Behindert! "Wie kann ich helfen"?. Adam Merschbacher
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Schwerbehinderte oder schwerstmehrfachbehinderte Kinder erhalten im Rahmen der Eingliederungshilfe heilpädagogische Maßnahmen. Zusätzlich können auch Pflegeleistungen gewährt werden.
Die Leistungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen umfassen zum einen die Leistungen der Rehabilitation für Menschen mit Behinderungen wie
• medizinische Rehabilitation, einschließlich ärztlich verordnetem Rehabilitationssport.
• Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben.
• Leistungen zur sozialen Teilhabe.
• Leistungen im Arbeitsbereich anerkannter Werkstätten für Behinderte.
Zum anderen gehören hierzu insbesondere
• Hilfen zu einer angemessenen Schulbildung (z. B. Hilfe zum Besuch einer Realschule), sowie heilpädagogische Hilfen für körperlich und geistig behinderte Kinder und Jugendliche, um ihnen einen Schulbesuch im Rahmen der allgemeinen Schulpflicht zu ermöglichen und zu erleichtern.
• Hilfe zur schulischen Ausbildung für einen angemessenen Beruf, einschließlich der Besuch einer Hochschule.
• Hilfe zur Ausbildung für eine sonstige angemessene Tätigkeit, wenn eine Berufsausbildung aufgrund der Art und Schwere der Behinderung nicht möglich ist.
• Hilfe in einer anerkannten Werkstatt für Menschen mit Behinderungen oder einer vergleichbaren Beschäftigungsstätte.
• nachgehende Hilfe, um die Wirksamkeit der Leistungen und die Teilhabe am Arbeitsleben zu sichern.
• Leistungsberechtigte in stationären Einrichtungen können für sich oder Angehörige Beihilfe für gegenseitige Besuche beziehen.
• Hilfe für Betroffene, die in einer Pflegefamilie betreut werden.
• Hilfe zur Beschaffung eines Kraftfahrzeugs, zur Erlangung der Fahrerlaubnis, zur Instandhaltung und zu den Betriebskosten eines Kraftfahrzeugs, wenn der Betroffene aufgrund seiner Behinderung auf die Benutzung angewiesen ist.
• Hilfsmittel, mit denen die durch eine Behinderung bedingten Mängel ausgeglichen werden können, wie Schreibmaschinen für Blinde, Blindenführhunde, Hörgeräte.
• Versorgung mit Körperersatzstücken, orthopädischen oder anderen Hilfsmitteln sowie die notwendige Unterweisung im Gebrauch, deren Instandhaltung und Änderung.
• Anleitung von Betreuungspersonen: Personen, die mit der Betreuung eines Menschen mit Behinderung betraut sind, können im Rahmen der Eingliederungshilfe mit den Besonderheiten, der Art und Schwere der Behinderung vertraut gemacht werden.
• wird ein Leistungsberechtigter in einer vollstationären Einrichtung betreut, umfasst die Eingliederungshilfe auch die Pflegeleistungen.
• Leistungsberechtigte können die Leistungen auch als trägerübergreifendes Persönliches Budget erhalten.
Die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen wird nach dem individuellen Einzelfall erbracht und in der Regel solange geleistet, bis ihre Aufgabe erfüllt ist.
Nähere Informationen zu den Leistungen und einer möglichen Unterhaltspflicht der Angehörigen kannst Du beim zuständigen Sozialamt erfragen.
Es klingt wie eine Saga aus 1000 und einer Nacht für Menschen, die bereits finanziell und psychisch ohnehin benachteiligt sind und das geschriebene sich ganz und gar nicht vorstellen können. So ging es vielen, als sie 2016 im Wetzlarer Kurier lesen mussten: „Interessant (…) ist, dass man in Syrien eine so große Familie haben kann, ohne dass der Staat irgendetwas dazugibt – während man in Deutschland mit dem Modell 4 Frauen und 23 Kinder 30.030 € (= im Jahr 360.360 €) Geld- und Sachleistungen leistungslos erhalten kann.“
Dass sich da die Kammhaare jedes Einzelnen bis zum „geht nicht mehr“ sträuben, ist nachvollziehbar, zumindest solange keine Details bekannt sind.
Ob diese Zahlen so stimmen, kann ja noch bezweifelt werden. Aber allein der Umstand, dass 28 Personen in einer Bedarfsgemeinschaft vom Staat Wohnraum und ausreichend Geld erhalten, ohne dass auch nur eine Person davon arbeitet, ist zumindest diskutabel für die Meisten.
Dies alles im Hinblick auf die Erfahrungen, die jeder Einzelne mehr oder weniger Bedürftige mit Behörden, Krankenkassen oder Versicherungsträgern machen musste, sorgt für Unverständnis.
Aber gehen wir den Vorgang mal ganz positiv an. Da gibt es einen Syrer, der 4 Frauen (der arme!) und 23 Kinder (Oh je!) mit nach Deutschland gebracht hat. Das lässt doch den Schluss zu, dass in diesem Land vieles möglich ist und völlig isoliert von Deiner persönlichen Situation, hat es auf Deine Anträge und Beschlüsse keinen Einfluss. Es zeigt Dir aber, dass Du keine Hemmungen und Gewissensbisse haben musst und lediglich Deine Möglichkeiten nutzen solltest oder Dir von Helfern den richtigen Weg zeigen lässt.
Faktencheck von https://correctiv.org
Auf eine Presseanfrage von CORRECTIV teilt die Bundesagentur für Arbeit mit, sie habe den Fall bereits 2017 detailliert berechnet. Laut den Medienberichten von 2016 waren 22 der 23 Kinder der Familie in Deutschland. Sie lebten aber nicht alle zusammen, sondern in vier separaten Bedarfsgemeinschaften, verteilt auf verschiedene Orte.
Alle Leistungen addiert ergeben laut Arbeitsagentur 10.062,82 Euro. Hinzu kommen die regionalen Kosten für den Wohnraum, den die Kommunen tragen müssen. Dafür seien überall die maximal möglichen Bedarfe angenommen worden. Zudem ging die Arbeitsagentur bei ihrer Berechnung sogar von 23 minderjährigen Kindern in Deutschland aus, was dem Bericht der Bild zufolge nicht der Realität entsprach.
Somit ist die Angabe von 30.000 Euro Sozialhilfe für die Familie falsch und irreführend. Es sei „ungefähr von einem Drittel der angegebenen Kosten auszugehen“, sagt die Arbeitsagentur. „Zu berücksichtigen ist auch, dass es sich um Ansprüche für 28 Personen handelt, die zudem auch in vier verschiedenen Haushalten leben.“ Die Sprecherin betont, dass diese Ansprüche auch für Familien gelten würden, die in Deutschland geboren sind.
Wenn man nicht alle richtigen Daten kennt, ist ein realistischer Vergleich nicht möglich. Zeitungsberichte haben andere Ansprüche. Man sollte dennoch solche Berichte kennen und analysieren, damit weder Neid, Missgunst, noch Wut sich in Dir einnisten kann.
9. Freunde und Erwartungen
„Blinde sehen mit den inneren Augen mehr als gesunde mit Adleraugen“
(unbekannt)
Die Angst vor dem Umgang mit Behinderten kommt meist daher, dass man mit seinen Erwartungen in Situationen kommt, die natürlich mit den Augen eines oder einer Behinderten nicht genauso gesehen werden.
Deshalb sollte man sich vorher sensibilisieren und sich fragen, was in meinem Gegenüber vorgeht und was man sich aus dieser Perspektive erwarten sollte. Es ist gar nicht so viel, wenn man sich einmal vorbehaltlos darüber Gedanken macht.
Der Mensch wird mit einer