Roman-Paket Western Exklusiv Edition 11 Romane - Sammelband 7021. Pete Hackett

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Roman-Paket Western Exklusiv Edition 11 Romane - Sammelband 7021 - Pete Hackett

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Kopf. Gehetzt blickte Clay zur Kutsche. Zwanzig Yards, und er würde Scobey mitschleppen müssen. Nein, es war nicht zu schaffen. Er presste sich neben Scobey enger gegen den Felsblock und lud sein Gewehr durch.

      Die Kutsche stand fluchtbereit. Die Pferde waren durch das Fahrzeug vor den Schüssen der Indianer geschützt. Aber Clay hatte nur die Wahl, seinen und Scobeys Skalp so teuer wie möglich zu verkaufen.

      11

      Clinton befestigte gerade die frischgefüllte Wasserflasche am Sattel, als er die Schüsse hörte. Er drehte sich sofort zu Joana um. Sie saß noch auf dem umgestürzten Baum neben der Quelle. Ungläubiges Erschrecken spiegelte sich in ihren Augen.

      »Komm!«, sagte der Revolvermann rau. »Wir müssen weiter, bevor sie auch uns erwischen.«

      Sie erhob sich, blieb jedoch jenseits des niedrig flackernden Feuers.

      »Du hast also damit gerechnet, dass sie noch immer hinter uns her sind«, flüsterte sie. »Trotzdem ...«

      »Komm endlich!«, unterbrach er sie barsch. »Wär' es dir lieber, wir würden nun auch in der Klemme stecken? Damit wäre Clay und dem Zeitungsschreiber nicht geholfen. Verdammt noch mal, wir haben das Geld und wir leben. Nichts sonst ist wichtig!«

      Joana presste die Hände vor der Brust zusammen und atmete heftig. Dabei sah sie ihn an, als würde sie zum ersten Mal erkennen, wie er wirklich war. Ein Flackern von Angst und Abscheu war plötzlich in ihrem Blick.

      »Du hast mich betrogen, Rhett! Genau wie damals, als du mir die Nachricht von Clays Tod gebracht hast.«

      »Später, wenn wir in Sicherheit sind und Gras über die Sache gewachsen ist, wirst du sicher alles verstehen«, sagte er rau. Er ging um das Feuer herum zu ihr. Als er nach ihrem Arm griff, wich sie aus. Plötzlich lief sie an ihm vorbei zum Pferd. Er begriff sofort, was sie wollte.

      »Joana!«

      Er stürzte hinterher. Da zerrte sie Clays Winchester 66 aus dem Sattelfutteral und legte auf ihn an. Clinton blieb ruckartig stehen.

      »Sei nicht verrückt, Joana!«, beschwor er sie. »Du kannst nichts mehr für sie tun.«

      »Wenn die Cheyennes sie töten, hast du sie auf dem Gewissen, Rhett.«

      »Sie haben die Kutschenpferde! Sie haben Waffen! Wenn ...«

      »Und du hast fünfzehntausend Dollar, Rhett! Dafür nehme ich mir das Pferd.« Sie warf ihm den Geldkoffer vor die Füße.

      »Wahnsinn!«, keuchte Clinton. Schweißperlen glitzerten auf seiner Stirn. »Du reitest in den Tod, Joana! Um Himmels willen, denk doch nur eine Minute vernünftig nach! Ich hab doch alles auch getan, weil ich nicht wollte, dass du ...«

      »Bleib stehen, Rhett!«, drohte sie, als er sich bewegte. »Zwing mich nicht zum Äußersten!«

      »Du wirst nicht schießen nach allem, was ...«

      »Gerade deshalb!« Ihre Stimme klang wie brechendes Glas.

      Clinton schrie: »Verdammt, ich bin erledigt, wenn du mich ohne Pferd mitten in der Wildnis zurücklässt!«

      Joana presste die Lippen zusammen. Ihre Miene war starr. Als sie sich in den Sattel schwang, kam das Gewehr kurz aus der Richtung. Da hielt Clinton auch schon seinen Colt in der Hand. Es war eine Reflexbewegung. Sie wurde ihm selber erst bewusst, als er die Waffe bereits im Anschlag hielt.

      »Das ist dein wahres Gesicht, Rhett«, sagte die Frau tonlos. Sie ließ die Winchester sinken. »Wenn du wirklich bereit bist, mit meinem Leben für das Pferd und die fünfzehntausend Dollar zu bezahlen, dann schieß!«

      Clinton atmete stoßweise. Nach einer Weile überwand sie sich und zog das Tier herum.

      »Joana!«, schrie er verzweifelt, ließ den Colt fallen und rannte zu ihr. Der Braune scheute. Joana schlug mit dem Gewehr zu, streifte Clinton jedoch nur an der Schulter. Der Schmerz entfachte wilde Wut in ihm. Rücksichtslos riss er die Frau aus dem Sattel. Sie schrie, als sie hart auf die Erde stürzte. Schon war er über ihr.

      »Das wirst du mir büßen!«, keuchte er. Sein sonst glattes und kühles Gesicht war verzerrt. Ihr windender, bäumender Körper versetzte ihn wie in einen Rausch. Der Wolf in ihm war erwacht.

      »Lass mich los, Rhett!«, schrie die Frau verzweifelt. »Ich hasse dich!«

      »Trotzdem wirst du nicht Clay, sondern mir gehören«, knirschte er wie von Sinnen.

      Da erwischte sie seinen im Gras liegenden Colt. Clinton erstarrte, als sie ihm die Mündung vors Gesicht hielt. Das halbirre Feuer in seinen Augen erlosch. Noch pfiff der Atem zwischen seinen Lippen. Er erkannte die Entschlossenheit in ihrem Blick. Noch härter jedoch traf ihn der Ekel, der sich deutlich auf ihrer Miene abmalte.

      Er ließ sie los, richtete sich auf, belauerte sie aber noch immer. Gerade sein Begreifen, dass er sie nun nie mehr für sich gewinnen konnte, höchstens durch Gewalt, machte ihn gefährlich. Das Knattern der Schüsse in dem weit hinter ihnen liegenden Tal lag wieder in seinen Ohren.

      »Na schön, reite zu ihm!«, höhnte der Revolvermann wild. »Vielleicht kommst du gerade noch zurecht, um zuzusehen, wie die Cheyennes ihn skalpieren. Weißt du auch, was dir bevorsteht, wenn die Rothäute dich erwischen?«

      Joanas Gesicht glich einer Kreidemaske.

      »Ich muss verrückt gewesen sein, als ich einmal glaubte, ich könnte mit dir glücklich werden, Rhett.«

      Clinton lachte schrill.

      »Viel verrückter ist es, wenn du nicht begreifst, dass ...«

      Er sprang so blitzschnell auf sie zu, dass sie nicht mehr reagieren konnte. Sein Schlag prellte ihr die Waffe aus der Hand. Sein Anprall schleuderte sie abermals nieder. Diesmal ließ er sich nicht von seiner Gier und Wut hinreißen. Rasch hob er seinen Colt auf. Als Nächstes steckte er die Winchester in den Scabbard am Sattel des Braunen zurück. Dann erst fuhr er herum. Er stand einen Moment wie versteinert. Joana hatte Bancrofts schwarzen Holzkoffer gepackt und in die Flammen geworfen.

      »Nein!« Rhett Clintons Schrei klang, als wäre er von einer Kugel getroffen worden. Er stürzte an der Frau vorbei zum Feuer.

      Flink wie ein Reh sprang Joana auf, lief zu dem Pferd und schwang sich in den Sattel. Clinton hatte den angesengten Koffer ins Gras geschleudert. Keuchend, Panik in den Augen, riss er sich die Jacke herab und erstickte mit ihr die letzten züngelnden Flammen. Dann erst hörte er den Hufschlag. Joana stob im Galopp davon.

      Eisiges Erschrecken durchfuhr Clay, als Scobey plötzlich schlaff gegen ihn sank. Dann sah er, dass der Zeitungsmann die Besinnung verloren hatte. Seine rechte Hüfte war blutig. Clay blieb jedoch keine Zeit, nach der Verletzung zu sehen. Drüben am Waldrand sprangen mehrere Indianer zwischen den Bäumen hervor. Ihre Bogensehnen schwappten. Sie rannten auf die von Clay niedergeschossenen Mustangs zu. Gleichzeitig wurde Clay auch von links beschossen. Verzweiflung packte ihn. Sein Karabiner knallte. Steinsplitter und zerfetztes Moos umwirbelten ihn. Bevor er richtig zielen konnte, lagen die Cheyennes hinter den Pferdekadavern auf der Erde und legten neue Pfeile auf.

      Kehlige Rufe flogen von Talhang zu Talhang.

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