Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand. Glenn Stirling

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Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand - Glenn Stirling

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      Und in seiner Not bemerkte er nicht, was sich unter ihm tat. Vorhin, als er den Schlüssel suchte, hatte er die Handbremse gelöst. Der Gang war nicht eingelegt. Der Platz, auf dem der Wagen stand, hatte ein sanftes Gefälle. Vielleicht wäre der Wagen nicht weggerollt, hätte man ihn nicht bewegt. Aber Peschkes hastige Bewegungen vorhin, das Türöffnen oder was sonst es gewesen sein mag, brachten den Wagen zum Rollen. Erst ganz langsam. Auf dem Betonboden des Parkplatzes rollte er fast unmerklich. Doch allmählich drehten sich die Räder schneller, immer schneller, dann die Straße, darüber hinweg, der Fußweg, ein Aufprall auf den Bordstein, dann quer über den Fußweg, hier in die riesige Scheibe des Selbstbedienungsladens. Grelles Neonlicht. Bunte Auslagen.

      Peschke fiel von dem Anprall am Bordstein fast aus dem Wagen, klammerte sich instinktiv am Lenkrad fest. Dann sah er das Bunte der Auslagen auf sich zukommen, Apfelsinen, Zitronen, Äpfel, Kaffeekartons, Schilder, Konserven. Die Scheibe zerbarst, der Wagen wirbelte die Auslagen zur Seite, das Licht erlosch. Und dann schmetterte etwas auf Peschkes Kopf. Er war sofort bewusstlos.

      *

      DR. HELM LAG MIT EINER Angina zu Bett. Als Dr. Wolf nach dem Treffen mit Inge zur Klinik zurückkehrte, bat ihn Oberarzt Dr. Holmann, den Nachtdienst zu übernehmen.

      „Sie sehen übrigens nicht gut aus, Wolf. Müde? Am besten legen Sie sich ein paar Stunden hin, damit Sie heute Abend fit sind.“

      Dr. Wolf dachte daran, dass er eigentlich am Abend zu diesem Hans gehen wollte, doch dann überlegte er es sich anders. Er rief Kommissar Glanz an. Doch er bekam ihn erst nach einer Stunde.

      „Herr Kommissar“, sagte Dr. Wolf, nachdem sie sich begrüßt hatten, „ich bitte Sie um Ihre Hilfe. Ich kann hier im Augenblick nicht weg. Könnten Sie mich aufsuchen? Zwar habe ich jetzt dienstfrei, aber ich muss noch zwei Berichte schreiben, die brennend eilig sind.“

      „Gut, Herr Doktor, ich bin gleich da. Aber ich habe auch eine Bitte. Als ich letztens bei Ihnen war, hat mir Ihre Schwester Gerda einen so wunderbaren Kaffee gekocht. Fragen Sie sie doch, ob sie das wieder für mich täte!“

      Ein paar Minuten später sprach Dr. Wolf mit Schwester Gerda und trug ihr den Wunsch Kommissar Glanz’ vor. Sie strahlte übers breite Gesicht und rief:

      „Mit ’nem janz jroßen Vergnüjen, Doktorchen! Der bekommt ’nen Muckefuck, an den er sich bis ins Jrab erinnert. Und Sie haben ’n Kaffee och dringend nötig, wie?“

      „Ich möchte es nicht abstreiten. Er muss gleich da sein, der Herr Kommissar.“

      Neugierde glomm in ihrem Blick auf.

      „Is’ wieder was mit ’m Frollein Peschke? Na, von der kommt och nie nischt Jutes!“

      „Ich muss schon bitten, Schwester Gerda! Kümmern Sie sich bitte nicht um solche Dinge. Und etwas anderen Ton, was Fräulein Peschke betrifft, wenn ich bitten darf!“

      Sie machte ein beleidigtes Gesicht und schmollte:

      „Bei Sie wird einer och nie schlau. Heute jrün und den nächsten Tag rot.“

      So zog sie ab.

      Kommissar Glanz hielt Wort. Dr. Wolf empfing ihn in seinem Büro und erzählte ihm ausführlich die ganze Geschichte. Dann gab er ihm die Adresse von diesem Haus.

      Der Kommissar hörte sich das alles ruhig an, bat dann darum, telefonieren zu können und rief seine Dienststelle an. Er gab die Adresse durch und beorderte zwei Beamten dahin.

      „Ich warte hier auf Nachricht“, sagte er endlich. „Hier bei Dr. Wolf im St.-Anna-Hospital.“

      Er legte auf und sah Dr. Wolf an.

      „Das warten wir gleich ab. Solche kleinen Fische fangen wir sozusagen en passant. Ich freue mich übrigens, dass Fräulein Peschke vernünftig geworden ist. Die Vorgeschichte macht auch einiges verständlicher.“

      Nach zwanzig Minuten kam der Anruf. Als der Kommissar damit fertig war, sagte er zu Dr. Wolf:

      „Wir haben sie schon, auch die Briefe. Gestehen werden sie den Erpressungsversuch sicher auch noch.“

      Dr. Wolf wollte wissen, wie es weitergehen sollte, aber da winkte der ergraute Herr ab und sagte lächelnd:

      „Überlassen Sie das uns. Dieser Bursche beißt niemanden mehr.“

      *

      GEGEN ZWEIUNDZWANZIG Uhr trat Dr. Wolf den Nachtdienst an. Eben noch hatte er mit Inge telefoniert, die seit der Festnahme dieses Hans wie ausgewechselt war. Als sie hörte, Dr. Wolf habe morgen Vormittag dienstfrei, versprach sie, ihn zu besuchen.

      Die erste Stunde brachte wenig Aufregung. Zwei Verkehrsunfälle mit leichten Verletzungen, einen Notarzteinsatz an der Autobahn, der hinfällig wurde, weil der Unglücksfahrer tot war, bevor der Arztwagen dort anlangte. Dann nichts bis kurz vor Mitternacht.

      Dann aber kam es.

      Die Lautsprecheranlage summte. Der Sprecher der Zentrale meldete sich.

      „Einsatz Notarztwagen. Drei Verletzte Floraallee. Blutkonserven, zwei Ärzte angefordert. Einer der Verletzten mit Arterienblutung! Floraallee – Ecke Binser Platz. Ich wiederhole ...“

      Dr. Wolf rief bei Dr. Brecht an, dem Anästhesisten. Dr. Brecht war in Bereitschaft und hatte geschlafen. Das war sein gutes Recht, weil er nur bei Operationen kommen musste. Er war sofort fertig.

      Unten an der Einlieferung brummte schon der Motor des Notarztwagens. Die Blaulichter zuckten. Fahrer und Beifahrer saßen auf ihren Plätzen. Zufällig dieselben Männer, die neulich beim Unfall von Frau Hartwig dabei gewesen waren.

      Kaum war der Wagen aus der Einfahrt heraus, heulte schon die Sirene.

      „Wie die Irren fahren sie alle, und unsereiner muss nachts ’raus“, meinte Dr. Brecht, gähnte herzhaft und knurrte mürrisch: „Und nicht mal ’ne Morgenzigarette ist drin. Weißt du, was passiert ist, Gert?“

      „Nicht viel. Drei Verletzte, einer mit Arterienblutung.“

      Dr. Brecht war so alt wie Dr. Wolf. Sie verstanden sich recht gut, hatten auch bei schon sehr vielen Operationen gemeinsam gearbeitet. Brecht hatte eine breite Narbe quer über die Stirn, die von einem Sportunfall herrührte. Viele hielten das aber für einen Schmiss aus einer Mensur. Dabei war Brecht so ungefähr der unkriegerischste Arzt, den Dr. Wolf sich denken konnte.

      Der Notarztwagen stoppte.

      „Da wären wir also“, meinte Dr. Wolf. „Nimm die zweite Tasche mit, Günter!“

      Sie stiegen aus. Diesmal standen nur wenige Menschen da, aber dafür zwei Polizeiwagen, deren Blaulichter blitzten. Unweit davon stand ein im Scheinwerferlicht der Polizeiwagen glänzender Mercedes. Er befand sich zur Hälfte in den Auslagen eines Lebensmittelgeschäftes, zur anderen Hälfte auf dem Fußweg. Sein Dach war eingedrückt, die Windschutzscheibe zerschlagen. Aus der Öffnung ragte noch ein Stück der Ladenscheibe

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