Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018. Pete Hackett
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Читать онлайн книгу Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018 - Pete Hackett страница 15
Für Reilly war es entscheidend zu wissen, wie viele es waren. Sechs Mann? Sieben? Er konnte es nur schätzen und er musste sich auf diese Schätzung verlassen.
Reilly zählte bis sieben.
Die Nummer sieben war ein gutes Stück zurückgefallen, die Vorreiter waren bereits außer Sicht.
Der Major hörte den Mann herankommen; dann, wenige Augenblicke später, sah er ihn auch. Es war ein schwarzbärtiger Mexikaner. Der Sombrero hing ihm auf dem Rücken und in der Rechten hielt er ein Gewehr.
Reilly beschloss, sein Glück herauszufordern.
Es schien wie eine einmalige Chance, aber es konnte sich auch als ein verhängnisvoller Fehler entpuppen, wenn jetzt noch einer dieser Banditen auftauchte...
Reilly ließ seine Winchester zu Boden gleiten und nahm sein Lasso mit beiden Händen.
Der Mexikaner preschte genau in diesem Moment an ihm vorbei, aber dann erfasste ihn urplötzlich ein kräftiger Ruck.
Reillys Lassoschlinge hatte sich um die Schultern des Mannes gelegt und riss ihn aus dem Sattel, so dass er sich wenige Sekundenbruchteile später auf der Erde wiederfand.
Das Pferd stieg wiehernd auf die Hinterhand, denn sein Reiter hatte zunächst vergebens versucht, sich am Sattel festzuklammern. Für einen Moment drohte es zu straucheln. Es lief noch ein paar Schritte und blieb dann stehen.
Währenddessen versuchte der Mexikaner, sich aufzurappeln.
Er fluchte furchtbar und schien im ersten Moment kaum fassen zu können, was geschehen war.
Sein Gewehr lag irgendwo im Staub und so wollte er zum Revolver greifen.
Die rechte glitt zur Hüfte, berührte den Griff der Waffe, ließ sie dann aber doch stecken. Der Mexikaner stand wie erstarrt da und blickte direkt in die Mündung von Reillys Winchester, der sich plötzlich hinter den Sträuchern erhoben hatte.
Der Major lud seine Waffe mit einer energischen Bewegung durch.
"Keine Bewegung, Hombre!", zischte er. Der Mexikaner wusste, dass er keine Chance hatte, wenn er doch noch zu schießen versuchte.
Ohne, dass Reilly das ausdrücklich gefordert hatte, hob er daher die Hände.
"Nicht schießen, Senor!"
"Was würdest du mit mir tun, wenn die Sache andersherum stände, Amigo?"
Der Mexikaner erbleichte.
Aber Reilly hatte keineswegs vor, ihn einfach über den Haufen zu schießen.
Er war kein Killer.
Wenn er jemanden tötete, dann nur, wenn es keine andere Möglichkeit gab.
"Revolvergurt abschnallen!", befahl Reilly knapp und sein Gegenüber beeilte sich, dem nachzukommen.
Reilly kam den Hang hinunter, sammelte den Revolver und das Gewehr des Mexikaners auf. Er sah die Anspannung auf Seiten seines Gegenübers.
"Ich werde dir nichts tun, wenn du mich nicht dazu zwingst!", erklärte er und wandte sich dann dem Pferd des Mexikaners zu.
Eines der zwei Gewehre, die er jetzt in den Händen hielt, steckte er in den Sattelschuh. Dann schwang er sich in den Sattel.
Als er an dem Mexikaner vorbeikam, hielt er kurz und warf diesem die Feldflasche hin.
"Hier", murmelte er. "Wenn Ihre Freunde nicht auftauchen, um Sie abzuholen, dann werden Sie einen ziemlichen Fußmarsch bis Magdalena zurückzulegen haben..."
Dann gab er dem Gaul die Sporen und preschte davon.
Bald würden El Tigres Schergen sein reiterloses Pferd eingeholt haben und erkennen, dass sie hereingelegt worden waren.
Aber dann würde Reilly bereits einen guten Vorsprung besitzen.
19
Magdalena war eine der größeren Ansiedlungen in der Umgebung und verglichen mit San Pedro machte sie fast schon einen bedeutenden Eindruck.
Es gab einige größere Gebäude, zwei Hotels darunter und was die Spelunken anging, so hatten auch sie zumeist größere Ausmaße.
Reilly lenkte sein Pferd durch die geschäftigen Straßen, in denen sich Reiter, Fuhrwerke und Fußgänger drängten. Einen derart verschlafenen Eindruck wie San Pedro machte Magdalena nicht.
Reilly war sich darüber im Klaren, dass die Kerle, die ihm aufgelauert hatten, seine Spur wieder aufnehmen und ihm hier her folgen würden.
Und sie würden es ihm kaum in der kurzen Zeit verziehen haben, dass er sich von ihnen kein Loch in den Kopf hatte brennen lassen.
Sobald sie auftauchten, würde es also vermutlich Ärger geben, aber Reilly sah dem gelassen entgegen.
Aber er hatte einen Vorsprung und so konnte er sich zunächst einmal frei in der Stadt bewegen. Es kannte ihn niemand hier und ein Blick über die Passanten auf der Straße zeigte, dass er durchaus nicht der einzige Amerikaner in Magdalena war.
Das war gut so.
Er würde nicht so auffallen, wie in San Pedro.
Und vielleicht würde er auf Spuren stoßen, die ihn direkt in das Nest von El Tigre führten. Der Name Burnett kam ihm wieder in den Sinn. Und die Stimme...
Es würde mich nicht wundern, wenn einer der Yankees hier diesen Namen trägt!, überlegte er.
Um hier zu leben musste man einen guten Grund haben. Und bei den meisten, die über die Grenze gekommen waren, bestand er vermutlich einfach darin, dass sie zu Hause mit dem Gesetz in Konflikt gekommen waren und sofort ins Loch oder an den Galgen gekommen wären, würden sie sich dort noch einmal blickenlassen.
Nach seinem Aufenthalt in Pacos Bar in San Pedro und seinem Ritt durch die Einöde war Reilly nun nach etwas besserem und so fragte er einen Mexikaner nach einer guten Bar.
Der Mann nannte ihm eine und beschrieb ihm in gebrochenem Englisch den Weg.
Die Bar hieß El Dorado und war alles andere, als ein feiner Salon.