Sammelband 7 Krimis: Tuch und Tod und sechs andere Thriller auf 1000 Seiten. Alfred Bekker

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Sammelband 7 Krimis: Tuch und Tod und sechs andere Thriller auf 1000 Seiten - Alfred Bekker

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      „Durch den Schlag eines Kampfsportlers, wie die Gerichtsmedizin vermutet.“ Er zuckte die Achseln. „Manchmal muss man den Dingen nur ihren Lauf lassen und abwarten, dann siegt am Ende das Gute.“

      Berringer musterte ihn scharf. „So sehen Sie das?“

      „Meine Mutter wird auch noch einsehen, dass es so das Beste ist. Aber nicht, dass Ihre kranke Fantasie jetzt wieder Kapriolen schlägt, Herr Berringer: Ich mochte den Typ nicht, aber ich hätte mich nicht an ihm vergriffen. Ein Stück Scheiße würde ich nur für eine Kunstaktion anfassen, aber nicht im Privatleben.“

      „Passen Sie auf, dass Sie vor lauter Coolness nicht erfrieren!“

      „Keine Sorge.“

      „Auf Wiedersehen.“ Berringer wandte sich zum Gehen.

      „Hey Mann, ich behalte Sie im Auge und Sie mich, richtig?“, feixte er Berringer hinterher, der sich bei der Tür noch mal umdrehte.

      „Richtig.“

      7. Kapitel: Ausgebootet auf der BOOT

      Berringers Nachricht auf Peter Geraths Mailbox blieb unbeantwortet. Daher griff der Detektiv am nächsten Morgen selbst zum Telefon, um ihn zu kontaktieren.

      „Haben Sie meine Nachricht nicht bekommen?“

      „Welche Nachricht?“

      „Es geht um Matthias Gerndorf. Das war der Typ, der neulich vor Ihrem Haus herumgelungert hat. Der Golffahrer. Sie erinnern sich?“

      „Ja, schon ...“

      „Sagt Ihnen der Name was?“

      Schweigen.

      „Was ist?“

      „Wir besprechen das ein anderes Mal“, sagte Peter Gerath und legte auf.

      Später besuchte Berringer seinen Ex-Kollegen Björn Dietrich in dessen verqualmten Büro im Krefelder Polizeipräsidium am Nordwall.

      „Du kommst gerade richtig. Sieh dir das mal an, Berry.“

      „Worum geht es?“

      „Erkenntnisse unserer Ballistiker.“

      „In Fernsehkrimis sind die immer viel schneller fertig.“ Auf dem Schreibtisch lag ein Grundriss, der Haus und Grundstück von Peter Gerath und die Nachbargrundstücke zeigte. Eine gerade rote Linie markierte die Schusslinie.

      „Wie du dir denken kannst, geht es um das zweite Attentat auf Gerath.“

      „Als ihn die Kevlarweste gerettet hat.“

      „Genau. Er ging nach den Angaben, die er uns gegenüber machte, kurz auf die Terrasse, um frische Luft zu schnappen. Der Schuss wurde vom Balkon eines Nachbarhauses abgegeben. Der Täter muss dort ziemlich lange auf der Lauer gelegen haben.“

      „Und seine Bodyguards?“

      „Einer war auf der Toilette, und der andere hat sich erst mal um Herrn Gerath gekümmert und ihn gesichert. Wahrscheinlich stand er in der Schussbahn, sodass der Täter es nicht noch einmal versuchte.“

      Berringer deutete auf das Nachbarhaus. „Wer wohnt dort?“

      „Niemand. Das Haus steht zum Verkauf, nachdem der Besitzer umgezogen ist.“ Berringer überlegte und murmelte bei sich: „Das es dieselbe Tatwaffe war wie bei dem Pferdeanschlag, hat ja schon der Vergleich der Projektile ergeben ...“

      „Der Schuss wäre tödlich gewesen, wenn er nicht eine Kevlarweste unter seiner Kleidung getragen hätte“, erklärte Dietrich.

      Berringer zuckte mit den Schultern. „Bringt uns das jetzt irgendeinen neuen Ermittlungsansatz?“

      „Nein. Nur die Bestätigung eines alten: Die Sache war so akribisch vorbereitet, dass ich inzwischen fest an einen Profi glaube.“

      „Waren Patronenhülsen auf dem Balkon zu finden?“

      „Nicht auf dem Balkon, sondern unter dem Balkon. Sie sind offenbar in die Tiefe gefallen.“

      „Das macht kein Profi.“

      „Vielleicht ein Profi, der nicht wie ein Profi erscheinen will“, schlug der Kommissar vor. „Außerdem gibt es an den Patronenhülsen keine Fingerabdrücke, was auch für einen Profi spricht. Wenn er Latexhandschuhe trug, kann man bei ihm noch nicht einmal Schmauchspuren an den Händen nachweisen.“

      „Mein Mitarbeiter hat einiges über diesen Ferdinand Commaneci und sein dubioses Firmengeflecht herausgefunden“, erklärte Berringer. „Da wird irgendetwas im Krefelder Hafen vorbereitet, das euch vielleicht die Möglichkeit geben könnte, diese Organisation auszuhebeln.“

      „Lass hören, Berry.“

      Am Nachmittag hatte Berringer seine wöchentliche Sitzung beim Psychiater. Das war eine heilige Zeit, in der ihn nichts stören durfte. Gleichgültig, an welchem Fall er auch arbeiten mochte. Eine Stunde in der Woche, die ihm gehörte. Ihm und den Untiefen seiner Seele.

      In dieser Zeit stellte er sogar das Handy ab, was er sonst nicht einmal nachts tat.

      Als die Sitzung vorüber war und er wieder im Wagen saß, hörte er seine Mailbox ab.

      Vanessa hatte sich gemeldet. „Ich bin hier bei Avlar Sport und habe mich gerade mit einer Frau aus der Buchhaltung unterhalten. Durch sie hab ich erfahren, dass Frank Severin ein Gehalt bezog, das etwa doppelt so hoch war wie in seiner Position üblich“, berichtete sie. „Ich denke, es muss einen Grund dafür geben. Freiwillig zahlt doch kein Arbeitgeber so viel – das sieht man ja an dir, Robert! Tschüss und meld dich!“

      Später machte er noch einen Abstecher zum Haus Oberkassel, um Regina Gerath aufzusuchen. Sie empfing ihn in einem der im englischen Jugendstil sehr individuell eingerichteten Räume. „Leider ist es noch entschieden zu kalt, um sich auf die Terrasse des Rosengartens zu setzen“, sagte sie. „Aber bei den ersten Sonnenstrahlen im Jahr denkt man daran.“

      „Sie waren schon öfter hier?“, schloss Berringer aus ihren Worten.

      „Frank und ich haben uns manchmal ein Wochenende hier gegönnt. Bei ihm zu Hause war das immer etwas riskant. Krefeld ist schließlich eine Kleinstadt. Aber hier

      ...“

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