Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018. Pete Hackett
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Es war, als würde er aus einer unvorstellbaren Tiefe wieder auftauchen, hinauf, an die Oberfläche.
Das Licht schien unsagbar grell zu sein und tat in den Augen weh.
Bevor er die Augen öffnete, zögerte er etwas. Dann blinzelte er und hörte Stimmen.
"Wir hatten Sie schon fast aufgegeben, Major Reilly! Aber jetzt sind Sie über den Berg!"
Reilly kannte die Stimme. Sie gehörte Loudon, dem Doc von Fort Deming. Er blickte in die ruhigen, dunklen Augen des Arztes und schluckte.
"Sagen Sie am besten nichts, Reilly! Sie haben einiges mitgemacht und müssen immer noch mit Ihren Kräften haushalten!"
Reilly bemerkte, dass er in einem Bett lag. Es war heller Tag, aber er hatte keine Ahnung welcher. Sein Zeitgefühl war völlig durcheinander.
"Wie...?"
Es war kaum ein Krächzen, was da über seine Lippen kam. Und es klang für Reillys eigene Ohren regelrecht erbärmlich. Er wollte sich aufsetzen, aber der Doc drückte ihn mit sanfter Gewalt zurück auf sein Lager.
"Als der Geldtransport überfällig war, hat der Colonel einen Suchtrupp losgeschickt. Der hat Sie dann gefunden. Es ist erstaunlich, dass Sie es in Ihrem Zustand bis zum Pass geschafft haben..."
"Diese Hunde!", keuchte Reilly. Seine Stimme klang jetzt schon besser, so fand er.
"Es war die Bande von El Tigre, nicht wahr?"
"Ja!"
"Ach, übrigens... Wenn Sie wieder etwas besser beieinander sind, dann will der Colonel mit Ihnen sprechen."
Reilly grunzte etwas, aber das war nicht zu verstehen.
Dann, nach einer kurzen Pause, erkundigte er sich: "Wissen Sie, was er will?"
Der Doc lachte heiser.
"Na, was wohl? Das kann man sich doch an zwei Fingern abzählen!" Er zuckte mit den Schultern. "Ich schätze, dass er Ihnen einen Orden an Ihre Heldenbrust heften wird! Besondere Tapferkeit oder soetwas!"
Pah!, dachte Reilly sarkastisch. Ein Orden machte keinen der Männer wieder lebendig, die unter seinem Kommando gestanden hatten!
Dann schlief er wieder ein.
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Als er das nächste Mal erwachte, ging es ihm schon wesentlich besser.
Er spürte noch seine Schulter, aber der Verband, den der Doc angelegt hatte, war gut. Von der Wunde am Bein merkte er nur noch etwas, wenn er aufzutreten versuchte.
Ein paar Stunden später stand er frisch gewaschen und in einer neuen Uniform im Dienstzimmer von Colonel Devereaux.
Der Colonel war ein großer, grauhaariger Mann mit einem buschigen Schnurrbart und ruhigen, dunklen Augen, die Reilly wohlwollend musterten.
Er war der Kommandant von Fort Deming stand aufrecht hinter seinem Schreibtisch.
Rechts von ihm befand sich Owens, sein Adjutant, der sich ebenfalls erhoben hatte.
"Nun, wie geht es Ihnen, Major?", fragte Devereaux. Reilly versuchte Haltung anzunehmen, aber der Colonel winkte ab.
"Lassen Sie das, Reilly! Setzen Sie sich!"
"Ich danke Ihnen, Colonel!"
"Es tut mir leid, dass ich Sie nicht länger schonen konnte", erklärte Devereaux.
"Mir geht es gut", unterbrach Reilly. "Ich bin schon fast wieder richtig auf dem Damm!"
Devereaux lächelte nachsichtig.
"Ich weiß, dass Sie ein harter Brocken sind, der einiges einstecken kann, Major. Aber in diesem Fall überschätzen Sie Ihre Kräfte wahrscheinlich... Nun, wie dem auch sei... Der erste Grund dafür, dass ich Sie habe zu mir rufen lassen, ist diese Medaille hier!" Er deutete auf den Tisch und Reilly bemerkte den Orden, der dort bereitlag. "Mit solchen Dingen kann man natürlich auch warten, aber mit der anderen Sache geht das nicht. Wir müssen von Ihnen alles über den Überfall wissen. Alles, jede Kleinigkeit! Waren es El Tigres Leute?"
"Ja. Zwei von der Meute erwähnten diesen Namen."
Der Colonel nickte und sein Gesicht verdüsterte sich ein wenig.
"Das deckt sich mit dem, was Lieutenant McQuade und die Männer des Suchtrupps berichtet haben!", meldete sich Owens zu Wort. "Dieser Überfall trägt eindeutig die Handschrift dieses Teufels!"
"Wir hatten von Anfang an keine Chance", berichtete Reilly an den Colonel gewandt. "Sie waren in der Übermacht und hatten sich einen verdammt guten Ort ausgesucht, um uns zu überwältigen." Dann berichtete der Major, wie es ihm gelungen war, zu überleben. "Diese Leute scheinen es am liebsten zu haben, wenn es keinerlei Zeugen gibt, Colonel! Einer von den Männern lebte noch, als sie herankamen. Sie haben ihn einfach erschossen!"
Reilly hatte unwillkürlich die Hand zur Faust geballt.
"Ich verstehe, was Sie empfinden, Major. Aber mir sind die Hände gebunden." Er machte eine hilflose Geste. "Ich kann meine Soldaten nicht einfach über die Grenze nach Mexiko schicken! Das würde die schlimmsten diplomatischen Verwicklungen nach sich ziehen. Und die Mexikaner scheinen kein allzugroßes Interesse daran zu haben, diesen El Tigre zur Strecke zu bringen... Vielleicht hat er sogar den Provinzkommandanten bestochen, wer will das schon ausschließen?"
"Schlechte Aussichten also", brummte Reilly missmutig. "Aber es kann doch nicht so bleiben, wie es ist! Diese Hunde kommen über die Grenze, überfallen hier Banken, Geldtransporte, Postkutschen und alles, was sonst noch lohnend erscheint verschwinden dann wieder und kommen ungeschoren davon!"
"Wir