Ein Gloria zum Sterben. Susanne Gantner

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Ein Gloria zum Sterben - Susanne Gantner  Zürich-Krimi Stampfli

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allein und das geht nur mich etwas an.»

      «Wenn Sie kein Alibi für die Zeit haben, in der Melanie Hug ermordet wurde, geht uns das schon etwas an, Herr Meier. Oder was denken Sie?»

      Der Mann erblasste. «Okay. Ich ging nach Hause, weil ich leichte Kopfschmerzen hatte. Seit heute Morgen bin ich erkältet.» Er putzte sich die Nase. Es tönte glaubhaft.

      «Halten Sie sich bitte zu unserer Verfügung. Es kann sein, dass wir noch weitere Fragen haben. Das ist im Moment alles.»

      Hansueli Meier verschwand ziemlich kleinlaut.

      Stampfli schob den Stuhl zurück. «Natürlich ist er weiterhin verdächtig», meinte er, «aber ich denke nicht, dass er es war.»

      Es blieb Carmen Vico. Sie hatte auch kein Alibi.

      Da klopfte es erneut. Bevor Bonsai etwas sagen konnte, wurde die Tür aufgerissen.

      «Guten Abend, ich bin Jasmin Münger, die Tochter von Christian Münger. Ich dachte, ich komme heute vorbei, denn morgen bin ich den ganzen Tag weg.»

      «Okay, Frau Münger, nehmen Sie Platz. Sie waren nach der Probe im „Leuen“ und haben für die Tatzeit ein Alibi. Ihr Vater hat sich krankheitshalber entschuldigen lassen?»

      «Ja, sein Herz macht ihm immer wieder zu schaffen. Die Adventszeit ist eine grosse Belastung für ihn.

      «Kannten Sie Melanie Hug näher?»

      «Nur von den Proben. Ich sitze im Alt, Melanie hat im Sopran gesungen. Wir hatten nicht viel miteinander zu tun. Zum Glück. Sie war ein fürchterliches Tratschweib.»

      «Das hat schon jemand erzählt», wandte Bonsai ein. «Was hat sie denn so getratscht?»

      «Nun, ich habe bei der vorletzten Probe gehört, wie sie rumerzählt hat, Carmen mache auffällig viele Besuche beim Diakon. Ob Frau Amstutz nichts dagegen habe, wenn ihr Mann in fremden Gefilden jage?»

      «Das ist gemein», pflichtete Stampfli bei. «Hat Frau Hug über alle Sängerinnen solche netten Bemerkungen gemacht?»

      «Sie war eifersüchtig auf alle gutaussehenden Frauen, auf Carmen jedoch ganz besonders.»

      «Ist Ihnen bei der letzten Probe etwas aufgefallen? Haben Sie jemanden vor der Kirche gesehen, bevor Sie in den „Leuen“ gingen?»

      «Nein, tut mir leid.»

      «Dann wünschen wir einen schönen Abend und ihrem Vater gute Besserung. Vielen Dank, Frau Münger.»

      «Gute Nacht.»

      Damit war der letzte Besuch verschwunden.

      Stampfli und Bonsai schrieben noch ihre Berichte und fuhren zurück zur Kripoleitstelle.

      Als sie in den Opel stiegen, meinte Heiri: «Zunächst gilt es herauszufinden, wer von den Chormitgliedern Linkshänder ist. Wir erstellen ja von jeder Aussage ein Protokoll und lassen die Betreffenden unterschreiben. Das ist unauffällig. Ich bin gespannt, wer mit links unterschreibt. Bei dieser Gelegenheit müssen alle, die im „Leuen“ eingekehrt sind, befragt werden, neben wem sie gesessen haben. Die Listen des Kirchenchorpräsidenten könnten fehlerhaft sein. Bis in zwei Tagen sollten wir fertig sein.»

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