Befreie dich selbst!. Matthias A. Exl
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Sie sehen schon, dass ich unterscheide zwischen mehreren Ebenen der Krankheit, resultierend aus der Erfahrung, die mich das Leben auf seine ganz eigene Art und Weise gelehrt hat. Die emotionale Krankheit bestand darin, dass ich mein Herz den Mitmenschen, aber vor allem den Menschen, die ich zu lieben glaubte, verschlossen hatte. Gleichzeitig funktionierte ich eifrig, um Steuern zu zahlen, zu konsumieren, zu präsentieren, vorzusorgen, abzusichern und einsam zu sein. Die seelische Krankheit, von der ich lange Zeit nicht einmal wusste, zeigte sich erst viel später, als sich das Leugnen meiner Seele mehr und mehr in starken Emotionen, Krankheit und Schlafstörungen manifestierte. Zwar hielt ich mich für einen spirituellen Menschen, doch in Wirklichkeit war ich nicht mehr als ein FFE, ein Fast-Food-Esoteriker.
Von tiefer Trauer erfüllt, begann ich alles zu hinterfragen und dann auch mit allem zu brechen – mit meinem Beruf, meiner damaligen Beziehung, meinen Freundschaften und vielem mehr. Was ich damals nicht wusste: Mein gesamtes gelebtes Außen, welches ich gerade aus meinem Leben verbannte, war nur eine Spiegelung meines Inneren. Sich von Dingen zu lösen, ohne sich innerlich zu wandeln, konnte nicht funktionieren. Denn ohne den inneren Wandel würde man im Kahlschlag bei Freundschaften, Beziehungen und Beruf nur die einen gegen andere austauschen. Durch Leid durfte ich auch dieses lernen und begann langsam zu erwachen. Ich begann ein neues Leben und ließ dabei alles zurück. Dieser Weg war schwierig; ich wurde mit den Ängsten konfrontiert, welche durch Veränderungen entstehen.
Heute bin ich an einem Punkt angekommen, bei dem ich mich selbst, aber vor allem das Selbst, den Lebensstrom, der alles lenkt bzw. Gott gefunden habe, auf einem Weg, der mich Demut lehrte. Dies ist nicht unbedingt im christlichen Sinn gemeint, nein, vielmehr als befreiende Demut vor der wunderbaren Schöpfung, der Spielwiese, die jener Strom für uns geschaffen hat, damit wir uns durch dessen Fügungen verwirklichen. Sollten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sich unter Umständen an dem Wort „Gott“ stoßen, ersetzen Sie es bitte mit einem Ihrem Glaubenssystem entsprechenden Wort. Sie werden das Wort „Gott“ sehr oft in diesem Buch finden. Gott, so wie ich ihn verstehe, ist weder personifiziert noch außerhalb von mir. Gott ist alles, alles ist Gott. In diesem Sinne ist auch das Wort „Gott“ nicht im klassischen kirchlichen Sinne gemeint, sondern als ein Symbol für das, was Sie unter Gott verstehen. Sei es Allah, Krishna, der Lebensstrom, das Selbst, die Schöpfung, Energie, Licht, Liebe usw. Ersetzen Sie das Wort in diesem Buch durch das Wort, mit welchem Sie sich wohlfühlen.
Dieses Werk soll dazu dienen, Ihre ganz individuelle Kommunikation mit dem Höheren Selbst zu finden, damit Sie selbst Ihr Gespräch führen und dadurch wertvolle Hilfe bei der Veränderung, bei der Transformation, bei Ihrer ganz persönlichen Befreiung erhalten. Dieses Buch wird Ihnen Wunderbares aufzeigen, es wird Sie näher zu sich selbst führen und Ihnen helfen aufzuwachen. Ich verspreche Ihnen schon jetzt, dass Sie in ein „Wunderland“ eintreten werden, dessen Existenz Sie sich vermutlich nicht einmal vorstellen können. Vor allem aber hoffe ich, dass Sie die allumfassende Liebe spüren werden, welche die Schöpfung genau für Sie empfindet, egal wohin Ihr Leben Sie bisher geführt hat. Denn glauben Sie mir: Alles hat einen tieferen Sinn, alles ist Ausdruck eines Plans und ja, Liebe. Doch leider wissen wir heute nur selten mit dieser Liebe umzugehen; kaum jemand weiß sie zu empfangen. Der Mensch hat verlernt, sich selbst zu vergeben, sich selbst anzunehmen, ja, sich selbst zu lieben.
Vertrauen Sie mir. Versuchen Sie, vorbehaltlos zu lesen und zu spüren. Konsumieren Sie dieses Buch nicht einfach nur, um in Gedanken an die Leistung am Abend sagen zu können, Sie hätten 20 Seiten gelesen. Fühlen Sie Seite für Seite, erlauben Sie sich, bei einer Seite innezuhalten. Dies ist wichtig, damit Sie den Prozess der Befreiung beginnen können. Denn, lieber Leser, wenn Sie zu schnell sind und z. B. gewisse Dinge nicht für sich aufschreiben wollen, werden Sie an der Tür, die Ihnen der Lebensstrom gerade aufzeigt, vorbeilaufen. Sie werden sie schlichtweg übersehen – was nicht weiter schlimm sein wird, da Sie dies nicht einmal bemerken und nur in Ihr altes vertrautes Leben zurückkehren werden. Nehmen Sie sich daher die Zeit, die Ruhe, und legen Sie dieses Werk auch einmal zur Seite. Erlauben Sie sich, nicht perfekt zu sein. Lesen Sie nur dann, wenn es Ihnen Freude bereitet, und erlauben Sie sich auch, ein Kapitel noch einmal zu erfahren. Geben Sie den Worten den Raum, sich in Ihnen zu entfalten, denn dann werden Sie nicht nur wissen, Sie werden es erfahren haben. Glauben Sie mir, dies ist ein sehr großer Unterschied!
Und nun, liebe Leserin, lieber Leser, versuchen wir es, fangen wir an, einige Dinge in Ihrem Leben zu hinterfragen. Willkommen auf unserer Reise!
„Wandlung ist notwendig wie die Erneuerung der Blätter im Frühling.“
Vincent van Gogh (1853 – 1890), niederländischer Maler
Bin ich ein Sklave unserer Zeit?
Unsere Gesellschaft fordert von uns unter vielen Dingen vor allem eines: Leistung. Schon im Kindesalter wird uns gelehrt, welche Faktoren für ein glückliches Leben wichtig sind. Prüfen Sie sich selbst: Von welchen der nachfolgenden Glaubenssätze sind Sie momentan überzeugt, welche würden Sie mit „Ja“ beantworten?
1. Nur wer etwas leistet, wird belohnt.
2. Schaffe Vermögen, solange du kannst, damit du es in der Not hast.
3. Mein Wert wird durch meinen Status bestimmt – Titel, Firmenhierarchien, Ruf, finanzielle Erfolge, Statussymbole (Haus, Autos, Kleidung, Freizeitaktivitäten etc.).
4. Ich arbeite sehr viel, vor allem aber mache ich dies für meine Familie. Deswegen habe ich wenig Freizeit und brauche daher mehr Ruhe und – wenn möglich – Ausgleich für mich selbst.
5. Mir ist wichtig, was andere Leute über mich denken und reden.
6. Wenn ich genug geschafft habe, dann werde ich mir meine Träume verwirklichen.
7. Geld macht glücklich, oder: Es ist schon gut, wenn man welches hat, vieles geht dann einfacher.
8. Ich habe keine Zeit, krank zu sein.
9. Insgeheim weiß ich, dass ich mich absichern muss, auch vor meiner Familie. Niemand weiß, was morgen ist. Beziehungen werden sehr häufig getrennt.
10. Ich glaube schon, dass ich an etwas glaube, sei es an Gott oder wie auch immer es benannt wird, jedoch beschäftige ich mich nicht wirklich damit.
Ein „Ja“ zu mehreren dieser Glaubenssätze schafft schon die Grundbedingung, welche Sie in die Realitätsfalle tappen lässt – in genau die Falle, welche Sie dann irgendwann zum Sklaven macht. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass mindestens 95 % der Menschen, die in der westlichen Hemisphäre leben, sich als Sklaven fühlen und dadurch Unzufriedenheit spüren. Doch sie können nicht genau definieren, woher diese stammt.
Wenn Sie davon überzeugt sind, dass die wenigen Glaubenssätze, die nur als Beispiele gedacht waren, der Wahrheit entsprechen, muss ich Sie enttäuschen. Sie mögen momentan in Ihrer Realität der Wahrheit entsprechen. Doch Sie sind es, der genau diese Realität erschaffen hat. Ihre eigene ganz persönliche Hölle oder auch Ihren Himmel, je nachdem. Das Prinzip der Befreiung führt Sie aus dem heraus, was Sie Realität nennen. Es erlöst Sie von den Ängsten, die Sie hindern, in „Freiheit“ zu leben.
Was macht mich zum Sklaven?
Wenn Sie jetzt resigniert sagen, dass das Leben eben so sei und dass man ohne diese „Werte“ eben nicht bestehen könne, stimme ich Ihnen zu. JA, denn mit diesen Werten wird Ihre Realität – etwa Ihr Arbeitsplatz oder die Führung in der Firma – widergespiegelt, Sie werden Ängste erleben und unfrei sein. Sie