Vor und nach der Jägerprüfung. Herbert Krebs

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Vor und nach der Jägerprüfung - Herbert Krebs

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weil die Gefahr bestehen kann, dass gründelndes Wasserwild möglicherweise ­toxisch wirkendes Blei aufnimmt.

      Aufbau einer Flintenlaufgeschosspatrone

      Flintenlaufgeschosspatronen

      Anstelle der Schrotladung kann aus einer Schrotpatronenhülse ein Flintenlaufgeschoss (FLG) verfeuert werden. Ein FLG ist ein Einzelgeschoss aus Blei, Kupfer, Messing usw., das aus dem glatten (auch ganz oder teilweise gezogenen) Flintenlauf verschossen wird. Die Stabilisierung beruht im glatten Lauf auf dem Pfeil-/Bolzenprinzip, eine Drallstabilisierung findet nur im gezo­genen Lauf statt. Führungsrippen erlauben das Ver­schießen des FLG auch aus engen Chokebohrungen, denn der Druck, den die stauchbaren Rippen auf die Laufwandung ausüben, ist nicht größer als der von Schroten einer normalen Schrotladung. Die Treffsicherheit der FLG ist in der Regel auf Schrotschussentfernung begrenzt, wobei aber spezielle Ladungen/Läufe bis 100 m tauglich sind. Einschießen zur Feststellung der Schussleistung und der Treffpunktlage ist unbedingt erforderlich. Die Verwendung des FLG auf Schalenwild ist erlaubt, ohne dass wie bei Büchsenpatronen die »Sachlichen Gebote« des BJagdG hinsichtlich der Mindestenergie auf 100 m (E100) beachtet werden müssen. Die Abprallneigung der FLG ist größer als die der Büchsenpatronengeschosse, was zu verstärkter Vorsicht hinsichtlich des Hintergeländes zwingt (auf Geschossfang achten).

      242 | Wie hoch ist die Mündungsgeschwindigkeit (V0) von FLG?

      Die V0 beträgt (je nach Ladung) etwa 410 – 470 m/s.

      243 | Welche Energie wird erreicht?

      Die Auftreffwucht liegt je nach Ladung bei 25 m (E25) um 1500 – 2000 Joule, bei 50 m (E50) um 1000 – 1500 Joule. Für den Schuss auf Schalenwild mit FLG ist keine Mindestenergie gefordert. Die noch leistungsstärkeren »Magnum«-FLG dürfen nur aus so beschossenen Waffen benützt werden.

      244 | Wozu dienen Flintenlaufgeschosse?

      Zum Schuss auf Schalenwild (meist auf Schwarz­wild) bei Drück- und Treibjagden (sowie zu Fangschüssen mit der Flinte auf Schalenwild).

      245 | Wozu dienen die schrägen Rippen am Flintenlaufgeschoss?

      Sie ermöglichen dessen Durchgang durch die Würgebohrung, wobei die Bleirippen zusammengepresst werden. Sie geben dem Geschoss keine stabilisierende Rotation.

      246 | Wie weit kann ein Flintenlaufgeschoss das Hintergelände gefährden?

      1200 m bei einem Abgangswinkel von ca. 30 Grad (viermal so weit wie beim Schrotschuss). FLG prallen leicht von Hindernissen ab (auf ­Geschossfang achten!).

      247 | Welche Masse haben Flintenlauf­geschosse?

      Je nach Kaliber etwa (19)24 – 39 g.

      248 | Welche V0 haben unterkalibrige Treibkäfig-FLG?

      Die V0 liegt bei ca. 580 – 600 m/s und verringert sich bei V50 auf ca. 520 – 550 m/s.

      249 | Wie hoch ist die Auftreffenergie unterkalibriger Treibkäfig-FLG?

      Bei 50 m kann die Auftreffenergie bis 3000 Joule betragen.

      250 | Ist der Schuss mit dem Flintenlauf­geschoss auf sämtliches Schalenwild erlaubt?

      Ja, denn an FLG werden keine ballistischen ­Bedingungen für den Schuss auf Schalenwild ­gestellt.

      251 | Was verleiht dem Flintenlaufgeschoss seine Richtungsstabilität?

      Der vorne liegende Schwerpunkt (Pfeil- bzw. Bolzenstabilisierung).

      Büchsenpatronen

      Wir unterscheiden grundsätzlich nach:

      • Schonzeitpatronen, die nicht für Schalenwild zugelassen sind (das sind die Randfeuerpatronen Kaliber .22 sowie die Zentralfeuerpatrone .22 Hornet)

      • Rehwildpatronen, die für übriges Schalenwild nicht zugelassen sind (Kaliber unter 6,5 mm, z. B. .222 Rem., 5,6 × 50(R), 5,6 × 52 R, 5,6 × 57(R), 6 × 70 R, .243 Win. sowie alte ­Patronen mit einer E100 unter 2000 Joule wie die 9,3 × 72 R)

      • Universal-Schalenwildpatronen für Rehwild und Hochwild (das sind die gebräuchlichsten Patronen wie 6,5 × 57, 7 × 57, 7 × 64, .270 Win., .308 Win, .30-06, 8 × 57 JS, 8,5 × 63 und deren Versionen mit Rand, für die eine große Zahl von Laborierungen verfügbar ist)

      • Hochwildpatronen für starkes Hochwild (z. B. 8 × 68 S, 9,3 × 62, 9,3 × 64, 9,3 × 74 R)

      • Gamspatronen (besonders »rasante« Patronen für Weitschüsse wie die entsprechenden Ladungen der 6,5 × 57, 6,5 × 65, 6,5 × 68 und .270 Win.). Die in den anderen Alpenländern beliebten Gamspatronen kleinerer Kaliber wie .243 Win. oder 5,6 × 57 sind in Deutschland auf Hochwild nicht zugelassen.

      Schonzeitpatronen

       (KK-Munition v.l.):

      .22 kurz

      .22 lang (lfB)

      .22 Magnum

      .22 Hornet (Zentralfeuerpatrone)

      Übersicht über häufig verwendete Büchsenpatronen: 6,5 × 54 Mannl.-Schönauer, 5,6 × 57, 6,5 × 52 R, 5,6 × 52 R, 5,6 × 50 R Mag., .243 Win., .22–250 Rem., .224 Weatherby, .223 Rem. .222 Rem. Mag., .222 Rem. (v. l.)

      .17. Rem., 9,3 × 72 R, 6 × 70 R, 6,5 × 68 R, .243 Win., 9,3 × 74 R, 8 × 68 S, 8 × 57 IS, .308 Win., 7 × 65 R, 7 × 64, 7 × 57 R, 6,5 × 57 R (v. l.)

      Wirkungsweise: Unterschieden werden Zerlegungs-, Teilzerlegungs- und Deformationsgeschosse sowie Voll- bzw. Vollmantelgeschosse.

      • Teilzerlegungsgeschosse sind so konstruiert, dass der vordere Teil zerlegt (Splitterwirkung), während der massivere hintere Teil Tiefen- und Durchschlagswirkung mit Ausschuss ergeben soll. Nach diesem Prinzip wirken z. B. das Brenneke TIG, das RUAG Ammotec ID-Classic und das H-Mantelgeschoss, aber auch die bleifreien Teilzerlegungsgeschosse wie das Sax KJG.

      • De­formationsgeschosse zerlegen kaum. Sie »pilzen auf«, d. h., sie vergrößern – angepasst an den jeweiligen Zielwiderstand – durch Aufstauchen ihren Querschnitt. Eine solche Konstruktion ist z. B. das Swift A-Frame, aber auch die deformierenden (»bleifreien«) Kupfervollgeschosse wie das Barnes-»TTSX« oder das Reichenberg HDB.

      • Voll- und Vollmantelgeschosse (Solids) sollen nicht zerlegen und dienen in kleinkalibrigen Patronen entweder dem Schuss auf Pelzträger oder in Großkalibern für Dickhäuter.

      252 | Welche Bedingungen stellt der Gesetzgeber (D) für Büchsenpatronen beim Schuss auf Schalenwild?

      Für

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