5 lange und 7 kurze Krimis. A. F. Morland
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Das sind die Leute, die Sie kennenlernen sollten:
Alexander von Strehlitz, genannt der „Baron“, 38 Jahre, 1,88 m groß, dunkelhaarig, gut aussehend, schlank und muskulös, sehr sportlich, abgeschlossenes Zoologiestudium, Hobbysegler und Hochseeschiffer mit Kapitänspatent für große Fahrt, bekannter Schriftsteller von Reiseberichten und Expeditionserlebnissen, Leiter von verschiedenen Expeditionen in Afrika und Südamerika, in Übersee durch seine Goodwillreisen zugunsten unterentwickelter Gebiete in Südamerika bekannt geworden, Sieger vom Indianapolis-Rennen für schwere Tourenwagen 1969, ebenso bekannt in Monte Carlo und der Jet-Society als brillanter Pokerspieler und Gesellschafter. Frauen vergöttern ihn, Männer schätzen ihn als prächtigen Partner und umsichtigen Leiter oft abenteuerlicher Unternehmungen.
Robert Burton, der Sekretär des Barons, 35 Jahre alt, 1,70 m groß, spärliches dunkelblondes Haar, korpulent, Brillenträger, gelernter Bankkaufmann, ein Mathematiker aus Passion, spricht sieben Fremdsprachen und hat ein fabelhaftes Gedächtnis, viel Sinn für Statistiken und Daten. Robert arbeitet seit Jahren für den Baron und weiß über dessen Finanzen besser Bescheid als der Baron selbst. Hat die Eigenart, immer dann französisch mit dem Baron zu sprechen, wenn es um Geldfragen geht.
Michel Dupont, genannt „Le Beau“, 28 Jahre alt, 1,75 m groß, drahtiger durchtrainierter Mann mit dunklem Haar, kantigem, nicht sehr schönem Gesicht mit zerschlagener Nase. Seit vielen Jahren dem Baron ein treuer Freund und Begleiter auf vielen abenteuerlichen Reisen. Le Beau ist gebürtiger Franzose, sehr leidenschaftlich, liebt Frauen und gutes Essen und Trinken, ist leicht zu erregen, ein ausgezeichneter Karatekämpfer, Motorbootfahrer aus Leidenschaft und begeisterter Reiter. Außer Frauen und Pferden liebt er auch rasante Wagen. Er ist gelernter Motorenschlosser und Flugzeugmechaniker.
James Morris, der Chauffeur des Barons, 31 Jahre alt, 1,94 m groß, sehr stark und breit, wiegt über zwei Zentner, Stirnglatze, sonst struppiges, dunkelblondes Haar, breites Gesicht mit Stupsnase. James war früher Artist, nämlich Untermann einer menschlichen Pyramide. Nach einer Knöchelverletzung verlor er sein Engagement und geriet in schlechte Kreise. Der Baron holte ihn gegen Kaution aus einem Lissabonner Untersuchungsgefängnis und fand in James den treuesten Anhänger, den ein Mensch sich denken kann. Wo James hinschlägt, blüht keine Blume mehr, aber gleichzeitig hat der Hüne ein friedliches gutartiges Gemüt, tut für den Baron alles, aber dass der Baron einen so mäßigen Autofahrer wie ihn zum Chauffeur gemacht hat, begreift James selbst nicht.
Das also sind der BARON und seine Freunde ROBERT, LE BEAU und JAMES. Ein echter und draufgängerischer Mann und seine Freunde. Ihr Feld ist die Welt, heute sind sie reich, morgen haben sie keinen roten Heller, und immer sind sie bereit, dem Teufel auf den Schwanz zu treten, wenn es gilt, anderen zu helfen, die in Bedrängnis sind. Keiner von ihnen ist ein Tugendbold, aber wenn die Lage es erfordert, halten sie eiserne Disziplin. Sie sind vier knallharte Männer, und für manch einen sind sie die letzte Hoffnung. Sie lieben das Abenteuer, sie lieben das Leben. Ob im Orkan auf See, im dampfend heißen Urwald oder auf schillerndem Parkett des Casinos von Monte Carlo, sie sind überall zu Hause. Es gibt Zeiten, da trinken sie Sekt und essen Kaviar, und es gibt Situationen, da teilen sie sich den letzten Tropfen lauwarmen und brackigen Wassers und kauen auf harter Brotrinde. Und immer bleiben sie Kameraden und halten zusammen … der Baron und seine Crew.
Prolog
Völlig normale Journalistin von Amtsarzt als verrückt erklärt
Oaks (eig. Meld.) Die bekannte Reporterin Helen Teflin wurde von zwei Amtsärzten für verrückt erklärt und in die staatliche Anstalt für Geisteskranke eingewiesen. Proteste halfen nichts. Auch der Anstaltsleiter Dr. Hamilton behauptete, die Frau sei geistesgestört und müsse sogar in der geschlossenen Abteilung „verwahrt“ werden. Wie wir erfuhren, hat sich die Journalistin, die bisher mehrere Geschichten aufgeklärt hat, die das Tageslicht scheuen, mit einer Sache befasst, die sich um den Tod des mexikanischen Arbeiters Zamrico dreht, der von einer Blechpresse erschlagen wurde. Wie es heißt, sollen an diesem Fabrikat der Presse schwere Konstruktionsmängel nachzuweisen sein. Henry Wallace, der Vorgesetzte von Helen Teflin, behauptet, man habe seine junge Kollegin mundtot machen wollen. Die Einweisung in eine Heilanstalt gleiche einem Begräbnis. Er aber werde Mittel und Wege finden, sie dort herauszuholen ...
1
Es begann an Charlys Arbeitsplatz und endete dicht vor der Hölle. Aber für Charly, den olivfarbenen Einwanderer aus Mexiko, waren es nur noch ein paar Sekunden, die er an allem teilnahm. Und er ahnte nichts.
Niemand in der Fabrikhalle ahnte etwas. Sie schoben mattsilbern blinkende Bleche unter die riesigen Pressen, zweiundzwanzig Stück in fünf Minuten war der genormte Akkord. Mindestleistung nannten das die REFA-Experten und -Zeitnehmer. Charly schaffte bis zu sechsundzwanzig. Aber damit war er auch nicht über einen gebrauchten Chevrolet, eine gemietete Bruchbude in Oaks und einen auf Raten laufenden Farbfernseher hinausgekommen. Schulden hatte er nach wie vor mehr, als er verkraften konnte.
Charly fühlte sich, gegen seinen früheren „Wohlstand“ in Mexiko, hier als Fürst. Und Charly schuftete wie besessen. Vor ihm die fast haushohe Deburo Presse, die aus einem glatten Stück Blech zweiundzwanzig bis sechsundzwanzig mal alle fünf Minuten eine Motorhaube für den Harrison-Traktor machte. Ein Zischen, ein sanftes Fauchen, fertig. Dreißig Tonnen Gewicht standen darüber, Bleche von einem Millimeter und mehr formten sich in der Presse wie Nudelteig.
Rechts von Charly gab es eine ganze Straße solcher Pressen, die vollautomatisch arbeiteten und bis zu neunhundert verarbeitete Bleche pro Stunde ausstießen. Charly aber hatte nun vier Monate an dieser Einzelpresse gearbeitet, in die bestimmte Stückteile von Hand eingelegt werden mussten. Ein von ihm beim Vorbeugen durchbrochener Lichtstrahl sorgte dafür und sollte dafür sorgen, dass die Presse sich nicht senken konnte, wenn der Arbeiter gerade unter ihr mit Kopf und Oberkörper war, um das Blech einzurichten. Vier Monate lang hatte das so geklappt. Tausende und Abertausende von Malen. Und es würde noch genau drei Sekunden lang so sein.
Das Blech flog auf der anderen Seite auf dem Schlitten weg, die Presse ging zischend hoch, Charly schob das flache, ungeprägte Blech vor, rechts in die Passer, links in die Passer und ...
Da geschah es! Obgleich der Lichtstrahl unterbrochen und die Presse davon gestoppt sein musste, klickte es oben, wie es immer der Fall war, bevor sie sich senkte.
Aber der Lärm in der Halle überdeckte dieses Geräusch, und Charly hörte es nicht. Er hatte bloß plötzlich das Gefühl, etwas könnte nicht in Ordnung sein. Er hielt inne, wandte sich um, aber da war es schon zu spät. Es kam viel zu schnell, und er konnte nichts dagegen tun. Und er spürte kaum noch etwas.
Als sich die Presse wieder gehoben hatte und sie ihn fanden, war das, was von ihm übrig war, grauenhaft anzusehen. Der Vorarbeiter Higgins bekam einen Nervenschock. Der hinzugeeilte Ingenieur Kurtz musste sich übergeben und