DAS MEDIZIN-ESTABLISHMENT. H. T. Thielen
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73 So wird beispielsweise die so wichtige Ernährungslehre lediglich in einem Wahlpflichtmodul angeboten, moderne Forschungsansätze sowie die günstige und nachhaltige Naturheilkunde finden keine Relevanz.
74 Oft sind Studiengebühren pro Semester im 5-stelligen Bereich zu entrichten. Vgl. www.studieren-medizin.de: Humanmedizin in Deutschland. <https://www.studieren-medizm.de/66,1,humanmedizm_m_deutschland.html> [letzter Zugriff am 16. Juli 2018].
75 Siehe auch Kapitel: Schulmedizin versus Naturheilverfahren.
76 Ärzte sind verpflichtet, sich regelmäßig weiterzubilden, und wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse müssen zeitnah umgesetzt werden. Versäumen sie die Weiter-Qualifizierung, so ist dies nicht allein grob fahrlässig, sondern ein Vergehen, denn das Leben von Menschen ist gefährdet. Überdies können aus sich daraus entwickelnden Behandlungsfehlern bei Patienten Schmerzensgeldansprüche entstehen.
77 Vgl. K. Lieb, C. Koch: Ärztekorruption: Immuntherapie gegen Pharmaindustrie. Deutscher Ärzteverlag GmbH, Ärzteblatt Redaktion, 2013 <https://www.aerzteblatt.de/archiv/136750/ Aerztekorruption-Immun therapie-gegen-Pharmaindustrie> [letzter Zugriff am 26. Juli 2018].
78 K. Lieb, C. Koch: Einstellungen und Kontakte von Medizinstudierenden zur pharmazeutischen Industrie. Deutscher Ärzteverlag GmbH Ärzteblatt Redaktion, 2013 <https:// www.aerzteblatt.de/archiv/145340/Einstellungen-und-Kontakte-von-Medizinstudierenden-z ur-pharmazeutischen-Industrie> [letzter Zugriff am 27. Juli 2018].
79 Vgl. K. Lieb, C. Koch: Interessenkonflikte im Medizinstudium. Fehlende Regulierung und hoher Informationsbedarf bei Studierenden an den meisten deutschen Universitäten. GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung. 2014, Vol. 31 Issue 1, p1-12. 12p.
80 Die Berliner Charité hat beispielsweise ein Wahlpflichtfach-Seminar namens Advert retard, auf Deutsch „Langanhaltende Werbung“, etabliert, in dem zukünftige Ärzte erlernen, wo sie dem Einfluss der Pharmaindustrie ausgesetzt sind und wie sie sich dieser Einflussnahme entziehen können. Vgl. Deutscher Ärzteverlag GmbH: Deutsche gehen häufiger zum Arzt. Deutsches Ärzteblatt, 2010 <https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/39723/Deutsche-gehen-haeufiger-zum-Arzt> [letzter Zugriff am 26. Juli 2018].
81 Vgl. F. Fickweiler et a.: Interactions between Physicians and the Pharmaceutical Industry Generally and Sales Representatives Specifically and Their Association with Physicians, Attitudes and Prescribing Habits: A Systematic Review. BMJ Open, 7.9 (2017) <https://doi.org/10.1136/bmjopen-2017-016408> [letzter Zugriff am 16. Juli 2018].
82 Vgl. E. G. Campbell et al.: A National Survey of Physician-Industry Relationships. New England Journal of Medicine, 356.17 (2007), 1742–50 <https://doi.org/10.1056/NEJMsa064508> [letzter Zugriff am 25. Juli 2018].
83 Siehe auch H. T. Thielen: Tokoglifos, 2017, Pharmaindustrie, Ernährungsindustrie und Gesundheit.
84 In der Genfer Deklaration des Weltärztebundes sind derartige Ideale festgehalten, z. B. „Die Gesundheit meines Patienten soll oberstes Gebot meines Handelns sein“.
85 Vgl. D. F. Thompson: The Challenge of Conflict of Interest in Medicine. Zeitschrift Für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen, 2009 <https://doi.org/10.1016/j. zefq.2009.02.021> [letzter Zugriff am 15. Juli 2018].
86 Vgl. G. Irving et al.: International Variations in Primary Care Physician Consultation Time: A Systematic Review of 67 Countries. BMJ Open, 7.10 (2017) <https://doi.org/10.1136/ bmjopen-2017-017902> [letzter Zugriff am 15. Juli 2018].
87 Auf die Anzahl pro Tag umgerechnet behandeln die Ärzte in Deutschland statistisch gesehen ca. 45 Patienten pro Tag. Vgl. Deutscher Ärzteverlag GmbH: Deutsche gehen häufiger zum Arzt. Deutsches Ärzteblatt, 2010 <https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/39723/Deutsche-g ehen-haeufiger-zum-Arzt> [letzter Zugriff am 26. Juli 2018].
88 Vgl. F. Scheibler, H. Pfaff: Shared Decision-Making: Der Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess. 1st edn (Weinheim: Beltz Juventa, 2003).
89 Vgl. K. H. Beine, J. Turczynski: Tatort Krankenhaus. Droemer Knaur <https://www.droe mer-knaur.de/buch/prof-dr-karl-h-beine-jeanne-turczynski-tatort-krankenhaus-97834262768 84> [letzter Zugriff am 06. Mai 2018].
90 BGH GSSt 2/11 - Beschluss vom 29. März 2012.
91 Cochrane ist ein internationales Netzwerk, das die wissenschaftlichen Grundlagen für Entscheidungen im Gesundheitssystem verbessern will. Über 37.000 Menschen aus über 130 Ländern wirken daran mit, verlässliche und zugängliche Gesundheitsinformationen zu erstellen, die frei sind von kommerzieller Förderung oder anderen Interessenkonflikten (z. B. Pharmaindustrie).
92 Vgl. Cochran Deutschland: Wissen was wirkt. Die gängige Praxis ist nicht immer evidenzbasiert. Vom 15. November 2018.
93 Die Geschichte zeigt, dass sogenannte wissenschaftliche Erkenntnisse sich häufig als Irrtum erweisen.
94 IGeL-Leistungen sind individuelle Gesundheitsleistungen, für welche die Krankenkassen nicht leistungspflichtig sind.
95 Vgl. ABC der Krankenkassen: Individuelle Gesundheitsleistungen. IGEL, 2014 <https:// www.abc-der-krankenkassen.de/individuelle-gesundheitsleistungen.htm> [letzter Zugriff am 16. Juli 2018].
96 Vgl. Bertelsmann Stiftung: Knieprothesen — starker Anstieg und große regionale Unterschiede. <https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/knie prothesen-starker-anstieg-und-grosse-regionale-unterschiede> [letzter Zugriff am 27. August 2018].
97 Unter professionellem Urteilsvermögen versteht man die Fähigkeit, Wissen und Wissensfortschritte objektiv und unverzerrt anzuwenden.
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