Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018 - Pete Hackett страница 14
Vielleicht ein Tier...
Wenn, dann musste es beträchtliche Größe gehabt haben, sonst wäre es auf diese Entfernung nicht zu sehen gewesen. Coyoten konnten nicht so hoch klettern, schieden also aus.
Und sonst?
Es wimmelte in dieser lebensfeindlichen Umgebung nicht gerade von großen Tieren...
Reilly lenkte sein Pferd vorsichtig weiter, die Rechte jetzt in der Nähe des Revolvers.
Er wurde das untrügliche Gefühl nicht los, dass er beobachtet wurde. er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und dennoch sehr auf der Hut zu sein.
Vielleicht waren es herumstreunende Indianer, durch deren Jagdgründe er kam und die ihn nur etwas im Auge behalten wollten.
Aber ebenso gut konnte es sich El Tigres Meute handeln, die ihn gleich hier und jetzt, an einem Ort, an dem es keine Zeugen und keine Hilfe gab, umlegen wollten.
Ein gut gezielter Schuss...
Kein Hahn würde ihm nachkrähen. Sie brauchten ihn nicht einmal verscharren, das würde der nächste Sandsturm schon erledigen.
Da!
Jetzt war Reilly sich sicher. Das waren weder Tiere noch Indianer, denn beide verstanden sich besser auf das Anschleichen und Beobachten.
Das mussten Weiße sein, vermutlich sogar eine ganze Anzahl, denn es hatte sich an mehreren Stellen gleichzeitig bewegt.
Reilly überlegte, was er tun konnte.
Er zügelte sein Pferd.
Gerade noch rechtzeitig war ihm klargeworden, was hier gespielt wurde.
Dann donnerten die ersten Schüsse in seine Richtung und er riss das Tier brutal herum. Dann hing er seitlich im Sattel und benutzte sein Pferd auf diese Weise als Deckung.
Aus fünf oder sechs Winchester-Gewehren wurde auf ihn geballert, während Reilly seitwärts davonpreschte.
Auf Grund der ziemlichen Entfernung ging das Blei zumeist in den Sand oder ins Leere. Aber die Schützen hatten nicht länger warten können, denn in dem Moment, als Reilly sein Pferd gezügelt hatte, musste ihnen klar sein, dass der Major etwas bemerkt hatte.
Wenige Augenblicke später befand Reilly sich in einer engen, langgestreckten Schlucht. Er hetzte seinen Gaul voran, ohne zu wissen, ob es auch einen Ausgang gab.
Dann stoppte er ziemlich abrupt und wandte sich um.
Die Meute war noch nicht zu sehen, aber sie würde jeden Moment um die Ecke biegen. Reilly zog die Winchester aus dem Sattelschuh, riss das Wurfseil vom Sattelknauf, sprang aus dem Sattel und scheuchte sein Pferd davon.
Dann kletterte er einen steilen geröllhaltigen Hang hinauf, an dem ein paar braune Büsche klebten, die ihm vielleicht etwas Sichtschutz bieten konnten. Kaum fünf Meter kam er hinauf, dann war Schluss. Er hatte ein kleines Plateau erreicht von wo aus es keinen weiteren Aufstieg mehr gab. Von hier aus gingen die Felswände steil und schroff gen Himmel.
Dann vernahm Reilly Geräusche von galoppierenden Pferden, die über den trockenen Boden stampften.
17
Sie waren sieben Mann, alle bis auf die Zähne bewaffnet. El Tigre hatte sie hier her, in diese Einöde geschickt, um den fremden Gringo auszuschalten, der aufgetaucht war, um den ungekrönten Herrscher dieser Provinz herauszufordern.
Ein Blaurock war er, aber die Army würde ihm hier nicht helfen können. Hier konnte dem Major niemand helfen...
"Wir hätten ihn gleich mit dem ersten Schuss erwischen müssen!", meinte einer der Männer ärgerlich. "Wenn er uns jetzt durch die Lappen geht, dann ziehe ich euch eigenhändig das Fell über die Ohren!"
Er hatte ein hartes, sonnenverbranntes Gesicht, trug den Namen Coolidge und war für seine Männer in diesem Augenblick mindestens ebenso furchterregend, wie jener Mann, dem sie nachjagten.
"Verdammt, Ihr hättet ihn näher herankommen lassen müssen! Dann wäre das eine todsichere Angelegenheit gewesen!"
"Er hatte etwas bemerkt!", verteidigte sich einer der Männer, ein Mexikaner mit zwei Revolverholstern. "Wir konnten nicht länger warten!"
Sie zügelten ihre Pferde. Coolidge ließ den Blick umherschweifen. Nirgends etwas zu sehen. Irgendwo in der Ferne konnte man Pferdehufe hören.
"Aber du bist dir sicher, dass es der Richtige war, ja, Lopez?"
"Si, Amigo! Ich habe ihm schließlich in Pacos Bar gegenübergestanden! Dios! Er hat drei von uns über den Haufen geknallt! Mit dem ist nicht zu spaßen!"
In diesem Moment sah Coolidge die Spuren im Sand.
"Dorthin, Männer!"
18
Reilly sah aus seinem Versteck, wie seine Verfolger die schmale Schlucht entlangritten. Ihre Pferde schienen unterschiedlich schnell zu sein, jedenfalls kamen sie nicht in einer geschlossenen Kolonne, sondern einzeln oder in Zweiergruppen.
Allen voran ritt Coolidge, dann kam Lopez mit beträchtlichem Abstand. Keiner von ihnen blickte zurück zu den Gefährten. Ihre Aufmerksamkeit war nach vorn gerichtet, dorthin, wo sie den Major vermuteten.
Das Getrappel von Reillys Pferd war nicht mehr zu hören, aber sie sahen die Spuren seiner Hufe und hetzten ihnen nach.
Sie wusste nicht, dass sie einem Phantom nachjagten, das nicht mehr war, als ein reiterloser Gaul.
Einen Moment lang war Reilly sich unschlüssig darüber, ob er den Plan, den