Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand. Glenn Stirling

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Roman Paket 9 Glenn Stirling Liebesromane für den Strand - Glenn Stirling

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Sorge, Mutter Peschke. Sie hat viel Blut verloren, aber nicht zu viel. Da wird alles wieder gut.“

      „Warum nur hat sie es getan, warum?“, rief die Frau fassungslos.

      „Wenn sie wieder kräftiger ist, wird sie es dir sicher sagen.“

      Draußen näherte sich Sirenengeheul. Der Notarztwagen kam.

      *

      INGE WAR NICHT IN LEBENSGEFAHR, nicht in der Stadt, wo man ihr mit neuem Blute helfen konnte. Ihre Verletzungen wurden genäht, Blut zugeführt, dann fuhr man sie ins Krankenhaus.

      Dr. Wolf sprach mit seinem Kollegen von der gynäkologischen Abteilung, einem tüchtigen Frauenarzt. Der versprach, Inge zu untersuchen und festzustellen, ob Inges Behauptung zutraf.

      Indessen lag Inge auf Dr. Wolfs Veranlassung in einem Zimmer der ersten Klasse. Sie war dort allein. Aber nur, wenn Dr. Wolf nicht bei ihr war, und er war oft bei ihr.

      Die Blutinfusion hatte Inge gestärkt. Eine Traubenzuckerspritze tat das übrige. Es ging ihr viel, viel besser.

      Gegen Abend hatte Dr. Wolf Zeit, einmal länger bei Inge zu bleiben. Er setzte sich zu ihr an den Bettrand und sah sie lächelnd an.

      „Du kleines Dummerle! Wie konntest du das tun?“

      „Ich wollte nicht mehr“, erwiderte sie. „Ich habe mich geschämt.“

      „Vor mir?“

      Sie nickte kaum merklich.

      Er ergriff ihre Fingerspitzen, die aus dem Verband lugten.

      „Ich habe Pläne gemacht, Inge. Wenn du wieder gesund bist, werden wir drei Wochen irgendwohin fahren und einmal richtig Urlaub machen. Es täte uns gut. Und dann sind wir auch richtig für längere Zeit beisammen und ...“

      „Gert?“, unterbrach sie ihn.

      Und er bemerkte, dass ihre Augen in Tränen schwammen.

      „Gert, aber du weißt doch, dass ich ein Kind bekomme!“

      Er lächelte.

      „Ja. Und ich bin daran nicht ganz unschuldig, Inge, vielleicht hätte ich dich noch vor einer Woche verdammt deswegen. Jetzt nicht mehr. Es ist alles so ganz anders.“

      Er sah über sie hinweg zum Fenster hinaus. Der erste Schnee rieselte vom Himmel. Bald

      würde Weihnachten sein. Das Fest der Versöhnung.

      „Inge, willst du Weihnachten meine Frau sein?“

      Sie wandte den Kopf zur Seite und starrte auf die Wand.

      „Nein“, murmelte sie.

      Er fuhr erschrocken herum.

      „Warum nicht?“

      Ohne ihn anzusehen, murmelte sie:

      „Gert, ich bin es nicht wert.“

      „Du kleine Närrin, du!“

      Er streichelte ihre Stirn.

      „Natürlich bist du es wert, so ein Unsinn. Was heißt überhaupt: Ich bin deiner nicht wert? Weil du gefehlt hast?“

      „Erst der Unfall, mein Versagen als Mensch, nun das mit dem Kind.“

      „Sag mal, da fällt mir etwas ein. Warst du überhaupt schon bei einem Arzt?“

      „Nein.“

      „Und was gibt dir die Sicherheit, zu sagen, du bekämst ein Kind?“

      Sie sah ihn wieder an.

      „Aber. Gert, das weißt du doch selbst, wie eine Frau das spürt.“

      „Meinst du nicht, dass es dafür ganz andere Ursachen geben kann? Hast du noch nie davon gehört, dass der Rhythmus der Frau durch Schocks, durch Klimawechsel und was nicht alles gestört werden kann?“

      Sie schüttelte den Kopf.

      „Ich weiß es.“

      „Ich habe mit einem Kollegen von unserer gynäkologischen Abteilung gesprochen. Er will dich untersuchen. Bist du einverstanden?“

      „Muss es sein?“

      „Es dient deiner Sicherheit. Willst du?“

      Sie nickte nur.

      Da trat Schwester Gerda ein.

      „'n Abend beisammen. Nu sollten Se man unserer Patientin etwas Ruhe jönnen, Doktorchen“, sagte sie mahnend. „Wenn das unser Stationsarzt sieht ...“

      Sie lachte und drohte Dr. Wolf, der ja selbst dieser Stationsarzt war, mit dem Finger.

      „Und Sie, Frolleinchen, Sie müssen noch den Obstsaft austrinken. Und dann nischt wie Augen zu und schlafen!“

      Dr. Wolf verabschiedete sich von Inge und ging hinaus.

      Draußen traf er mit Fräulein Dr. Schendt zusammen. Sie sah ihn so merkwürdig von der Seite an, dass er stehenblieb und fragte:

      „Was ist denn mit Ihnen los?“

      „Schwester Gerda hat mir etwas gebeichtet.“

      Sie lächelte, und es sah fast wie Mitleid aus.

      „Diese Klatschtante und Kupplerin. Was hat Sie Ihnen erzählt?“

      Fräulein Dr. Schendt trat ans Fenster und begann kleine Männlein mit dem Finger auf die angelaufenen Scheiben zu malen.

      „Ich gebe Ihnen gerne die Einladung für übermorgen zurück, wenn Sie das wollen, Herr Wolf.“

      Er wurde wütend.

      „Ich will aber nicht, zum Donnerwetter. Was hat Ihnen diese alte Quasselstrippe erzählt?“ Sie drehte sich um, lehnte sich mit dem Rücken ans Fensterbrett und sah ihn voll an. Ihre hellen Augen standen in einem seltsamen Kontrast zum brünetten Haar. Und Dr. Wolf bemerkte zum ersten Male, seit er sie kannte, dass sie sehr reizvoll war. Nicht so hübsch wie Inge, aber von einem Reiz, der einen Mann ansprach. Und, das sah er jetzt, sie war trotz ihrer mitunter amazonenhaften Art eine Vollblutfrau. Als er ihre Lippen ansah, begriff er das. Es waren Lippen, die küssen wollten. Lippen, die zum Küssen lockten.

      „Herr Wolf“, sagte sie leise, „sie wird nicht gelogen haben. Und ich habe sie seit der Einlieferung Ihrer ... dieser Patientin beobachtet. Hören Sie, Herr Wolf, Sie lieben diese Frau. Oder nicht?“

      Er wurde sofort eisig.

      „Ich

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