerns Mr. Zlanabitnik sorgt daraufhin dafür, dass Helen für geisteskrank erklärt wird und in eine Heilanstalt eingewiesen wird.

       Henry Wallace, der Vorgesetzte von Helen Teflin, bittet den Baron und seine Freunde, die junge Kollegin dort herauszuholen und in Sicherheit zu bringen.

       Der Plan, der zuerst ziemlich einfach aussieht, entwickelt sich für alle Beteiligten brandgefährlich ...

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       Alfred Bekker

      © Roman by Author

      © dieser Ausgabe 2020 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

      Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

      Alle Rechte vorbehalten.

      

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