Roman-Paket Western Exklusiv Edition 11 Romane - Sammelband 7021. Pete Hackett

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Staubwolke umhüllte Old Tate Slocum, als er bei den mondbeschienenen Planwagen vom Pferd sprang. Big Joe, Luke Enfield und Jack Randlett blickten ihn nur flüchtig an. Ihre Augen wirkten leer, ihre verkrampften Mienen waren schweißbedeckt. Dann spähten sie wieder an den Fahrzeugen vorbei zu den beiden Reitern, die dort, wo der schwarze Schlund der Puma Gulch in die Hochebene mündete, reglos auf ihren Gäulen hockten.

      Das von der bläulich schimmernden Silhouette des Gebirges umschlossene Land war bretteben. Dürre Hartgrasbüschel wuchsen aus der seit Wochen ausgetrockneten, zu Staub zerfallenen Erde. Die Luft war kühl. Weiße Wolken schwammen in einem Meer von Sternen.

      Müde standen die Zugpferde im Geschirr. Die Reittiere waren an den MurphyWagen festgebunden. Old Tates Gaul war so abgetrieben, dass sein Besitzer ihn ebenfalls festleinen musste. Der Schatten der Fuhrwerke lag auf den Männern. Erst als der Oldtimer stumm und entschlossen ein Gewehr vom mittleren Fahrzeug nahm, reagierte der Frachtwagenboss.

      »Lass das!« Seiner heiseren Stimme fehlte viel von der einstigen Härte. »Ja, zum Teufel, die Burschen da drüben gehören zu Morristers Crew. Aber es ist vorbei, und wir haben verloren, Tate. Leg das Gewehr zurück! Diese Bastarde sind hier, weil sie Linda haben.«

      »Ich weiß.«

      Slocum packte den Karabiner fester. Seine knochige Gestalt spannte sich. Im Mondlicht wirkte sein Ledergesicht wie von hundert Rissen durchzogen. Langtry starrte ihn verblüfft an.

      Einer der beiden Reiter bei der Schluchtmündung schrie wütend: »He, Langtry, ein Mann mehr auf deiner Seite hilft dir jetzt auch nicht mehr weiter! Verflucht, worauf wartest du noch? Ihr werdet diese verdammten Rumpelkästen ja doch nicht nach Salida, sondern in Morristers Camp am Bluebird Creek kutschieren. Und dort wirst du dann auch in aller Form deinen Frachtkontrakt an den Boss abtreten, wenn du nicht willst, dass ...«

      Old Tate schob sich an Langtry vorbei neben den Planwagen. Sein Gewehr spuckte einen Feuerstrahl. Eine Staubfahne flog wenige Yards vor den Reitern hoch. Die Gäule wieherten erschrocken. Fluchend zerrten die Banditen an den Zügeln. Big Joe Langtry riss den dürren Oldtimer heftig herum.

      »Hast du den Verstand verloren, Tate?«, brüllte er.

      Enfield und Randlett starrten den Oldtimer erschrocken an. Sein Grinsen wirkte gespenstisch. Es war das verzweifelte Grinsen eines Mannes, der entschlossen war, über den eigenen Schatten zu springen.

      »Denk, was du willst, Boss! Ich lasse es jedenfalls nicht zu, dass du diesem Hundesohn Morrister all das in den Rachen schmeißt, wofür Johnny Preston und Mike Griffin vorige Nacht noch gestorben sind! Ich habe mein Leben riskiert, um Healy, diesen Dreckskerl von Verräter, deswegen in die Hölle zu schicken, weil kein Gesetz da ist, das mir diese Arbeit abgenommen hätte. Zum Teufel, das alles darf nicht umsonst gewesen sein!«

      Das Gewehr war jetzt - Zufall oder nicht - dicht vor Big Joes Brust. Doch der breitschultrige Mann drückte es wie einen harmlosen Spazierstock zur Seite. Sein eckiges Gesicht war grau wie der Staub, der die Wagen, die Pferde und die Kleidung der Männer bedeckte. Seine Hände krallten sich in die Aufschläge von Old Tates Jacke.

      »Du lässt was nicht zu? Dass ich über mein eigenes Hab und Gut entscheide?«

      »Boss, darum geht’s doch längst nicht mehr«, keuchte Slocum. »Morrister wird nicht ruhen, bis er auch ...«

      »Du hast recht!«, knirschte Langtry. »Es geht um viel mehr! Nicht nur um Healy und um deine Freunde, die von ihm an Morristers Mörder verkauft wurden! Es geht um Linda! Hörst du, du alter, verrückter Kerl? Es geht um die einzige Frau, die mir, außer Larrys Mutter, je in meinem Leben wirklich was bedeutet hat! Morrister, dieser Teufel, blufft nicht! Seit es kein Gesetz mehr in Canyon City gibt, schreckt er vor nichts mehr zurück. Er wird sie töten, wenn wir nicht tun, was er verlangt!«

      »Ja, ich kenne ihn, Boss«, keuchte Slocum verzweifelt. »Gut genug jedenfalls, um zu wissen, dass Sie Miss Lindas Leben nicht retten, wenn Sie auf seine Forderung eingehen!«

      »Wie dann?«, schrie Big Joe und schüttelte ihn, als hielte er eine Stoffpuppe in den klobigen Fäusten.

      Panik flackerte in Old Tates Augen auf. Sein halbes Leben lang war Big Joes Wort fast so etwas wie Gesetz für ihn gewesen. Doch dann verwünschte er sich für die Angst, die in ihm hochstieg, wenn er in die wild blitzenden Augen des herrischen Mannes blickte.

      »Langtry!«, erklang ein Ruf von der Mündung der Puma Gulch. »Wir warten fünf Minuten, dass du mit den Wagen umkehrst und uns zu Morristers Camp folgst! Fünf Minuten, keine Sekunde länger, dann reiten wir los und berichten dem Boss, dass du’s darauf ankommen lassen willst.«

      »Da hörst du’s!«, ächzte Langtry. »Ich habe keine Wahl!«

      »Doch!«, schnappte Slocum, der krampfhaft das Gewehr festhielt. »Larry ist bereits unterwegs, um Miss Linda aus Morristers Camp wegzuholen.«

      Die Worte wirkten, als hätte er dem Frachtunternehmer ein Messer in den Bauch gestoßen. Big Joes Augen quollen hervor. Seine Hände fielen herab. Keuchend wich er zurück, bis er gegen einen Wagen prallte.

      »Langtry, hast du verstanden?«, schrie der Morrister-Reiter. »Entscheide dich, Mann!«

      Diesmal hörte Big Joe ihn nicht. Er starrte den sichelbärtigen Oldtimer mit aufgerissenen Augen an.

      »Du bist ja besoffen, Tate!«

      »Er ist hier, Boss! Und wenn er es nicht schafft, Miss Linda aus dem Camp dieser Schurken zu retten, dann schafft es keiner. Beim Henker, aus dem Jungen ist ein Kerl geworden, gegen den Morristers Killer lahme Krücken sind! Ein Feuerfresser, der ...«

      »Tate, von wem, zum Teufel, redest du?«, keuchte Langtry. »Doch nicht etwa von meinem Sohn?«

      Hastig berichtete Slocum, was geschehen war. Wie versteinert, mit einem Blick, der die Umgebung nicht mehr wahrnahm, hörte Big Joe zu.

      »Weiß der Henker, wie er’s anstellen will, Boss«, schloss Old Tate heiser. »Wir hatten keine Zeit mehr, darüber zu sprechen. Aber ich vertraue ihm. Er hat mein Wort.«

      »Das Wort eines Verrückten!« Langtry wischte sich mit der Hand über die Augen. Er stieß sich vom Wagen ab. »Ja, zum Teufel, verrückt sage ich, Tate! Verrückt, wenn du dich darauf verlässt, dass er uns aus der Patsche helfen will! Ausgerechnet Larry, dem ich damals wie einem störrischen Muli die Peitsche zu schmecken gegeben habe, weil ... Ach, zum Teufel damit! Ich will dir sagen, warum er hier ist, Old Man - um sich zu rächen! Du solltest doch wissen, wie er mich hasst. Glaubst du im Ernst, er wird auch nur einen Finger für uns rühren? Eher wird er noch Morrister helfen, damit wir Salida nur ja nie erreichen. Ja, genau das wäre der einzige Grund, dass er wirklich in Morristers Camp reitet!«

      »Mein Gott, Boss, denken Sie das tatsächlich von ihm? Von Ihrem eigenen Sohn?«

      »Mein Sohn, ja!« Joe Langtry lachte bitter. »Ein Taugenichts und Herumtreiber, ein Kartenhai und Revolverschwinger! Glaub ja nicht, ich habe ihn seit damals aus den Augen verloren und weiß nicht, was er in der Zwischenzeit getrieben hat. Nichts, worauf ich stolz sein könnte! Ich habe von überall her Erkundigungen über ihn eingezogen. Ich kenne das wilde Leben, das er geführt hat. Coltpoker-Larry nennen sie ihn drunten in Arizona und New Mexico. Der Name eines Schießers, dem nichts heilig ist, außer seine verfluchten Karten und sein Revolver! Und da redest du davon, dass ich ihm vertrauen soll!«

      »Wenn

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