Befreie dich selbst!. Matthias A. Exl
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Befreie dich selbst! - Matthias A. Exl страница 4
Das Firmenhandy läutet am Sonntag um 20.24 Uhr. Der Mann hebt ab, spricht etwas länger mit seinem Kunden und legt genervt wieder auf.
Frau: „Schatz, wieso stellst du dein Telefon am Sonntag nicht einfach ab?“
Mann: „Du siehst doch ganz genau, dass meine Kunden erwarten, dass ich erreichbar bin!“
Welch schöner Satz! Rational betrachtet auch vollkommen korrekt und in sich schlüssig. Der Kunde hat tatsächlich erwartet, den Mann zu erreichen; und er wäre vermutlich auch empört gewesen, hätte er ihn nicht erreicht. Doch was war die dahinterliegende Emotion des Mannes, als er entschied, das Telefon nicht auszuschalten? Er hatte Angst vor der möglichen Konsequenz, wenn er nicht erreichbar gewesen wäre.
Seine Gedanken dazu waren zum Beispiel:
• Ich muss erreichbar sein. Wenn ich es nicht bin, ist der Kunde unzufrieden und kündigt.
• Wenn dieser Kunde kündigt, werden es andere auch tun.
• Dies könnte der finanzielle Ruin sein.
• Und außerdem machen es alle so; ich kann es mir gar nicht leisten, nicht erreichbar zu sein.
Und schon haben wir einen Mann, der durch eine Emotion unfrei geworden ist. Der Arme ist nun getrieben, sein Telefon 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche eingeschaltet bei sich zu tragen. Ich höre Ihre innere Stimme fragen: „Was soll das jetzt bedeuten, soll ich mein Telefon einfach abstellen und nicht mehr arbeiten?“ Nein, so einfach ist es nicht. Es geht nicht darum, den Zustand zu ändern, sondern vor allem die Einstellung und Emotion dazu. Ansonsten würde die ursächliche Angst bestehen bleiben und in anderer Form wiederkehren. Dies mag Ihnen seltsam erscheinen, doch die geistigen Gesetze funktionieren anders, als Sie es gewohnt sind. Vertrauen Sie mir in diesem Moment einfach nur und lesen Sie weiter.
Sie werden mir zumindest zustimmen, dass Emotionen – in unserem Beispiel Angst – unser Verhalten steuern. Jede unbewusste Emotion steuert unseren Verstand und dadurch auch unsere Realität. Wenn man jemanden gezielt darauf anspricht und es wirklich schafft, ihn zu seiner problematischen Emotion zu führen, dann hört man sehr oft als Antwort: „Ich kann eben nicht anders, ich bin einfach so.“
Oder aber Sie werden entgegnen, dass Sie über Ihr problematisches Verhalten Bescheid wissen. Warum Sie aber so fühlen, können Sie nicht erklären. Sie sehen, Ihr Verstand ist nicht wirklich so hilfreich, wie Sie sich das vorstellen. Ihr eigener Verstand ist es nämlich, der viele Gründe finden wird, warum das, was Sie tun, eigentlich so in Ordnung ist. Wir nennen das in unserer Heilarbeit den „Ego-Anteil“. Dieser Anteil besteht primär aus Emotionen, Trieben und Begierden, die uns unfrei machen. Diese Kräfte sind größtenteils im Unbewussten verborgen und werden vom Verstand als Teil des Ichs verteidigt. Aus diesem Grund kann es sogar sein, dass Sie beim Lesen solcher Zeilen Ärger empfinden. Es ist der Versuch des „Ego-Anteils“, zu überleben.
Sie werden aber erkennen, ohne die zugrunde liegende Angst hätte der Mann aus unserem Beispiel das Telefon ohne Probleme ausschalten können. Interessant eigentlich – erfolgt ohne die Angst vor der Konsequenz eine ganz andere Handlung? Sie fragen sich sicherlich, was wäre für Sie die Konsequenz? Haben Sie Geduld, dazu kommen wir noch!
Lektion Nummer 1:
Ich bin, was ich glaube. Mein Leben ist, was ich glaube, dass es ist.
Das Leben – eine Strafkolonie?
Wir glauben, von unserem Verstand gesteuert zu sein. Wenn wir aber akzeptieren, dass unsere Emotionen unser Verhalten steuern, dann ist die Saat zur Veränderung aufgegangen. Unsere Sichtweise auf das Leben an sich hat dadurch die Möglichkeit bekommen, sich zu ändern.
Viele Menschen empfinden das Leben als Straflager. Sie müssen arbeiten und funktionieren, Tag für Tag, Woche für Woche. Freude empfinden sie über Urlaube, Wochenendausflüge und Shopping-Touren. Ist Ihnen aber schon aufgefallen, wie kurzlebig ein Einkaufsvergnügen ist? Wie lange hält das Hochgefühl durch den Kauf eines Artikels an? Bei Statussymbolen wird es noch viel interessanter, wieso kauft man diese? Eigentlich leistet man sich Dinge, welche man nicht braucht, um Menschen zu beeindrucken, die einen nicht mögen. Sehen Sie sich nun die nachfolgenden Sätze an und fragen Sie sich kritisch, welche davon der Wahrheit entsprechen:
1. Ich liebe meine Arbeit.
2. Durch meine Arbeit finde ich inneren Frieden.
3. Meine Arbeit inspiriert mich.
4. Ich bin glücklich und lebe meine Träume.
5. Ich arbeite, um zu leben; ich lebe nicht, um zu arbeiten.
Wenn alle diese Glaubenssätze für Sie der Wahrheit entsprechen, bringen Sie bitte das Buch ins Geschäft zurück und verlangen Sie Ihr Geld zurück. Oder blättern Sie weiter nach hinten zum Kapitel „Die Transformation“ und lesen Sie dort, wie Sie Ihren Mitmenschen helfen können. Sie scheinen dann nämlich ein wirklich erfülltes Leben zu führen.
Wenn aber nur einer der oben genannten Sätze noch nicht auf Ihr Leben zutrifft, gilt es, Dinge an sich zu ändern. Ja, es gibt einen perfekten Zustand, in dem man all dies erlebt. Doch diese Veränderung zum Positiven liegt an Ihnen bzw. genauer gesagt in Ihnen, da die Realität eben ein Spiegel Ihres Selbst ist. Wenn Sie sich dieser Aufgabe, der inneren Weiterentwicklung, nicht stellen, läuft Ihr Leben an Ihnen vorbei und wird dadurch sinnlos. Es gehört nämlich zum Wesen des Lebens an sich, glücklich zu werden, Zufriedenheit und innere Ruhe zu finden.
Kein Geld der Welt wird Ihnen Zufriedenheit, innere Ruhe und Glück kaufen können. Innere Bindungen, z. B. auch an Geld, erschweren Ihren Weg durch das Leben, Sie sollten mit leichtem Gepäck durch Ihr Leben reisen. Verstehen Sie mich jetzt nicht falsch – Geld an sich und ein Leben in Fülle sind weder „schlecht“ noch „gut“. Solange ich einen emotionalen Abstand zum Geld habe, es keine Ängste, Zweifel, Neid, Missgunst oder sonstige problematische Emotionen auslöst, kann ich damit auch gut in Fülle leben. Die Lösung für inneren Frieden liegt also nicht im Außen, sondern im Inneren und bei meinen Emotionen. Finanzieller Reichtum allein ist emotional gesehen keine Lösung.
Ein finanziell mehr als unabhängiger Mann kam zu einer Sitzung. Er war unglücklich mit seinem Leben, denn er hatte mit Existenzängsten zu kämpfen. Der Grund für seine Angst war, dass das viele Geld, das er besaß, „weniger werden“ könnte. Er versuchte daher ständig, es zu vermehren. Doch die Angst blieb. Es war ihm unmöglich geworden, das Geld positiv für sich zu verwenden, denn dies hätte seinen Reichtum geschmälert. Je mehr er aber versuchte, das gewünschte Sicherheitsgefühl zu erreichen, desto mehr wuchs seine Angst.
Ich erlebte Menschen, die finanziell mehr als ausgesorgt haben, aber mit Existenzängsten kämpfen. Im Grunde war es manchmal ihre Existenzangst, die sie in der Vergangenheit zu Höchstleistungen angetrieben und ihnen finanziellen Reichtum beschert hat. Doch die Angst bleibt, auch wenn das Ziel erreicht und Geld in Fülle verfügbar ist. Geld kann zugrunde liegende Emotionen, wie zum Beispiel Angst, nicht ändern. Die wichtigen Fragen im Leben lauten: Warum erlebe ich verschiedene Emotionen? Welche Handlungen resultieren daraus in meinem Leben? Schon jetzt sei Ihnen dieser schöne Lehrsatz gegeben, der der Wahrheit entspricht: