Private Ermittler - 2000 Seiten, 16 Krimis in einer Sammlung. Alfred Bekker

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Private Ermittler - 2000 Seiten, 16 Krimis in einer Sammlung - Alfred Bekker

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glauben Sie haben mir diese Leute vom Labor für Auskünfte gegeben?", fragte Lorant.

      Rena lächelte dünn. "Gar keine, nehme ich an."

      "Und wenn ich jetzt Mittel und Wege hätte, mehr zu erfahren? Wege, die an den offiziellen Kanälen vorbei gehen?"

      "Sie wollen mir jetzt irgendetwas unterstellen!"

      "Tut mir leid, wenn ich den Eindruck erweckt haben sollte!"

      Erneut blickte Rena auf die Uhr. "Bitte gehen Sie jetzt, Herr Lorant..."

      "Wie Sie wollen, dann bespreche ich die Angelegenheit vielleicht besser mit Ihrer Schwiegermutter. Eigentlich dachte ich, es wäre fair, erst Ihre Darstellung zu hören. Schließlich gibt es meistens zwei Seiten einer Medaille. Aber wenn Sie nicht wollen..."

      Lorant wandte sich zum Gehen, hatte die Wohnzimmertür beinahe erreicht.

      Da hielt ihn Renas Stimme zurück.

      "Warten Sie!"

      Lorant blieb stehen, drehte sich halb herum.

      "Was wissen Sie?", fragte Rena.

      "Dass Gretus Sluiter einen Gen-Test in Auftrag gegeben hat, über dessen Ergebnis ich jetzt mit meiner Auftraggeberin reden werde. Schließlich besteht ja die Möglichkeit, dass hier das Mordmotiv liegt."

      Rena schluckte.

      Bleich wie die Wand stand sie da.

      Lorant ging durch den Flur.

      Er fragte sich, ob sie ihm wohl folgte. Wenn nicht, hatte er zu hoch gepokert und stand ziemlich nackt da. Der Detektiv hatte gerade die Hand an der Türklinke, als Rena hinter ihm auftauchte.

      "Reden Sie doch Klartext, Herr Lorant: Sie verdächtigen mich, meinen Schwiegervater umgebracht zu haben! Aber das ist absurd."

      "So? Gretus Sluiter hatte offenbar ein recht positives Verhältnis zu Ihnen. Seine Frau meint sogar, sie hätten ihn um den Finger wickeln können. Jetzt scheint irgendetwas geschehen zu sein, das in ihm das Misstrauen weckt. Vielleicht sieht er Sie mit einem anderen Mann. Oder jemand anderes hat Sie in einer kompromittierenden Situation gesehen. Das spielt keine Rolle. Er fragt seinen Arzt, Dr. Purwin, was man machen kann und der gibt ihm diese Nummer."

      "Dann wüsste Bernhardine davon!"

      "Nicht unbedingt. Vielleicht wollte Gretus erst sichergehen, bevor er die Pferde scheu macht und hat deswegen weder Bernhardine noch Ubbo etwas gesagt. "

      "Ich bin mir sicher, dass Gretus nie einen solchen Test in Auftrag gegeben hat! Sie bluffen nur! Außerdem wäre doch Bernhardine über das Ergebnis informiert worden, schließlich bekommt sie die Post ihres verstorbenen Mannes! Welchen Vorteil hätte ich davon gehabt, ihn umzubringen?"

      Lorant lächelte dünn. "Wer sagt, dass Gretus überhaupt dazu kam, den Auftrag zu erteilen. Vielleicht hatte er es nur vor und wurde vorher umgebracht."

      "Gretus war ein kräftiger Mann, Herr Lorant. Sehe ich so aus, als hätte ich ihn auf sein Boot schleifen können?"

      "So schwach wirken Sie auf mich nun auch wieder nicht. Außerdem gibt es ja wohl auch noch einen Mann, der in dieser Geschichte eine Rolle spielt." Lorant machte eine kurze Pause und fur dann fort: "Sie spielen mit mir Katz und Maus. Aber dieser Test, den Gretus Sluiter durchführen wollte, kann ja im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen nachgeholt werden. Und dann ist es auch nichts mehr mit der Verschwiegenheitspflicht dieses Labors." Lorant zuckte die Achseln. "Aber, wenn das alles nur Fantasie ist, was ich Ihnen bislang vortrug, dann haben Sie auch in dem Fall nichts zu befürchten."

      Lorant öffnete die Haustür.

      Ein kühler Luftzug wehte von draußen herein.

      "Warten Sie!", forderte Rena.

      Lorant schloss die Tür wieder. "Dann will ich jetzt die ganze Story hören."

      "Nur, wenn Sie mir versprechen, Bernhardine aus der Sache herauszuhalten."

      "Das kann ich nur, wenn Sie wirklich nichts mit Gretus' Tod zu tun haben."

      "Ich werde Ihnen alles erzählen!"

      ––––––––

      31.

      Sie gingen zurück ins Wohnzimmer. "Sie haben meinen Mann inzwischen ja kennengelernt", begann Rena.

      "Ja, das habe ich."

      "Dann werden Sie sicher verstehen, dass..."

      "...dass Sie sich ab und zu etwas mehr Feuer und Leidenschaft gewünscht haben?"

      "Ich hatte ein Verhältnis mit einem anderen Mann. Ich weiß nicht, wie Gretus das herausgefunden haben soll, aber es ist ja wohl eine Tatsache. Eigentlich bin ich immer sehr vorsichtig gewesen..."

      "Wer ist der Mann?"

      "Muss ich ihn da wirklich hineinziehen?"

      "Ich werde auf jeden Fall rücksichtsvoller sein als die Polizei!"

      "Wir haben uns auf Borkum kennengelernt. Da haben wir ein Ferienhaus. Ich war öfter allein dort."

      "Und später dann nicht mehr so allein."

      "Sie können sich Ihre Süffisanz sparen, Herr Lorant."

      "Und Ihr Mann hat wirklich nie Verdacht geschöpft?"

      "Ach, der!"

      "Wer ist es?"

      Sie wandte sich wie eine Schlange, wich der glasklar gestellten Frage erneut aus.

      "Ich habe ihn doch erst vor einem Jahr kennengelernt. Das ist es ja, worauf ich hinaus will! Es völlig unmöglich, dass er der Vater von Marvin oder Kevin ist!"

      "Warum sind Sie dann so nervös geworden? Hatten Sie zuvor schon einmal ein Verhältnis?"

      "Nein! Auch wenn Sie mir das jetzt wahrscheinlich nicht glauben. Aber dieser DNA-Test als Mordmotiv scheidet aus."

      "Wenn mir der werte Herr Ihre Aussage bestätigt, dass Sie sich erst vor einem Jahr kennengelernt haben, dann ist für mich die Sache erledigt. Aber dazu brauche ich seinen Namen und seine Adresse."

      "Sie werden meinem Mann nichts davon sagen?"

      "Er ist nicht mein Auftraggeber."

      "Und Bernhardine?"

      "Wie gesagt, ich muss ihr das nur dann sagen, wenn es im Zusammenhang mit dem Tod Ihres Mannes eine Bedeutung hat. Aber das kann ich erst beurteilen, wenn ich mit dem betreffenden Herrn gesprochen habe."

      Rena seufzte.

      "Sie

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