Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018. Pete Hackett

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Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018 - Pete Hackett

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war alles still.

      Ein Fuß vor den anderen, immer wieder und wieder.

      Dann strauchelte er plötzlich. In ihm war nicht mehr genug Kraft, um das Gleichgewicht zu halten. Er fiel hin und schlug hart auf den trockenen, aufgesprungenen Boden.

      Einfach liegenbleiben, dachte er. Und die Augen schließen.

      Die Versuchung war groß, aber er hatte den festen Willen, nicht aufzugeben.

      Einen Augenaufschlag lang geschah gar nichts. Nicht ein Muskel bewegte sich, nicht eine einzige Sehne seines Körpers wurde angespannt.

      Wenn ich jetzt nicht bald wieder hochkomme, ist es aus!, durchfuhr es ihm.

      Aber es war ihm bei diesem Gedanken nicht so zumute, als würde sich eine eisige Hand auf seine Schulter legen. Ihn fröstelte, aber das lag am Wundfieber, nicht an der Furcht.

      Nein, die Wahrheit war, dass es sich um einen ganz nüchternen Gedanken handelte. Fast so, als wäre es gar nicht sein Leben, um das es ging...

      Aber wenn er leben wollte, durfte er sich dieser gefährlichen Lethargie nicht hingeben, auch wenn es so naheliegend schien.

      Er nahm seine ganze Kraft zusammen, versuchte hochzukommen und brach dann gleich darauf wieder zusammen. Die Winchester, auf die er sich gestützt hatte, knickte ihm weg und fiel in den Staub.

      Er atmete tief durch, sammelte neue Kraft und versuchte es noch einmal.

      Diesmal hatte er mehr Erfolg. Taumelnd und ein wenig unsicher setzte er seinen Weg fort.

      Als es zu dämmern begann, hatte er die Ebene durchquert und die Bergkette erreicht. Sein Orientierungssinn musste trotz allem ganz gut funktioniert haben, denn die Stelle, an der er die Berge schließlich erreichte, war nicht weit vom Pass entfernt, den er nehmen musste.

      Er sah zur Sonne, die Horizont versank.

      Bald würde sie ihre letzten Strahlen über die Ebene schicken und dann würde es sehr schnell ziemlich dunkel werden.

      Und vor allem kalt.

      Reilly fror ohnehin schon erbärmlich, obwohl es eigentlich noch warm war. Er fror und gleichzeitig schwitzte er. Das Wundfieber war schlimmer geworden.

      Es würde eine schlimme Nacht werden, ganz gleich, ob er sich dazu entschloss, weiter zu marschieren, oder ob er sich etwas Schlaf gönnte.

      Zunächst schleppte er sich weiter.

      Wenn er sich jetzt niederlegte, wusste er nicht, ob oder in welchem Zustand er am Morgen erwachen würde. Jeder Meter, den er heute noch zurücklegen konnte, wollte er hinter sich bringen.

      Als die Dämmerung jedoch soweit fortgeschritten war, dass die Orientierung schwierig wurde, entschloss er sich doch widerstrebend dazu, sich einen Platz zum kampieren zu suchen.

      In seinem Zustand konnte er es sich einfach nicht leisten, auch nur eine halbe Meile in die falsche Richtung zu laufen.

      Er suchte also ein paar vertrocknete Sträucher zusammen und zündete sie an. Das ganze ergab ein notdürftiges Lagerfeuer.

      Burnett...

      Marquez...

      Diese Namen kamen ihm jetzt wieder in den Sinn. Und auch die Stimmen, die dazu gehörten.

      Er würde sie nicht vergessen.

      Niemals.

      Ihre Gesichter hatte er nicht gesehen, aber wenn es ihm gelang, dies hier zu überleben und er dann eines Tages einem dieser Halunken gegenüberstehen würde, dann würde er ihn an der Stimme wiedererkennen!

      Reilly war sich in dieser Beziehung vollkommen sicher. Die Stimmen dieser beiden Männer hatten sich unlöschbar in sein Bewusstsein gebrannt.

      Reilly legte sich auf den Boden. Dabei ließ er die Winchester immer in Reichweite. Dann fiel er in einen unruhigen, dumpfen Schlaf.

      6

      Es war die Kälte, die ihn am nächsten Morgen weckte. Eine Kälte, die alles zu durchdringen schien. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, vielleicht noch eine Stunde, dann würde sie sich über den Horizont schieben.

      Es war vielleicht nicht schlecht, die Morgenkühle zum Marschieren zu nutzen.

      Er richtete sich mühsam auf und warf einen kurzen Blick auf das Feuer. Es war längst niedergebrannt. Reilly setzte seinen Weg fort, während es langsam heller wurde.

      Schritt um Schritt setzte er vorwärts, während die Zeit verstrich. Ein paar Stunden rannen dahin, ehe er den Pass erreicht hatte.

      Dann brannte die Sonne wieder unbarmherzig auf ihn hernieder.

      Noch ein Schluck aus der Wasserflasche, dann warf er das leere Gefäß weg.

      Hier würde er nirgends Aussicht haben, Wasser zu finden.

      Hier gab es nur Staub, Felsen und Ödnis.

      Wie lange kann man unter diesen Bedingungen überleben?, dachte er.

      Es war fruchtlos, näher darüber nachzudenken. Bereits jetzt, nur kurze Zeit, nachdem er den letzten Schluck genommen hatte, fühlte sich seine Kehle bereits wieder staubtrocken an.

      Er spürte seine Beine kaum, wie sie einen Fuß vor den anderen setzten. Aber er hörte den Wind sein grausames Lied durch die Felsen pfeifen.

      Für einen kurzen Moment wunderte es Reilly geradezu, dass sich noch kein Geier eingefunden hatte.

      Mehr und mehr wurde Reilly von Schwindelgefühlen ergriffen.

      Schließlich kam er taumelnd zu Boden. Noch einmal spannte er seine Muskeln und Sehnen, um wieder hochzukommen, aber vergeblich. Er konnte den Staub mit den Lippen spüren.

      Er wollte nicht aufgeben, wollte sich noch geschlagen geben, obwohl es keine Aussicht auf Überleben mehr für ihn gab.

      Aber er hatte einfach keine Kraft mehr.

      Das ist es also!, dachte er. Das Ende...

      Vor seinen Augen begann sich alles zu drehen.

      Gnädige Dunkelheit senkte sich über ihn. Und dann war da gar nichts mehr. Nur noch namenlose Schwärze -

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